Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
Feld Platz.
    David atmete tief durch. Sauerstoff füllte seine Lungen, die klare Luft beruhigte seine Kehle. Er wischte sich die Nässe aus den Augen.
    „Wir haben es geschafft", sagte Alexander atemlos. „Hier müswir uns wegen des Feuers keine Gedanken machen."
    Warum nicht?, wollte David fragen, doch im gleichen Moment klärte sich sein Blick, und er bemerkte, dass die Landschaft, die er für ein Feld gehalten hatte, in Wirklichkeit ein Sumpf war. Schwarze Flüssigkeit füllte jede Bodenfurche.
    „Renn!", stieß er hervor, dann lauter: „ Renn!"
    Alexander sah ihn an, als habe er den Verstand verloren, lief jedoch los. „Was ist denn?", rief er.
    „Das schwarze Zeug ist brennbar!", antwortete er, während seiBlicke hektisch nach dem Ende des Sumpfes suchten.
    „Brennt denn alles in dieser Scheißzone?", brüllte Alexander zurück.
    David antwortete nicht. Seine Beine wurden mit jedem Schritt schwerer, seine Lunge brannte. In einiger Entfernung sah er grauen Beton und vereinzelte Bäume aus der Landschaft aufragen. Er zeigte darauf.
    Hinter ihm zischte es, als tauche jemand glühendes Metall in Wasser. Vor ihm wurden die schwarzen Furchen weniger, eine breite asphaltierte Straße tauchte auf.
    „Beeil dich!", schrie David, als er bemerkte, dass Alexander zuückfiel. Der ältere Mann antwortete nicht, schloss aber keuchend zu ihm auf. Das Zischen wurde lauter. Hitze floss wie kochendes Wasser über seinen Rücken.
    David mobilisierte die letzten Kräfte. Der Asphalt der Straße war so plötzlich unter ihm, dass er beinahe gestolpert wäre. Er lief darüber hinweg und auf der anderen Seite ins Gras. Es war feucht, als habe es hier geregnet. Zehn Schritte weit kam er, dann gaben seine Beine unter ihm nach. Er brach zusammen und blieb keuchend liegen. Ein Stück entfernt fiel Alexander schwer ins Gras.
    Es dauerte eine Weile, bis David die Kraft fand, den Kopf zu heben. Was er sah, ließseinen Atem stocken. Der Sumpf stand in Flammen. Meterhoch loderten die Feuer. Rauch, Asche und Funken stiegen in den wolkenlosen Himmel auf.
    „Das war knapp", krächzte er heiser.
    Er blieb liegen, bis sich sein Herzschlag beruhigte und seine Beine zu zittern aufhörten. Dann stand er auf und betrachtete die Ruinen, zwischen denen sie angehalten hatten.
    „Wir sind da", sagte Alexander neben ihm. Der Major hatte die Karte aus seiner Tasche genommen und hielt sie wie eine Tageszeitung vor sich. „Das ist die Forschungsanlage."
    „Das ist unmöglich", entgegnete David irritiert. „Die Gebäude standen viel weiter westlich."
    „Vielleicht früher mal." Alexander faltete die Karte zusam. Suchend sah er sich um. „Irgendwo da hinten stand auf den Fotos der Bus. Dort in der Nähe muss auch der Bunkereingang sein."
    Er ging los. Die Aussicht, so kurz vor dem Ziel zu sein, schien ihm neue Kraft zu verleihen. David folgte ihm langsamer und misstrauischer. Sorgfältig betrachtete er die Ruinen, die an den Unkraut überwucherten Wegen lagen. Bei den meisten handelte es sich um Container oder einfache quadratische Betonbungalows, die längst in sich zusammengesunken waren. Rostige Autowracks standen am Straßenrand, einige waren ausgebrannt, in zweien saßen Skelette.
    Hinter einigen grauen Bäumen entdeckte David einen Container, der ziemlich unbeschädigt aussah. Er verließ die Straße und ging durch das Unkraut darauf zu. Die Tür lag vor dem Container, faustgroße Rostlöcher zogen sich nebeneinander durch die Metallwände.
    „Das sind Einschüsse", sagte Alexander. Er bückte sich und hob einen menschlichen Schädel auf, der im Gras lag. David sah zwei Goldzähne im Oberkiefer und ein rundes Loch in der Stirn. „Und der ist auch nicht an der Strahlung gestorben", fuhr der Major fort und legte den Schädel zurück. Dann stand er auf. Seine Hand lag auf dem Griff seiner Pistole, als er durch den Türrahmen ins Innere des Containers blickte.
    David blieb neben ihm stehen. Der Container schien als Büro gedient zu haben. Ein zertrümmerter Schreibtisch, umgeworfene Stühle und ein halber Telefonhörer lagen herum. In einer Ecke kauerte ein Skelett am Boden. Kleidungsreste hielten es zusammen, die Wand stützte es. Nur der Kopf fehlte.
    „Ob der Kopf da draußen zu dem da gehört?", fragte David leise.
    Alexander hob die Schultern. „Möglich."
    Er ging in die Hocke, um einige Papiere zu lesen, die am Boden lagen, aber die Schrift war völlig verblichen. „Unleserlich", sagte er, faltete aber trotzdem einige Blätter zusammen

Weitere Kostenlose Bücher