Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
Abfälle.
    Der Gang endete in einer T-Kreuzung.
    „Rechts oder links?", fragte Alexander. Er klang nervös.
    David folgte seinem Instinkt. „Links."
    Auch dieser Gang war sauber. Mehrere Gänge zweigten von ihm ab, aber David ignorierte sie, konzentrierte sich stattdessen auf die weiße Tür an seinem Ende, über die die Lichtkegel der Taschenlampen strichen. Eine seltsame Elektrizität kitzelte plötzlich über seine Haut.
    „Dahinter ist etwas", flüsterte er.
    Alexander antwortete nicht, aber David hörte, wie er das Magazin seiner Pistole überprüfte. Die Türklinke war kalt unter seiner Handfläche. Sein Mund wurde trocken. Die Pistole, die er aus dem Gürtel zog, erschien ihm schwerer als sonst.
    „Mach schon", sagte Alexander leise.
    David zog die Tür auf. Es war still im dahinterliegenden Raum, der größer war als die anderen. Das spürte David bereits, bevor er die Taschenlampe ins Innere richtete. Der Lichtstrahl glitt über Computer und schwarze Monitore, über merkwürdig verdrehte Geräte, deren Sinn er nicht verstand, über Schalen und Instrumente, die er noch nie gesehen hatte. Und über starre verweste Gesichter. Alexander zog scharf die Luft ein.
    „Nicht schießen", flüsterte David.
    Reglos und stumm standen die Zombies vor ihm. Einige hielten Macheten, Messer oder Eisenstangen in den Händen, andere waren unbewaffnet.
    „Warum greifen sie nicht an?", fragte Alexander leise. Die Mündung seiner Pistole war fest auf den Kopf einer lebenden Leiche gerichtet.
    „Es ist kein Controller da, niemand, der ihnen sagt, was sie tun -" David brach ab, als der Lichtkegel auf einen Zombie fiel, der ein fleckiges T-Shirt trug.
    „Das ist...", begann er atemlos, „... das ist der Reiseleiter aus dem Bus!"
    „Bist du sicher?"
    David nickte. Entsetzen und Hoffnung wallten gleichzeitig in ihm auf. Hektisch leuchtete er die anderen Zombies an. „Der hier war im Bus", sagte er, „und sie auch. Und er."
    Seine Gedanken überschlugen sich. Die Taschenlampe in seiner Hand zitterte. Mühsam zwang er sich dazu, die Leichen nacheinander anzuleuchten und ihnen lange genug in die Gesichter zu blicken, um sicher zu sein.
    „Sind deine ...?" Alexander räusperte sich.
    „Nein."David atmete tief durch. „Es sind einige aus dem Bus dabei, aber nicht sie."
    Er wollte zur Tür gehen, aber der Major hielt ihn zurück. „Warte. Sieh dir das an."
    Der Lichtkegel heftete sich an die Wand. Im ersten Moment sah David nur Beton, dann bemerkte er die breiten roten Buchstaben. Sie waren in deutscher Schrift auf die Wand gekritzelt worden.
    HILFE
    David spürte einen Stich. „Sie waren hier", stieß er hervor. „Vielleicht sind sie es noch. Wir müssen weiter!"
    Er ging zur Tür in der hinteren Wand des Labors.
    „David", sagte Alexander warnend,, jeder könnte das geschriehaben, der ganze Bus war voller Deutscher. Du hast keine Ahnung, wann ―"
    „Du verstehst das nicht", unterbrach ihn David. „Ich weiß, dass sie es geschrieben haben. Ich weiß, dass sie noch leben."
    Er legte die Hand auf die Klinke. Die Köpfe der Zombies zuckten herum.
    „Scheiße", sagte Alexander und begann zu schießen. Helles Mündungsfeuer stach in die Dunkelheit. David spürte einen heftigen Schlag an der Schulter, als vor ihm die Tür aufflog und weitere Zombies in den Raum strömten. Sie trugen die Uniform der ukrainischen Armee.
    Er trat dem ersten Zombie in den Magen und schleuderte ihn gegen die Nachfolgenden. Alexanders Schüsse hallten so ohrenbetäubend in dem Raum wider, dass er kaum denken konnte.
    David begann zu schießen, die Taschenlampe unter die Achselhöhle geklemmt. Der Rückstoß riss verweste Gesichter aus der Dunkelheit, verfaulte Unterkiefer, offene Schädel. Krallen schabten über seine Jacke, Stoff riss. Eine Hand schlug mit einer Eisenstange nach ihm. David schrie auf, als sie gegen sein Knie prallte.
    Das Bein gab sofort unter ihm nach. Er hielt sich an einem Regal fest und schoss.
    „Wir müssen hier raus!", schrie Alexander. Er stand inmitten der Zombies und hieb mit einer Machete auf seine Angreifer ein.
    „Nein, wir müssen weiter!" David richtete die Taschenlampe auf die Tür. Ein Meer aus Schatten wogte ihm entgegen. Es waren Dutzende, die sich durch den schmalen Eingang quetschten.
    Alexander zerrte ihn hoch. Sein Gesicht war blutbespritzt, seine Augen geweitet. „Raus hier!", zischte er und zog David mit sich.
    Er riss sich los, folgte dem Major aber. Am Eingang drehte er sich um und jagte den Rest

Weitere Kostenlose Bücher