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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Die zerfetzte zwar den Körper des unglücklichen Majors, durchschlug ihn aber glücklicherweise nicht.
    Während sich hinter ihm die Flugscheibe vom Boden hob, gab Magnus die Zurückhaltung auf und feuerte seinerseits auf die Angreifer. Er hielt den toten Major nur noch mit der Linken fest.
    Zwei Schüsse fielen, und die beiden vordersten der heranstürmenden Feldjäger stürzten mit kleinen, sich rot verfärbenden Einschußlöchern über der Nasenwurzel zu Boden, als hätte man ihnen den Stecker herausgezogen.
    Im gleichen Augenblick hatte sich die Flugscheibe hinter Magnus hochkant gestellt, so daß der Platz vor ihm im Bereich der
    Drillingswaffe in ihrer Geschützkuppel war. Während die beiden Büli-Kanonen 46 ausgeschaltet blieben, röhrte die HF 21 Mm los.
    Nicht einmal eine Sekunde später rührten sich auf dem Flugfeld nur noch Magnus und die beiden von ihm verletzten Feldjäger.
    Alle anderen Verräter waren tot.
    Während die Flugscheibe noch landete, stürmte der Hauptmann schon ins Gebäude der Flugkontrolle und hastete zum nächsten an der Wand befestigten Fernsprecher. Mit fliegenden Fingern tippte er die direkte Durchwahl in Bittrichs Büro ein. Er hoffte inständig, daß wenigstens die Festnetztelefone noch funktionierten.
    Jemand hob ab. »Ja.?« Die Stimme des Thulemarschalls, eindeutig.
    »Wittmann hier! Was ist da los bei ihnen ?« Im Hintergrund waren deutlich Schüsse zu hören.
    »Später, Hauptmann! Hier wird gekämpft! Rufen Sie mich. !«
    »Nein, Marschall!« Vermutlich hatte Bittrich in seinem ganzen Leben noch keinen derart entschiedenen Widerspruch gehört. »Die Amerikaner kommen, und irgendwer hat halb Thule lahmgelegt !«
    Schüsse oder nicht, jetzt war der Marschall ganz Ohr.
    *
    An der Kronprinzessin-Martha-Küste war die Invasion in vollem Gange. Offenbar hatten die Amerikaner sämtliche Geschützstellungen des Eiswalls ausgeschaltet, denn ihre Schiffe feuerten nicht mehr. Auch ihre Flugzeuge hatten die Bombenangriffe eingestellt, zumindest die an der Küste. Aber immer noch starteten Maschinen von den Flugzeugträgern und flogen Ziele irgendwo im Landesinneren an.
    Manchmal zogen die Maschinen genau über die befestigte Stellung hinweg, in der sich Lohberger und seine beiden Kameraden befanden, aber sie nahmen keine Notiz von dem kleinen Bunker im Schnee und flogen auf geradem Weg ihrem fernen, unbekannten Ziel entgegen.
    Wie der Stabsfeldwebel vermutet hatte, nahmen zahlreiche kleine Landungsboote Kurs auf ihren schmalen Küstenabschnitt. Es sah ganz danach aus, als wollten die Amerikaner hier eine größere Anzahl Infanteristen absetzen.
    Die verschneite Rampe war steil und auch für Fußgänger nicht einfach zu erklimmen. Erschwerend kam hinzu, daß man sie, einmal an Land, nicht mehr verlassen konnte, weil sie zu beiden Seiten von hohen, fast senkrechten und zudem völlig vereisten Felswänden begrenzt war.
    Taktisch betrachtet war dieser Punkt alles andere als ideal für das Absetzen von Infanterie, aber die Amerikaner gingen wohl davon aus, daß die Küstenverteidigung vollständig ausgeschaltet und auch von Land her zumindest vorerst nicht mit einem Gegenangriff der Thule-Truppen zu rechnen war.
    Lohberger spürte kalte Wut über das Ausmaß des Verrats, das die Amerikaner dazu veranlaßte, selbstsicher wie in einem Manöver vorzugehen. 400 Meter vor und 50 Meter unter ihm liefen die ersten Landungsboote auf das Ufer und ließen die großen Ladeklappen herunter.
    In aller Seelenruhe spazierten die für einen Einsatz im Winter bestens ausgerüsteten Amerikaner an Land. Sie sammelten sich wie in Friedenszeiten in Gruppen, absolut davon überzeugt, auf keinerlei Gegenwehr zu treffen. Einige von ihnen zündeten sich sogar Zigaretten an.
    Das Sichtfeld seiner Brille zeigte Lohberger die Szenerie am vereisten Strand wie bei tagheller Beleuchtung. »Die armen Schweine. !« murmelte er leise.
    »Hast du etwas gesagt, Stabsfeld ?« flüsterte Kühne.
    »Ja«, gab der Angesprochene ebenso leise zurück. »Stell die Kanone ein. Nur jeder 31. Lauf gibt einen Schuß ab. Dann haben wir zwar nur eine Feuergeschwindigkeit von etwas mehr als 1200 Schuß pro Minute, aber wir können beliebig lange Dauer-feuer geben, ohne die Rohre zu überhitzen. Ohne Funkmeßsteuerung ist die höhere Feuerrate sowieso wertlos. Und kopple die automatische Geschützführung aus, Hengstenberg, ich schieße von Hand und auf Sicht !«
    Während Kühne die entsprechenden Einstellungen an der rechnergesteuerten

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