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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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noch mit drei Löchern in der Brust nicht aufgeben. Ein Knochen knackte, und Gallager schrie vor Schmerzen auf. Sein Gewehr fiel auf den Boden.
    Ich richtete das Feuer auf den Anführer, aber mein Gewehr streikte. Meine Beine wurden bleischwer, als wären sie mit dem Boden verwachsen. Ich versuchte mich ein paar Mal loszureißen und merkte aber rasch, dass es aussichtslos war. Der Anführer der Bürer hatte telekinetische Kräfte, die stärker waren als die seiner Untergebenen zusammengenommen.
    Stezenko und Donahugh lagen hilflos am Boden und konnten sich nicht aufrichten — auch sie hatte es erwischt.
    Gallager wand sich unterdessen wie ein Wurm. Die Sehnen an seinem Hals traten hervor, das Gesicht war qualvoll verzerrt. Es schien, als zöge ein Riese gleichzeitig an Armen und Beinen.
    Offenbar bestrafte ihn der Anführer gerade für die erlittenen Wunden.
    Donahugh krümmte sich in kraftloser Wut, außerstande, aufzustehen.
    "Lass ihn los, Dreckstück!"
    Eine unsichtbare Kraft zog Gallager nach oben. Er berührte nur noch mit den Stiefelabsätzen den Boden. Kaum baumelten auch sie in der Luft, fing es an, Sam in alle Richtungen zu drehen.
    Gallager brüllte. Sein Cowboyhut fiel auf den staubigen Boden, und darauf regnete es die ersten Blutstropfen. Die mentalen Kräfte des Bürers wrangen ihn aus und schüttelten ihn erbarmungslos wie eine Knetfigur. Die Augen des Amerikaners quollen unnatürlich hervor, seine Zunge hing heraus, und sein Schrei ging in ein heiseres Husten über, als sein Kopf anfing, sich um sich selbst zu drehen. Sams Arme und Beine erzitterten im Todeskampf.
    Donahugh schlug verzweifelt mit den Fäusten gegen den Boden. Dann steckte er die Hand in seine Tasche und holte eine Granate heraus.
    „Martin, nein!", brüllte ich.
    Donahugh hörte nicht auf mich. Er entsicherte den Sprengsatz, holte weit aus und schleuderte ihn in Richtung des Anführers. Ich hatte mir ausgerechnet, dass sie hinter ihn fiel und die Explosion das ganze Nest zerstörte. Allerdings erstarrte die Granate auf halbem Weg in der Luft, blieb einige Augenblicke hängen und glitt dann zurück in unsere Richtung.
    Mir blieb nichts anderes übrig als schnell in die Hocke zu gehen und die Arme über den Kopf zu schlingen.
    Wir hatten Glück im Unglück. Die Granate war auf kürzeste Zündzeit eingestellt und explodierte noch bevor sie uns erreichte.
    Eine Druckwelle breitete sich aus, ich stürzte zu Boden, nichts hielt mich mehr fest. Der leblose geschundene Körper von Gallager fiel ebenfalls, Blut spritzte in alle Richtungen. Offenbar hatte es den Anführer doch erwischt. In der aufsteigenden Staubwolke konnte man nichts erkennen.
    Etwas detonierte erneut im Saal, und eine weitere Druckwelle breitete sich aus. Vielleicht war es eine Gasflasche. Oder die Bürer hatten hier einen Munitionsvorrat versteckt, der von mir unbemerkt geblieben war. Unter der erneuten Erschütterung gab die Decke nach. Erdreich und Betonstücke stürzten herab.
    Donahugh versuchte zu Gallager zu kriechen, doch direkt vor seiner Nase kam ein massiver Betonblock mit zerfetztem Metallgeflecht herunter und begrub die Leiche unter sich.
    Nein, Sam war nicht mehr zu retten.
    Wir hetzten durch den Tunnel, verfolgt von einer Staubwolke, die sämtliche Atemluft aus den Gängen herauspresste. Hinter uns fielen mit ohrenbetäubendem Lärm die Räume, die schon seit dem letzten katastrophalen Blowout nicht mehr stabil waren, in sich zusammen und begruben unter sich die Leiber der Bürer und den von Sam.
    Jetzt hatten wir zu dritt gerade mal noch ein Gewehr und hatten erneut schwere Verluste einstecken müssen. Zudem war vollkommen unklar, was uns am Ende des Tunnels erwartete …

19.
    DER KONTROLLEUR
    Wir hatten Glück, niemand von uns kam unter die Räder. Wir wurden weder von der herabstürzenden Decke begraben, noch verliefen wir uns in dem endlosen Ganglabyrinth der Militärlabors. Stattdessen führte uns unser Weg nach einer Viertelstunde zu einer Treppe, die nach oben führte. Wir stiegen hinauf.
    Draußen war es herrlich. Verdammt noch mal, ihr könnt euch nicht vorstellen,wie herrlich es dort im Freien war! Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich die letzten Stunden gar nicht richtig, sondern wie ein Asthmatiker geatmet hatte. Nun endlich konnte ich wieder tief Luft schöpfen.
    Hier an der Oberfläche war es schon fast dunkel, Die vielen Bürerkadaver konnte ich dennoch erkennen. Etwas weiter befanden sich zwei Menschenkörper in Tarnjacken. Einer lag auf

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