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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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war verletzt. Seine Schulter war zerschossen. Und an seiner rechten Hand fehlten drei Finger. Die Wunde war auch noch ganz frisch. Also war er derjenige, der die Hand durch den Spalt gesteckt hatte, in der mordlüsternen Absicht, die Tür zu öffnen. Er war derjenige, der die kreischende, wuselnde, widerwärtig stinkende Meute der Gnome angeführt hatte, die wir vor dem Stützpunkt nicht aufhalten konnten.
    Ich legte mein Gewehr an und richtete den Lauf etwas nach oben. Damit demonstrierte ich, dass ich das Feuer jederzeit eröffnen könnte,es aber momentan nicht vorhatte.
    Der dicke Gnom atmete schwer, seine Lunge pfiff. Er beobachtete ebenso aufmerksam wie böse meine Bewegungen. Auch er hatte keine Eile, uns anzugreifen. Er hatte begriffen, dass unsere Kräfteverhältnisse ausgeglichen waren und dass im Falle eines Kampfes beide Seiten mit hohen Verlusten zu rechnen hatten.
    Ich befahl mit einer harschen Geste vollkommenes Stillschweigen und rannte seitlich los, ohne den Blick von dem Anführer zu lassen. Ich bewegte mich durch den Saal, stieg über krabbelnde Kinder und verdächtig aussehende Stofffetzen hinweg, unter denen sich Bürer verbergen konnten.
    Der Rest der Gruppe folgte mir. Vor Fallen brauchten wir keine Angst zu haben. Bürer hätten hier niemals ein Lager eingerichtet, wenn sich im Saal auch nur eine Anomalie befunden hätte.
    Die besorgten Blicke der Weibchen folgten uns. Da ihr Anführer aber keinerlei Reaktion zeigte, verloren auch sie ihr Interesse an uns,sobald wir an ihnen vorbei waren.
    In vollkommenem Schweigen durchquerten wir den Saal. Die verletzten Männchen raunten unzufrieden in ihrer Ecke, aber der Anführer erteilte keinen Befehl zum Angriff, und sie mussten gehorchen.
    Ich war schon dabei, in den nächsten Tunnel zu wechseln und dieses Rattennest erleichtert hinter mir zu lassen, als sich ein widerwärtiges Äffchen mit seinen Händchen an Donahughs Stiefel festkrallte. Der Amerikaner versuchte sich vorsichtig zu befreien, aber der Griff des Kleinen war wie der einer Bulldogge.
    Ein winziger Bürer, dessen Hässlichkeit noch dadurch verstärkt wurde, dass er von keinem Umhang verhüllt war, hing an Martins Bein und zeterte mit ohrenbetäubender Lautstärke. Wäre diese Szene an einem Hauptbahnhof passiert, hätte man sicher davon ausgehen können, dass dieser Kleine um Geld bettelte. Was er aber hier von Martin wollte, blieb ein Rätsel.
    Die Weibchen wurden unruhig, sie standen von ihren Plätzen auf. Der Anführer fletschte die Zähne und fing an, etwas schnell und gestenreich zu murmeln. Die Ähnlichkeit im Verhalten von Bürern und Affen war verblüffend.
    Donahugh geriet in Panik. Er versuchte das Kind von seinem Bein abzuschütteln, und endlich gelang ihm das auch. Der winzige Gnom fiel auf den harten Boden und plärrte los. Die Bürer fielen empört in das Geschrei ein, einige Verletzte sprangen auf. Der Anführer kreischte plötzlich heiser, streckte seinen Arm aus ... und eine schwere Munitionskiste flog genau auf Martins Kopf zu.
    Der Amerikaner konnte gerade noch ausweichen — die Kiste prallte gegen die Wand und bekam Risse.
    Gallager ging leicht in die Knie und feuerte auf den Anführer. Sofort explodierte der Saal unter ohrenbetäubendem Geschrei. Gestalten rannten hin und her. Die Gegenstände vom Altar sausten in einer dichten Phalanx auf uns zu, als hätte eine unsichtbare Hand sie geworfen.
    Donahugh wurde von den Wurfgeschossen niedergestreckt, und als er sich aufrappelte, wurde ihm sein Gewehr von der Schulter gerissen und in die Ecke am anderen Ende des Saals auf den dortigen Müll geschleudert.
    Auch Stezenko wurde das Gewehr aus den Händen gerissen, er konnte keinen einzigen Schuss abgeben.
    Mich traf der Hagel der herunterfallenden Gegenstände kaum, da ich bereits am Ausgang stand. Ich kam mit blauen Flecken davon und blieb auf den Beinen. Ich legte an und feuerte auf die Bürer. Mit Genugtuung sah ich, wie blutige Körperteile in alle Richtungen geschleudert wurden. Die umherirrenden Weibchen, die von den Kugeln getroffen wurden, wurden förmlich zerrissen, während die Brut am Boden verzweifelt schrie. Ich zertrat ihre Schädel, ohne hinzuschauen, mit meinen schweren Stiefeln.
    Lange kämpften wir nicht. Das Gewehr von Gallager schwieg zuerst. Ich sah, wie eifrig der Amerikaner mit dem unsichtbaren Gegner um die Waffe kämpfte und sie nicht loslassen wollte. Allerdings war der Wille des Anführers stärker.
    Sam traf ihn, aber dieses Biest wollte auch

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