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S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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und kam, das Messer mehrmals im Halbkreis schwingend, wieder in den Stand.
    Marinin griff verzweifelt nach seiner Makarov. Campbell packte sich das Sturmgewehr, das er beiseite gestellt hatte. Und Kim hatte nur Augen für den Feuerkäfer, den sie vom Boden aufklaubte.
    Draußen fielen Schüsse.

HINTER DEM HAUS
    Igel hatte sich gerade bis zur Rückseite des Hofes vorgearbeitet, als er einen entfernten Schrei hörte. Vorsichtig pirschte er sich an ein offen stehendes Fenster heran und warf einen kurzen Blick ins Innere. Es musste einmal das Zimmer eines jungen Mädchens gewesen sein, mit pinkfarbener Tagesdecke über dem Bett und großen Pferdepostern an der Wand. Jetzt war es nur noch der mit Moos und Schimmel überzogene Teil eines Geisterhauses.
    Rasch stieg er durch das Fenster ein. Die Makarov vorgestreckt in der Hand, schlich er vorsichtig bis zur Zimmertür, wo er einen Augenblick verharrte, um nach verdächtigen Geräuschen zu lauschen. Als er nichts Bedenkliches vernahm, schob er die Tür behutsam weiter auf und schlich in den Flur. Das andere Ende des Ganges führte in die große Wohnküche, aus der leise Stimmen drangen.
    Igel machte sorgfältig einen Schritt nach dem anderen, um kein verräterisches Geräusch auf den Holzdielen zu erzeugen. Als er sein Ziel fast erreicht hatte, gab es vor dem Haus plötzlich Aufregung.
    Zuerst fielen Schüsse, dann rief jemand: „Waffe weg!"
    Igel legte sich flach auf die Holzdielen und robbte das letzte Stück bis zu dem offenen Durchgang, der in die Küche führte. Vorsichtig spähte er um die Ecke und sah zu seiner Enttäuschung, dass die Stimmen, die ihn so vorsichtig gemacht hatten, aus einem Funkgerät stammten.
    Jetzt verstand er auch endlich, was dort geredet wurde. Eine aufgeregte Stimme wiederholte immer wieder: „Tunduk! Was ist los bei Ihnen? Ich warne Sie! Wenn Sie uns nicht die Frau präsentieren, legen wir alles in Schutt und Asche. Tunduk!"
    So ging es in einem fort, in immer neuen Variationen. Von Kim oder ihren Entführern fehlte dagegen jede Spur. Höchste Zeit, das Tempo anzuziehen. Rasch sprang er auf und rannte zur Haustür. Was Igel dort sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
    Tunduk, der feige Hund, stand aufrecht über dem am Boden liegenden David, das Gewehr im Anschlag.
    „Du willst mir drohen, deutscher Stinker?" Tunduk lachte heiser. „Die Armee verleiht mir so oder so einen Orden, ob ich dich nun tot oder lebendig abliefere."
    David erkannte zweifellos ein Todesurteil, wenn es gesprochen wurde. In einem letzten verzweifelten Versuch griff er nach abwärts gerichtetem Lauf und versuchte ihn zur Seite zu stoßen. Tunduk beantwortete die Attacke mit einem Tritt in die Rippen und drückte den Lauf zurück, bis die Mündung über Davids Gesicht schwebte.
    Schütze den Auserwählten!, zuckte es durch Igels Kopf.
    Ohne sich des Befehls bewusst zu werden, schoss er zweimal in die Luft und stürzte schreiend über den Hof. Ob er sich damit selbst in Gefahr brachte, war ihm egal, Hauptsache er lenkte Tunduk von David ab.
    Der Plan ging auf. Statt abzudrücken, wirbelte der Alte herum.
    Igel hechtete sofort nach vorne, richtete die Pistole aus und zog den Abzug durch, sooft er konnte. Die Waffe bäumte sich dreimal in seiner Hand auf, bevor er hart im Gras landete. Er war Zeit seines Lebens ein mieser Pistolenschütze gewesen, doch auf fünf Meter Entfernung traf selbst ein Blinder mit Sonnenbrille bei Regenwetter.
    Die ersten beiden Schüsse hämmerten in die Kevlarweste, die dritte Kugel rasierte dem nach hinten Stürzenden das Gesicht vom Kinn bis zur Stirn ab.
    David konnte kaum glauben, was er gerade gesehen hatte.
    „Bist du in Hongkong aufgewachsen?", fragte er verblüfft.
    Igel war selbst überrascht von seiner Tat. „Normalerweise treffe ich nur mit dem Gewehr", sagte er.
    Eine Explosion in der Scheune brachte beide auf andere Gedanken.
    „Kim!", rief David entsetzt.
    „Die Auserwählte", echote Igel, ohne es zu merken.
    Gemeinsam stürmten sie los, um herauszufinden, was da vor sich ging.

 
    IN DER SCHEUNE
    Ross Campbell war ein eiskalter Profi, aber letztlich doch auch nur ein Mensch, mit all seinen Schwächen und Urinstinkten. Als draußen Schüsse fielen, war selbst er für den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt. Zu kurz, als dass sich Marinin auf ihn stürzen konnte, aber immerhin lange genug, um sich mit der Makarov zur Seite zu hechten.
    Noch während er über die Schulter abrollte, hämmerten die ersten Schüsse der AKM

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