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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Bunker den Amis nicht bekannt, oder sie hielten ihn für unwichtig.
    Letzteres wäre eine schlimme Fehleinschätzung, denn in dem Bunker stand ein Schnellfeuergeschütz vom Typ Gustloff
    HF 21. Es war zwar schon eine etwas ältere Ausführung, aber sie war bestens gewartet und hatte einen ausreichend großen Munitionsvorrat.
    Der hintere Eingang zum Bunker war mit einer einfachen Stahlblechtür verschlossen. Hätte jemand die Anlage unbefugt betreten, hätten in der benachbarten Anlage »Fräulein Susi« die Alarmsirenen losgeheult.
    Lohberger schickte Hengstenberg nach unten, um den benzinbetriebenen Notstromgenerator zu starten, denn eine Gustloff-Rotationskanone war ohne Stromversorgung nutzlos: Um die Läufe in rasche Drehung zu versetzen, für den zwangsbetätigten Verschluß und sogar für die Munitionszuführung war Elektrizität unerläßlich. Normalerweise wäre diese Stellung vom benachbarten Großgeschützbunker aus mit Energie versorgt worden, aber für Notfälle wie den nun eingetretenen gab es den netzunabhängigen Generator.
    Der Stabsfeldwebel hörte, wie das Gerät im Untergeschoß, wo auch die große Munitionskette gelagert war, spuckende Töne von sich gab und dann gleichmäßig anlief. Im nächsten Augenblick sprang die rote Notbeleuchtung des Bunkers an, und das Kontrollicht an der Kanone zeigt Grün.
    »Beleuchtung aus !« befahl Lohberger, und er hörte Hengstenberg fluchen. Der Obergefreite hatte seine Taschenlampe ausgeschaltet, als das Rotlicht anging, und war in der erneuten Dunkelheit irgendwo angestoßen.
    Lohberger reichte ihm seine Maschinenpistole, als er wieder im oberen Stockwerk auftauchte: »Hier, halte die mal für mich. Ihr zwei habt die ehrenvolle Aufgabe, mir den Rücken freizuhalten. Die Geschützbedienung übernehme ich selbst .«
    Er spähte an den Läufen der auf einer vollautomatischen Drehlafette montierten Waffe vorbei durch die Schießscharte, die groß genug war, um den gesamten Bereich der Rampe bis hinab zur Wasserlinie zu bestreichen. Um besser sehen zu können, setzte er das Nachtsichtgerät auf, und aus der von bunten Himmelslichtern mäßig beleuchteten Polarnacht wurde heller Tag für ihn. Er erstarrte, denn er sah eine unübersehbare Zahl von Schiffen auf dem spiegelglatten Meer, viele davon im direkten Anmarsch auf die Küste. Wäre es gelungen, die Seeminen zu aktivieren, hätte es da draußen ein Massaker gegeben. Aber wer immer auch die Verräter waren, die das Reich Thule in diese kritische Lage gebracht hatten - sie hatten an fast alles gedacht.
    An fast alles. Aber nicht an Lohberger.
    Der sah noch einmal genau hin und entdeckte draußen auf der Kimm 45 die Silhouette eines amerikanischen Flugzeugträgers der »Nimitz«-Klasse. Das Schiff fuhr in etwa zehn bis zwölf Kilometern Entfernung parallel zur Küste.
    Er wußte, daß er mit seiner kleinen Kanone den Giganten da draußen nicht einmal erreichen konnte, und er wußte auch, daß das Zweizentimetergeschütz auch nichts gegen die kleineren Schiffe ausrichten konnte, von denen eine ganze Reihe jetzt erkennbar auf den Küstenabschnitt zusteuerte, an dem sich als einzige noch funktionsfähige Verteidigungsstellung dieser kleine Bunker befand.
    Aber Lohberger wußte auch, daß er gegen die Soldaten, die von diesen Schiffen zweifellos herangebracht wurden, sehr wohl etwas unternehmen konnte.
    *
    Die Reichsflugscheibe I 24 flog auf Magnus Wittmanns dringenden Wunsch mit Höchstgeschwindigkeit und auf kürzestem Wege an den Südpol zurück. Von Maine aus wurde tatsächlich eine Flugabwehrrakete auf sie abgefeuert, doch die Haunebu VII war zu schnell. Die Rakete blieb hinter ihr zurück und fiel schließlich ausgebrannt in den Nordatlantik. Weitere Angriffe unterblieben.
    Als man nach knapp zwei Stunden Flugzeit das südliche Eismeer erreichte, schlug die Funkmeßortung Alarm. »Vor der Küste bei Neu-Schwabenland kreuzt eine gigantische Invasionsflotte !« meldete der Feldwebel, der die Geräte bediente, und
    Schrecken schwang in seiner Stimme mit. »Ich erkenne Kampfhandlungen an der Küste! Der Eiswall liegt unter schwerem Beschuß !«
    »Verdammt, wir kommen zu spät !« knurrte Oberst von Klenk. »Was machen unsere Schiffe und die Luftwaffe ?«
    »Von denen ist nichts zu sehen, Oberst !«
    »Teufel aber auch! Haben wir eine Funkverbindung ?«
    »Nach wie vor nicht!«
    »Na, wie passend! Wir müssen uns aus allen Kampfhandlungen heraushalten, um das OKT zu alarmieren. Daher bleiben wir auf Reiseflughöhe

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