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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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mir Simak ein Angebot, das einfach zu gut war. Er ist der Meinung, dass er mich braucht, weil ich schon einmal in der Zone war und weil ich-"
    David unterbrach ihn. „Weil Sie mich kennen."
    Er schob den Stuhl zurück und nahm seinen neuen Rucksack.
    „Wollen Sie mich etwa kaufen, Marinin? Haben Sie mich deshalb gesucht?"
    Er stand auf. „Das Einzige, was mich am Leben erhält, ist meine Neutralität. Sechs oder sieben Geheimdienste schleichen um die Zone herum, und wenn auch nur einer von ihnen glaubt, dass die anderen mehr Informationen und Artefakte von mir bekommen, bin ich tot. Ich dachte, Sie würden das verstehen, aber Sie sind genau wie alle anderen. Sie wollen Informationen, der Rest interessiert Sie nicht."
    Marinins Hand schloss sich um seinen Unterarm, zog ihn zurück.
    „Ich bin nicht hier, weil ich Informationen will", sagte der Maeindringlich, „sondern weil ich Informationen habe."
    David blieb misstrauisch stehen. „Was soll das heißen?"
    „Setz dich."Marinin öffnete die Aktentasche und zog einen schmalen Umschlag heraus. Streng geheim, in roten Buchstaben auf beiden Seiten.
    David setzte sich.
    Marinin nahm mehrere großformatige Fotos aus dem Umschlag. „Diese Aufnahmen", sagte er, „wurden vor einer Woche von einem Spionagesatelliten geschossen. Wegen der elektromagnetischen Störungen ist die Qualität nicht sehr gut, aber sie reicht aus, um das Wichtigste zu erkennen."
    Mit dem Ärmel wischte er Teereste vom Tisch, bevor er die Fotos ausbreitete. David beugte sich vor. Die Aufnahmen waren nur schwarzweiß und recht grobkörnig. Eine Straße war darauf zu sehen und einige halb verfallene Gebäude.
    „Wo ist das?", fragte David.
    „Ich weißes nicht genau. Die exakten Koordinaten kennt nur die Armeespitze, aber ich weiß, dass sie vor allem an der Gegend rund um das Epizentrum interessiert sind. Mit dem richtigen Kartenmaterial würde man den Ort bestimmt finden."
    Er zeigte auf ein zweites Foto. „Sieh dir das mal genauer an."
    Auf den ersten Blick schien sich dieses Foto nicht vom ersten zu unterscheiden. Die gleichen Gebäude waren zu sehen, die gleichen Schuttberge, der gleiche blätterlose Wald.
    „Am unteren Bildrand rechts", half Marinin.
    David entdeckte einen rechteckigen langen Umriss, der neben einem Gebäude stand.
    „Was soll das sein?", fragte er.
    „Wir haben diesen Teil der Aufnahme vergrößern lassen und diaufbereitet. Das ist dabei herausgekommen."
    Er schob ein drittes Foto über den Tisch. David warf einen Blick darauf. Sein Magen verkrampfte sich.
    „Das ist ein Bus", sagte er tonlos. Die Qualität der Aufnahme reichte aus, um die zersprungenen Scheiben und zerfetzten Reizu erkennen. Dunkle Flecken bedeckten den Lack. David fragte sich, ob es Rost oder Blut sein mochte.
    „Leider kann man weder das Nummernschild, noch die Aufschrift an der Seite erkennen", erklärte Marinin. „Aber das ist nicht alles."
    Er tippte auf das nächste Foto in der Reihe. „Diese Aufnahme entstand zwei Tage später und zeigt das gleiche Gelände."
    David runzelte die Stirn. Dort, wo der Bus gestanden hatte, war nur noch Schutt und Gras zu sehen.
    „Er ist weg", sagte er.
    Marinin nickte. „Aber neun Stunden später ist er wieder da."
    David blickte auf das nächste Foto, wo der Bus an exakt derselben Stelle stand. Nur der Zeitindex auf dem Foto verriet, dass es mehrere Tage später entstanden war.
    „Als würde er zwischen zwei Welten pendeln", sagte David nachdenklich. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Das war die erste richtige Spur, die er seit Beginn seiner Suche gefunden hatte.
    „Können Sie herausfinden, wo das ist?"
    „Natürlich."Marinin nickte. „Gib mir vierundzwanzig Stunden für die Beschaffung des Kartenmaterials, dann können wir aufbrechen."
    „Wir?"David sah ihn ablehnend an. Hatte der Major denn imnoch nicht verstanden, dass er mit niemandem zusammenarbeitete? „Ich nehme Sie nicht mit."
    „Doch, das wirst du." Marinin stieß den Rauch durch die Nase aus. „Nur ich kann die Karten besorgen, also wenn du den Bus finden willst, wirst du mich mitnehmen müssen."
    Darauf also lief das Treffen hinaus. Die Armee benutzte Marinin, um ihm einen Köder vorzuwerfen. Aber so verlockend er auch war, anbeißen würde David nicht.
    „Ich lasse mich von der Armee nicht erpressen", sagte er ärger. „Vergessen Sie's."
    „Ich bin nicht die Armee!" Marinins Stimme wurde so laut, dass die Verkäuferin zusammenzuckte. „Meine Familie ist der einzige Grund,

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