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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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jegliches Geräusch schluckte, und einem elektronischen System zur Erkennung des Besitzers. Ein Fremder, der nicht im System registriert war, konnte keine einzige Kugel abfeuern.
    Letzteres gefiel mir weniger, denn was war, wenn im entscheidenden Moment etwas klemmte und ich nur ein totes Metallspielzeug in den Händen hielt?
    Die Amerikaner überzeugten mich allerdings davon, dass das System absolut zuverlässig arbeitete; es sei recht einfach und sie hätten noch nie ein Problem damit gehabt.
    Das Gewehr hatte noch einige Extras zu bieten, und ich verliebte mich natürlich in dieses Ding, das mir Martin Donahugh nach erfolgreicher Jagd schenken wollte. Ich konnte dem Angebot nicht widerstehen und stimmte zu — um mir so ein Gerät leisten zu können, hätte ich noch etwa fünfzig silberne Zigarettenetuis mit radioaktivem Inhalt zu Bubna schaffen müssen.
    Was mir generell missfiel, war die Tatsache, dass sich die Waffenindustrie schneller entwickelte als die Kampfkunst. Wenn es so weiterging, würde es schon bald keinen Unterschied mehr zwischen einem erfahrenen Kämpfer und einem Anfänger geben — die ganze Überlebenskunst würde nur noch darin bestehen, schneller mit der Waffe auf den Gegner zu zielen und abzudrücken als das Gegenüber,den Rest würde die Elektronik erledigen.
    Allerdings war die kompliziertere Technik auch sehr viel empfindlicher. Die Chancen, dass sie im Ernstfall versagte, standen höher als bei einigen richtig miteinander verbundenen Metallteilen, die beispielsweise eine Kalaschnikow ergaben und die man bei richtiger Handhabung mehrere Jahre fehlerfrei benutzen konnte.
    Mein Messer, das mich schon mehrmals aus schwierigen Situationen gerettet hatte, tauschte ich nicht gegen ein neues ein, auch wenn das alte nicht zu dem neuen Gewehr passen mochte. Aber wie oft gerieten Stalker schon in Messerstechereien?
    Dafür stopfte ich mir die Taschen meiner neuen kugelsicheren Weste mit den kompakten Handgranaten voll, bei denen man die Explosionsstärke sowie den Explosionszeitpunkt bis zu drei Minuteneinstellen konnte. Die Weste schenkte mir Bubna, als Entschädigung für den Verlust der alten beim letzten Gang in die Zone.
    In die Zone nahm ich meine eigene Jacke mit, obwohl man mich zu überreden versuchte, die gleiche Jacke zu nehmen, wie die Kunden sie trugen. Sie bestanden aus einem speziellen Stoff, der reißfest war und Messerstiche abhalten konnte. Gegen die Kugeln schützte er aber nicht, und er war auch nicht besonders atmungsaktiv.
    Ich lehnte ohne Zögern ab. Die Schutzanzüge, die sie dabei hatten, waren nicht ohne. Martin erzählte mir, dass auch die amerikanischen Soldaten der Spezialeinheiten solche Westen trugen. Der leichte, kugelsichere Stoff bedeckte fast den ganzen Körper und konnte im Falle einer Verletzung problemlos entfernt werden, um schnell an die Wunde zu kommen. Zum Schutzanzug gehörten außerdem ein leichter Helm mit UKW-Empfang und eine Sauerstoffmaske mit einer speziellen Brille, die hilfreiche Computerinformationen anzeigte. Ich entschied, dass wir diese Extras erst in den Tiefen der Zone gebrauchen konnten, an der Grenze und in der Mülldeponie waren sie überflüssig.
    „Verlasst euch nicht zu sehr auf elektronische Spielereien. Dort, wo wir hingehen, nützt die Technik gar nichts. Dafür aber die guten alten Schießeisen", ermahnte ich sie.
    Als logische Konsequenz verlangte ich, dass wir keine Ausrüstung in die Zone mitnahmen, die unser Leben gefährdete, falls sie nicht funktionierte. Bubna versorgte uns mit den Detektoren für Anomalien und Anzügen gegen die Strahlung; beides hatte ich bereits erprobt und für gut und wichtig befunden. Außerdem bekam jeder Expeditionsteilnehmer ein eigenes PDA mit einem persönlichen Passwort und Netzzugang. Das war das sicherste und beste Kommunikationsmittel in der Zone. Der Gründer und Administrator des Stalkernetzes, Che, verdiente nicht umsonst so viel Geld.
    Ich erlaubte Camacho, einen Laptop mitzunehmen, der die Umgebungsdaten via Satellit empfing. Zwar war ich mir nicht sicher, ob wir dieses Ding gebrauchen konnten, aber wenn er zusätzlichen Ballast mit sich herumschleppen wollte — bitte schön.
    Wir lagen nah an der Zonengrenze in unseren kugelsicheren Westen, mit den Gewehren um den Hals und zwanzig Kilo schweren Rucksäcken, die randvoll mit irgendwelchem, in der Zone notwendigem Kram waren. Wir warteten darauf, dass die Militärwachen vorbeifuhren. Diesen Abschnitt kontrollierten die vereinten Truppen

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