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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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der UN, weswegen diese Stelle für viele Stalker der beliebteste Zugang zur Zone war. Die Blauhelme waren hauptsächlich damit beschäftigt,ihre Wachposten und kleinen Siedlungen zu bewachen und zu schützen, die in letzter Zeit häufiger von aggressiven Banditen überfallen worden waren. Manchmal patrouillierten die UN-Soldaten entlang der Zonengrenze, aber sie stiegen nie aus ihren Jeeps aus und beeilten sich enorm. Außerdem schossen sie nie ohne Vorwarnung auf, einen Eindringling — die Menschenrechte wurden in Europa immer noch hoch geachtet —, obwohl die UN-Soldaten allmählich von den unseren zu lernen begannen. Es kam immer häufiger vor, dass sie das Feuer auf einen Stalker eröffneten, der gerade aus der Zone kam,und ihn zurück über die Grenze warfen — aus Angst vor Krankheiten und Seuchen.
    Vergangenes Jahr wurde über eine ganze Einheit von UN-Leuten die Quarantäne verhängt, nachdem sie einen Stalker festgenommen hatten, der die „braune Krankheit" aus der Zone mitbrachte.
    Von unseren Wachen erwischt zu werden war das Schlimmste. Sie trugen keinerlei Schutzkleidung und waren nicht besonders gut bewaffnet, weshalb sie selten versuchten, einen Stalker lebendig zu fangen. Auf der anderen Seite konnte man mit unseren Wachen über alles reden, sprich: Sie waren bestechlich, und man konnte sich auf diesem Weg mit ihnen einigen.
    „Ein Bier wäre jetzt nicht schlecht ...", setzte Stezenko an, während er versuchte, sich etwas bequemer auf einen nassen Baumstumpf zu setzen.
    „In der Zone gibt es nur Klares — Wodka oder Spiritus. Wir saufen hier nicht, wir heilen uns", fiel ich ihm ins Wort.
    „Zu Befehl!”, antwortete Stezenko.
    Nach unserem Geländelauf zwang ich jedes Mitglied meiner Truppe, ein Glas verdünnten Spiritus zu trinken — das beste Mittel gegen Strahlung. Das war kein Problem, denn durch das Liegen auf dem kalten Boden stieg der Alkohol nicht sofort in den Kopf. Ich musste also keinen huckepack zurücktragen.
    „Könnte man die Medizin zur Sicherheit gleich noch mal bekommen?", fragte Alvar.
    „Wir sollten uns den Spiritus gut einteilen. In der Zone gibt es keine Wodkaquellen, es wird schwierig sein, die Vorräte aufzufüllen", lehnte ich mit fester Stimme ab.
    „Alles klar, Boss", sagte Camacho.
    Ich schielte zu ihm hinüber. Ohne Zweifel brachte ihm seine Mutter jede Menge bei, nicht nur die russische Sprache. Aber das starke Nationalgetränk war er nicht gewohnt, er war jetzt schon leicht angetrunken.
    Der Job wäre wesentlich einfach gewesen, wenn hinter den Baumstümpfen konzentriertes, etwas ängstliches und angespanntes Frischfleisch gelegen hätte und nicht diese leichtsinnigen Geschäftsleute,die immer noch nicht ganz begreifen wollten, worauf sie sich da eingelassen hatten.
    Von rechts hörte man ein Motorengeräusch, und ich bedeutete den anderen, dass alle die Klappe halten sollten. Der Jeep tauchte pünktlich auf die Minute auf — man konnte die Uhr nach ihm stellen. Ich fragte mich, wen sie hier zu schnappen hofften, wenn sie so vorhersehbar und immer zur gleichen Zeit auftauchten. Vielleicht irgendwelche Anfänger, die kamen, um beeindruckende Bilder zu schießen — oder neugierige Idioten, die einfach mal so in die Zone wollten.
    Im Jeep saßen normalerweise drei Personen — der Fahrer, der Anführer und der Bordschütze. Auf dem Dach des Jeeps befand sich ein schweres MG, das ihn zu einem ernstzunehmenden Kriegsgerät machte.
    Die Blauhelme passierten das Gebiet zwischen den verwahrlosten Feldern, den halb zerstörten Dörfern und dem Wald zügig und verschwanden hinter den Hügeln. Eine Viertelstunde später endete die Fahrt an einer Brücke, die durch die zweite Explosion zerstört worden war. An dieser Brücke drehte der Jeep um und fuhr die gleiche Strecke zurück. Die Zeit reichte vollkommen aus, um sich ohne Eile Zutritt zur Zone zu verschaffen, die Spuren des Eindringens zu beseitigen und sich im Wald auf der anderen Seite zu verstecken.
    Wir lagen in den Büschen unterhalb der befestigten Straße und lauschten aufmerksam dem Geräusch des sich nähernden Fahrzeugs. He-He fragte mich mittels Zeichensprache: Sind wir nicht zu nah?Ich winkte ab:Alles in Ordnung.
    Wir versteckten uns etwa einen halben Kilometer von der Stelle entfernt, wo wir normalerweise die Grenze übertraten. Hier war allem Anschein nach erst kürzlich schon jemand hinübergegangen: eine ganze Gruppe von Stalkern. Offenbar niemand aus unserem Clan, sonst hätte ich davon gewusst und

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