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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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herauskommen — und jetzt entspann dich. Es gibt keine ausweglosen Situationen, wie Dima Schuchow sagt ... Zum Teufel mit Schuchow! Das bin ich, der seine eigene Grabesrede hält ... Aber um einen Ausweg zu finden, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Schließlich ertrinken die Paniker bereits in einem Bach, während jene, die gelassen bleiben, ohne besondere Ausrüstung ganze Meere überqueren.
    Ich schaffte es, etwas ruhiger zu werden, allerdings zitterte ich immer noch ziemlich heftig.Es ist ganz einfach, eine Dreiviertelstunde unbeweglich liegen zu bleiben, wenn du weißt, du kannst deine Position jederzeit ändern. Wenn du aber die gleiche Dreiviertelstunde unter einem Stahlblock verbringst, schreit schon nach wenigen Minuten jedes Glied: „Ich muss mich dringend bewegen und dehnen. Ich kann so nicht mehr!"Und tatsächlich, obwohl sich objektiv gesehen nichts verändert hatte, nichts Materielles auf mich drückte und meine Beine und Arme nicht mehr einschliefen als in Freiheit,schlug das Gehirn bereits Alarm:„Gefahr! Gefahr! Verlasse sofort die potenzielle Gefahrenzone!"
    In der entstandenen Stille erklang plötzlich direkt hinter der Schaufelwand ein metallischer Klang. Etwas Eisernes fiel auf die Schaufel nieder und kratzte daran. Ich schielte nach links und sah, dass an der Wandung entlang des Schaufelbodens ein Bach aus schwarzem Blut dahinrann. Der Blutsauger wurde auf meiner Schaufel zermalmt,allerdings, so wie es aussah, tötete ihn das immer noch nicht.
    Diese Biester sind aber auch zäh!
    Offensichtlich versuchte er gerade, mich zu kriegen, obwohl mehrere Tonnen Metallschrott auf ihm lasteten.
    Nun, vor zielstrebigen Charakteren hatte ich seit jeher Respekt. Ich hielt den Atem an und lauschte aufmerksam, wie sich der riesige Mutant unter Knirschen hinter der Stahlbarriere hin und her wand. Er versuchte sich aufzurichten, aber das Gewicht des Metallbergs, der auf uns beiden lag, war offensichtlich auch für ihn nicht zu überwinden.
    Sein Atem ging schwer und pfeifend. Einige endlose Sekunden lang lag der Blutsauger still und sammelte seine Kräfte. Und dann, ganz plötzlich, mobilisierte er seine ganze noch verbliebene Energie, stemmte sich mit dem Rücken gegen den demolierten Bagger ... und preschte vorwärts.
    Ich hörte seine Sehnen reißen und das traktierte Metall kreischen. Er versuchte es ein-, zweimal, und am veränderten Klang des Metalls hörte ich, dass die schwere Last unter seinen Anstrengungen nachgab.
    Mein Knie steckte im Maul des Stiers fest, und ich registrierte, wie die eben noch regungslose Schaukel eine leichte Bewegung machte.Schnell stieß ich das Messer in den entstandenen Schlitz.
    Na, immerhin etwas. Schließlich werde ich nicht wie eine elende Schiffsratte untergehen, sondern vor Durst, Hunger und Kälte krepieren. Wie sich das für einen echten Kerl auch gehört — jedenfalls,wenn mein Herz nicht schon vorher in den Fängen der Klaustrophobie stehen bleibt.
    Der Blutsauger kämpfte weiter. Aus seinem Maul drang ein knurrendes Geheul. Er gab sein Bestes, und noch nie hatte ich einem Mutanten so viel Erfolg bei seinem Treiben gewünscht. Er kämpfte jetzt nicht nur für seine Freiheit, sondern auch für meine — obwohl ihm dies wahrscheinlich kaum bewusst war.
    Ich stieß mich mit Händen und Füßen von den Wänden meines Sargs ab und versuchte dem Blutsauger zu helfen. Allerdings war das, was ich zu bieten hatte, lächerlich wenig.
    Dem athletisch gebauten Mutanten gelang die ganze Sache jedoch auch auf sich allein gestellt recht gut. Er hatte mit Sicherheit schreckliche Schmerzen, aber sein Selbsterhaltungstrieb war stärker. Er war eine Maschine, dazu gedacht, andere zu töten und in jeder Situation zu überleben. Eine perfektere Kampfmaschine als mein Körper jedenfalls. Nur steckte in seinem Schädel weniger Grips als in meinem. Das immerhin hatte ich ihm voraus.
    Die Anstrengung seiner Muskeln war hörbar, seine Knochen knackten, und aus seiner Kurzatmigkeit wurde ein hohles, unverständliches Schnauben. Im gleichen Maße, wie der Bagger, der auf der Schaufel lastete, unter der ich steckte, sich unter den Bemühungen des Blutsaugers anhob, hob ich Zentimeter um Zentimeter den Schaufelboden mit an.
    Ich versuchte, meine Finger vom entstandenen Spalt fernzuhalten, denn sollte der Blutsauger den Bagger loslassen, würden meine Finger vom Schaufelboden abgetrennt werden.
    Als der Spalt die Größe eines Handtellers hatte, konnte ich nach draußen schauen ...
    ... und

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