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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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rückwärts zu laufen. Natürlich kontrollierte ich vorher, ob irgendein Biest in meinem Rücken war. Als ich einige Schritte entfernt war, entsicherte ich scharf mein Gewehr. Das Geräusch musste ihre Aufmerksamkeit erregen.
    „Also gut", sagte ich und zielte auf sie. „Keine falsche Bewegung,Herrschaften. Alvar, Finger weg von der Kalaschnikow. Natürlich könnte ich euch nicht alle umlegen, wenn ihr gleichzeitig abfeuert, aber zwei gehen bestimmt drauf, und wenn mir der Dunkle Stalker gewogen ist, werden's sogar drei. Unter Berücksichtigung dessen, was ich über euch weiß, wird Sam der Erste sein. Die restlichen Plätze sind noch frei und zu vergeben. Rechnet eure Chancen aus und entscheidet euch."
    Sam sah tatsächlich so aus, als wäre er bereit, sich jederzeit auf mich zu stürzen und mich mit seinen bloßen Händen umzubringen.Aber Martin hielt ihn mit einer Handbewegung davon ab. Der Lauf meines Gewehrs zeigte bedrohlich in seine Richtung.
    „Und was willst du von uns, Stalker?", fragte Donahugh.
    „Ich will wissen, was ihr in der Zone sucht und wozu ihr diese ganze Maskerade veranstaltet", sagte ich. „Es reicht. Ihr seid ausnahmslos Mitarbeiter eines Geheimdienstes und sucht nach etwas. Irgendetwas braucht ihr von den Bürern. Die Frage, die mich beschäftigt, lautet demnach: Was genau? Und seit wann arbeiten die amerikanischen und die russischen Geheimdienste zusammen?"
    „Ach, darum geht's", sagte Stezenko und kniff die Augen zusammen.
    „Genau darum, lieber Andrer, stimmte ich zu. „Du trägst zu dick auf. Die Karikatur eines Ukrainers bekommst du hin, mehr aber auch nicht. Warum hast du die Schlägerei in der Bar angezettelt? Ich habe doch genau gesehen, wie du einige Male an dem Abend bewusst provoziert hast. Und wenn du kein Glück bei Waschbär gehabt hättest, hättest du dich mit jemand anderem geprügelt. Letzten Endes sogar mit mir. Wolltest du, dass ganz Tschernobyl über dich spricht? Wozu?"
    „Damit man uns nicht ernst nahm", sagte Stezenko unverblümt.„Besoffene amerikanische Touristen und Schläger aus der Hauptstadt, die auf der Suche nach dem Kick sind — als mehr wollten wir nicht gelten. Wir mussten alle Beteiligten von unserer Harmlosigkeit überzeugen. Es gibt doch genügend Idioten, die hierherkommen, nur um ein bisschen auf Biester zu ballern."
    „Oberst!”, warnte Mischa, aber Stezenko sah ihn noch nicht einmal an, sondern furchte nur die Stirn.
    Aha, so ist das also, sogar Oberst. Jung und erfolgreich ...
    „Ihr hättet euch nicht prügeln sollen", sagte ich, „sondern euch lieber eine andere Möglichkeit überlegen sollen, wie ihr das Vertrauen der freiwilligen Stalker gewinnen könnt. Ich entlarvte dich sofort an der Technik."
    „Daran habe ich nicht gedacht", sagte Stezenko. „Zumal eine gute Schlägerei unter Männern normalerweise ein probates Mittel ist, um von Gruppen aufgenommen zu werden. Und ich habe auch nicht den besten Kampfstil."
    „Diejenigen, die mit Hongkong-Filmen groß wurden, könntest du wahrscheinlich verarschen. Du bewegst dich nicht gut, sogar unsauber, dafür aber höchst effektiv. Die Jagd ist auch nur ein Ablenkungsmanöver?"
    „Klar."
    „Schlau. Wenn wir unterwegs nicht das Nostandardbiest und die irren Dunklen angetroffen hätten, wäre diese Safari recht ungefährlich verlaufen. Zumindest nicht gefährlicher, als einfach nur in der Zone rumzuspazieren und danach zu suchen, worauf ihr aus seid —und die Geheimhaltung wäre gewahrt geblieben. Aber der Gegner jagte euch von Anfang an, ab der Grenze. Und eure Leute sicherten euch ab, vielleicht sogar via Satellit? Der Hubschrauber mit der Nummer einundzwanzig, oder? Das Feuerwerk an der Zonengrenze war für euch."
    „Ja, das glauben wir mittlerweile auch", sagte Andrej gefasst.
    „Ich bin auch ziemlich schnell darauf gekommen. Ihr habt kein Glück mit dem Anführer, Jungs. Nun gut, jetzt reden wir aber mal Tacheles: Wer seid ihr in Wirklichkeit, und wonach sucht ihr? Bevor ich keine Antworten habe, gehen wir nirgendwohin."
    Ich schaute für alle Fälle zu Donahugh, der aber weiterhin stur schwieg. Daraus schloss ich, dass er mit dem amerikanischen Geheimdienst nur entfernt etwas zu tun hatte und die Operation schon gar nicht leitete. Er überließ alle Erklärungen Stezenko.
    „What he said?", fragte Sam halblaut.
    Mischa Pustelga übersetzte ihm leise das Gesagte, aber ich befahl ihm mit einer Gewehrbewegung zu schweigen, um mich nicht abzulenken. Ich musste immer noch fünf

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