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S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Soldaten unter Unterleutnant Gvenkos Kommando mussten das Gelände sehr gut kennen, sonst hätten sie niemals gewagt, so tief anzufliegen. Wie eine stählerne Libelle schwebte der Kampfhubschrauber heran und neigte den Frontbereich, damit die Piloten einen besseren Überblick erhielten.
    Tunduks Leiche auf dem Hof diente nicht gerade als vertrauensbildende Maßnahme. Der Kopilot deutete aufgeregt in Richtung Scheune. Gleich darauf vollführte die oberhalb der rechten Kufe montierte Bordkanone eine drohende Rotation, jedoch ohne dass ein Geschoss den Lauf verließ.
    Ruckartig schoss die GAZELLE näher. Etwa zehn Meter über ihnen blieb sie erneut stehen. Offenbar wussten sie an Bord nicht recht, wie sie auf die veränderte Situation reagieren sollten. Während sich noch alle reglos gegenüberstanden, glitt die Seitentür nach hinten. Die entstandene Öffnung wurde von Radek ausgefüllt, der ungläubig in die Tiefe starrte und plötzlich zu brüllen begann: „Was macht der Kerl denn hier? Ich dachte, der sitzt noch im Gefängnis!"
    Der Ausruf zeigte Wirkung. Radek wurde augenblicklich zurückgerissen. Dafür tauchte das Gesicht von Unterleutnant Gvenko auf, der nicht weniger überrascht als der Stalker schien. Was er noch seinen Männern zubrüllte, war nicht zu hören, doch es musste ein Schießbefehl sein, denn gleich darauf fing die Kanone an zu rotieren.
    Marinin hob das Gewehr und begann zu feuern. Die Kugeln schlugen gegen den Rumpf, prallten aber von der Panzerung ab. Daraufhin zielte er auf die Rotoraufhängung. Die war ebenfalls speziell geschützt. David folgte seinem Beispiel und machte dieselbe Erfahrung. Ihre Versuche, durch das offene Seitenschott zu treffen, schlugen ebenfalls fehl, weil es sich bereits automatisch schloss.
    Danach war die GAZELLE bereit - sie ging im Sturzflug nieder. Die Bordkanone schwenkte in Richtung Scheune und begann Tod und Vernichtung zu speien.
    Die Einschläge saßen erst zu tief. Sie schlugen auf dem Hofgelände ein und schleuderten riesige Erdklumpen in die Höhe. Dann aber brachte der Schütze die Bordwaffe ins Ziel. Der Kugelhagel fraß sich in das linke Scheunentor, das mit hässlichem Geräusch zu Spänen zerfiel.
    „Alles rein!", brüllte Marinin, während ihm die Splitter um die Ohren flogen.
    Verzweifelt spritzten sie auseinander. Während sie sich in Deckung rollten, wurde der Traktor inmitten der Scheune durchlöchert wie ein Schweizer Käse, denn die GIAT M.621-Maschinenkanone feuerte mit einer Rate von 740 Schuss pro Minute.
    Der Traktor erzitterte unter den harten Einschlägen der 100-g-Geschosse. Fahrzeugblech, Motorblock und Sitze wurden in Sekundenschnelle zertrümmert. Marinin brachte noch schnell einige Schritte zwischen sich und den vibrierenden Schrotthaufen, dann kniete er nieder und eröffnete erneut das Feuer auf die fliegende Festung.
    Alles vergeblich. Mit den Sturmgewehren konnten sie die Panzerung unmöglich knacken.
    Auch David nahm den Hubschrauber erneut unter Feuer, worauf der Schütze die Bordkanone in seine Richtung schwenkte. Alle konnten sehen, wie sich eine stählerne Spur der Zerstörung durch die Decke fraß.
    David rettete sich zwar durch einen Sprung zur Seite, doch es war nur eine Frage der Zeit, wann sie den Kampf gegen die kalte Militärtechnik verloren. Die Soldaten brauchten einfach nur lange genug alles voll Blei zu pumpen, dann war das Ende vorprogrammiert.
    Der Boden der Scheune war bereits durch Hunderte von Projektilen zerwühlt, als David ein Vibrieren in seiner Tasche spürte. Er beachtete es zuerst nicht, bis Igel ihn auf das bernsteinfarbene Leuchten aufmerksam machte, das daraus hervordrang.
    David wusste nichts damit anzufangen, spürte aber auch keine Furcht vor dem Phänomen, das ihm eher seltsam vertraut vorkam.
    Endlich griff er in die Tasche und holte den Feuerkäfer heraus, der leuchtend hell von innen heraus erstrahlte. Ein Blick zu Kim zeigte ihm, dass ihr Stein auf ähnliche Weise reagierte.
    „Was hat das zu bedeuten?", rief er, als sich das Licht in seiner Hand ballonförmig ausdehnte, bis es die Scheunendecke erreichte.
    Die Bordkanone erschien ihm auf einmal unendlich weit weg, er sah auch keine Einschläge mehr.
    „Komm zu mir", rief Kim, „du schaffst es nicht allein."
    David wusste nicht, was sie damit meinte, doch er fühlte plötzlich eine ungeheure Anziehungskraft, die ihn zwang, auf sie zuzugehen. Kim ging es ähnlich. Ihr Feuerkäfer strahlte eine ähnliche Aura aus, die jedoch im Farbspektrum

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