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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Entkommen gab, und mich schauderte.Meine heiß geliebte Klaustrophobie ...
    Im Gang wartete eine aufgebrachte Bürermeute, die versuchte hierher zu gelangen. Plötzlich bewegte sich das Bedienungsrad des Verschlusses. Donahugh hob mit einem Ruck den Kopf.
    „Können sie die Tür öffnen?", fragte er.
    „Nein", antwortete ich. „Die mentalen Kräfte eines Bürers sind etwas schwächer als die physischen eines normalen Menschen.Könnten angenommen dreißig Menschen dieses Schott öffnen?"
    „Kaum", stimmte mir Martin zu. „Aber dreißig Menschen hätten auch gar keinen Platz,gleichzeitig nach dem Steuerrad zu greifen,sie würden sich im Weg stehen. Bürer hingegen sind in der Lage, von Weitem gemeinsam auf die Tür einzuwirken. Wenn sie die Sache richtig angehen ..."
    „Bürer haben einen bestimmten Wirkungskreis für ihre Kräfte", erklärte ich. „Einige haben einen größeren, andere einen kleineren. Mit größerer Entfernung nimmt die Wirkung ab. Also müssen sie sich in der Nähe des Stützpunktes aufhalten. Auch wenn siebzig Bürer gleichzeitig am Steuerrad drehen sollten, schaffen sie das nicht."
    In diesem Moment quietschte das Bedienungsrad leise und begann sich zu drehen.
    „Verdammt!", schrie Donahugh und eilte zusammen mit Gallager zur Tür.
    „Entspannt euch, Jungs", sagte Stezenko kaltblütig. „Das Rad hat einen Leerlauf — anderthalb Drehungen in die eine und anderthalb in die andere. Weiter können sie es nicht bewegen."
    Und tatsächlich drehte sich das Rad genauso weit, wie er es angekündigt hatte, blieb stehen und drehte sich langsam in die andere Richtung — bis es auch hier stoppte.
    Für einige Zeit wurde es ruhig, offenbar hielt der Gegner Kriegsrat. Dann hämmerten sie draußen mit einem lauten Knall gegen die Tür — wie mit einem Baumstamm als Ramme. Der Lärm wiederholte sich in gleichmäßigen Abständen. Offenbar nahmen sie immer wieder Anlauf. Bam-m-m! Bam-m-m! Bam-m-m!Es war unwahrscheinlich, dass es in den Katakomben etwas derartig Schweres und Großes gab, aber vielleicht führten die Bürer diese Schläge auch allein mittels ihrer mentalen Kräfte aus.
    Es vergingen einige Minuten. Die Jäger und ich saßen auf den geheimen Päckchen in der Nähe der Schreibtische und beobachteten die Hacker bei ihrer Arbeit. Die schweren Stöße gegen die Tür hörten nicht auf. Putz rieselte von der Decke, und die Beleuchtung fing an zu flackern.
    „Sie kommen durch", flüsterte Stezenko angespannt.
    „Nein", antwortete ich. „Eher werden wir von dem Dröhnen verrückt."
    „Alvar. Nicht da", sagte Mischa, ohne vom Monitor aufzublicken. „Weiter oben im Plan."
    Camacho schnaubte. Die beiden tippten mit einer solchen Geschwindigkeit auf ihren Tastaturen, dass es wie ferne Gewehrsalven klang.
    „Alvar, nein!", sagte Pustelga scharf.
    Für einige Zeit herrschte erneut Schweigen. Die Tasten knackten unter den Fingern der Hacker.
    „Mischa, ich habe keine Zeit, dich zu überreden", sagte Camacho plötzlich.„Daran!"
    „Es reicht, Alvar."
    „Gib mir den Zugang zurück."
    „Hör auf, tu das nicht."
    „Öffne den Kanal, sag ich."
    „Zum Teufel, was ist los mit dir?"
    „Schon okay."
    Das Geräusch eines einzelnen Schusses hallte dumpf in dem geschlossenen Raum, und Mischa Pustelga tauchte schweigend mit dem Gesicht nach unten ab. Ich starrte irritiert auf Camacho. In seiner linken Hand befand sich ein rauchender Revolver, der jetzt in unsere Richtung schwenkte. Mit der Rechten tippte er weiter. Während Camachos Blick auf den Monitor gerichtet blieb, versuchte er zu uns herüberzuschielen.
    „What's happened?", fragte Donahugh und sprang auf. Er verlor nicht die Selbstbeherrschung, doch für einen Moment zeichnete sich seine Kiefermuskulatur scharf ab und verlieh seinem Gesicht einen angestrengten und gefährlichen Ausdruck. Der Millionär war in der Lage, selbst in kritischsten Situationen die Nerven zu bewahren.
    Alvar redete auf Englisch — nervös, schnell, überhastet. Donahugh fragte ihn etwas, aber Camacho schwieg, offenbar lenkten ihn Gespräche von der Arbeit ab. Für einen Augenblick erstarrte er, währender sein Werk begutachtete oder darauf wartete, dass der Programmcode funktionierte. Anschließend glitten seine Finger wieder weiter über die Tastatur.
    Stezenko sagte etwas auf Englisch, und Camacho schnaubte wütend. Offensichtlich war ich hier der Einzige, der nicht mitkam. Eindeutig waren Mischas Dolmetscherdienste — ruhe er in Frieden —in dieser Gruppe nicht

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