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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Personen in Schach halten, und das war schwierig.
    „Soll ich euch erzählen, was ihr hier treibt", fragte ich. „Ihr sucht hier irgendein Mistding, das dann als Massenvernichtungswaffe eingesetzt werden kann. Ein kluger Mensch sagte mal: ,Egal, mit was sich die Wissenschaftler befassen, am Ende kommt immer eine Waffe heraus.' Genauso ist das mit den Geheimdiensten. Aber ich will nicht, dass die Zone weiter wuchert. Ein Objekt, das für Menschen gefährlich ist, sollte hier bleiben. Es reicht schon, dass Artefakte über die Grenze geschleppt werden, von denen noch niemand weiß, wie gefährlich sie tatsächlich sind — weil ihre Wirkung noch nicht umfassend untersucht wurde. Ihr habt mir persönlich keinen Schaden zugefügt, im Gegenteil — ihr habt euch unterwegs sogar von eurer guten Seite gezeigt und mir mehrmals geholfen. Normalerweise wäre ich mit solchen Helfern hoch zufrieden. Und deswegen führe ich euch zurück zu Tschernobyl-4. Nur müsst ihr jetzt immer vor mir gehen, damit ihr nicht auf dumme Gedanken kommt. Der Weg wird für euch somit gefährlicher sein als vorher. Die zweite Hälfte des Geldes fordere ich nicht ein, da ich meinen Teil der Abmachung nicht eingehalten habe — es waren mehr Mutanten abgemacht, die ihr jagen könnt. Die Anzahlung aber behalte ich. In der Stadt könnt ihr euch einen neuen Führer anheuern, aber seid mir nicht böse, wenn bis dahin alle erfahren haben, wer ihr wirklich seid. Das Stalkernetz ist ein effektives Mittel zur Nachrichtenverbreitung." Ich zeigte mein Handgelenk, an dem mein PDA befestigt war. „Und jetzt einer nach dem anderen auf die Straße. Abstand drei Schritte."
    „Hemul, warte mal. Du verstehst nicht", sagte Stezenko.
    „Drei Schritte und Gewehr auf die Schulter.”
    „Hubschrauber!"
    In der Ferne tauchte leise ratternd ein Sky Fox über dem Feld auf. Die Jäger folgten meinem Wink und gingen hinter dem Hügel in die Hocke. Ich versteckte mich hinter einem niedrigen Baum und beobachtete die näher kommende Maschine.
    „Da ist euer Kumpel", sagte ich, nachdem ich sicher war, dass mich meine Augen nicht im Stich ließen. Sogar auf diese Entfernung konnte man in den letzten Sonnenstrahlen das aufgemalte Haimaul und die Nummer 21 erkennen. „Kommt er zurück, um euch zu retten?"
    „Warte mal ... das dürfte nicht sein!" Stezenko wurde nervös. "Alle nach unten, schnell!" Er drehte sich in der Hocke um und verschwand blitzschnell hinter dem Tor. Die anderen Jäger hetzten ihm hinterher.
    „Stehen bleiben!", schnaubte ich und feuerte eine Salve ab, die über ihre Köpfe hinwegstrich.
    Nicht ein Einziger reagierte. Die mit Betonstaub bedeckten Touristen schoben sich einer nach dem anderen durch die Öffnung, und nur Camacho, der als Letzter lief, drehte sich kurz um und bellte: „In Deckung, du Idiot!"
    Verdutzt beobachtete ich sekundenlang den näher kommenden Hubschrauber — bis zu dem Moment, als sich von ihm zwei schwarze Punkte absonderten und in unsere Richtung flogen. Dann sprang auch ich in die dunkle Öffnung. Ich kullerte die Treppe hinunter und brach mir ein paar Mal fast den Hals, während oben bereits ohrenbetäubendes Rattern erklang. Das Geräusch erinnerte an nassen Stoff, der zerriss — nur tausend Mal lauter.
    Ich ging davon aus, dass das Strukturnetz des Raumes an den Knotenpunkten zerstört wurde.
    Mir fuhren die Ohren zu. Die unerträgliche Luftvibration schien den Körper zerfetzen zu wollen. Oben am Eingang kreischten Stein und Metall; eine unsichtbare Hand knetete alles, als wäre es in Gravitationsschimmel geraten. Dann erbebte spürbar die Luft um mich herum und versuchte mich zurück nach oben zu tragen.
    Das entstandene Vakuum dort musste offenbar gefüllt werden.
    Zum Glück war ich ziemlich tief gefallen, sodass ich von der Explosion und ihren Folgephänomen nicht wirklich erfasst wurde.Und auch die anderen hatten Glück. Wenn wir oben geblieben wären,wäre aus uns Sülze geworden.
    Allerdings gab sich die Haifresse mit dem Erreichten noch nicht zufrieden.
    Nachdem ich den ersten Anschlag überlebte, tastete ich mit zittrigen Fingern nach den Kanten der Stufen und zog mich nach unten. Ich fiel erneut ein Stück die Treppe hinunter — wie ein Sack Kartoffeln —, und offenbar gerade im richtigen Moment, denn meine Umgebung erzitterte von Neuem.
    Krachender Lärm erklang jetzt ununterbrochen von oben. Auf die Stufen fiel plötzlich ein breiter Lichtstreifen — offensichtlich existierte die obere Hälfte des Hügels

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