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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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eine andere Route gewählt.
    Den Spuren vorheriger Gruppen zu folgen war nicht klug, weil die Wachen dort, wo die Grenze mehrfach überschritten wurde, eine Falle zu stellen pflegten.
    Der Jeep hielt direkt über unseren Köpfen. Donahugh sah mich besorgt an, aber ich befahl wortlos: Liegen bleiben! Alvar legte die Waffe an, aber ich hielt ihn zurück. Eine Auseinandersetzung mit den Wachen fehlte uns gerade noch. Doch nur wenn sie etwas Verdächtiges gesehen hatten und anfingen, die Büsche zu durchforsten, würde sich ein Schusswechsel nicht vermeiden lassen. Die amerikanischen Bürger würden von der Botschaft unterstützt werden, die Russen auch,aber ich würde das volle Programm ausbaden müssen.
    Ich betrachtete den von uns zurückgelegten Weg und versuchte festzustellen, wo wir Spuren hinterlassen hatten. Alles schien sauber zu sein. Ich hatte meine Gruppe über Steine und den Feldrand hierher gelotst.
    Nirgends auf der vom Regen durchweichten Erde waren Spuren zusehen, keine abgeknickten Grashalme, keine Pfade im dichten Gras, die davon zeugten, dass hier Menschen entlanggelaufen waren.
    Was hatte die Aufmerksamkeit der Wachen also erregt?
    Ich betrachtete meine Gruppe. Natürlich rauchte keiner von meinen Schützlingen, die auf der feuchten Erde lagen, keiner aß, keiner redete, keiner bewegte sich oder spielte mit den elektronischen Geräten. Ich hatte in den letzten beiden Tagen durch ständiges Training und klare Anweisungen versucht, eine eiserne Disziplin herzustellen. Alle PDA-Geräte und andere Elektronik blieben bis zum Eintritt in die Zone ausgeschaltet, damit man uns nicht orten konnte.
    Okay. Ich schaute wieder nach oben, zum Rand der befestigten Straße, hinter dem der Motor des stehen gebliebenen Fahrzeugs monoton im Leerlauf brummte. Entweder saßen die Wachen im Auto und berieten sich, oder einer von ihnen näherte sich bereits vorsichtig unserem Gebüsch.
    Kein gutes Gefühl.
    Die Tür des Jeeps knallte, und eine Dose wurde die Böschung hinuntergeworfen. Sie kullerte glucksend abwärts. Ich hörte sofort, dass es sich um eine Apfellimonade mit Echinacea handelte — „Schiwzik". Man sagte diesem Getränk eine reinigende Wirkung nach, es half angeblich gegen die Strahlung.
    Na, so was! Ein richtiges kleines Picknick gönnen die sich da oben. Was treiben die denn da so lange? Müssen die sich noch erleichtern,oder was?
    Das Gemurmel über unseren Köpfen war vollkommen unverständlich. Sie sprachen eindeutig kein Russisch. Einer der Wachen kam ganz nah an den Straßenrand. Noch einen Schritt weiter, und wir hätten ihn sehen können.
    Er uns wahrscheinlich weniger, aber wer wollte das sicher sagen? Eine Weile stand er am Rand, dann flog eine glimmende Zigarettenkippe ins Gras. Die Wachen kehrten zu ihrem Auto zurück, von neuem knallten die Türen, der Motor heulte auf, und das Fahrzeug fuhr mit quietschenden Reifen los.
    Wir lagen auf der Stelle und lauschten konzentriert dem Motorengeräusch, das sich immer mehr entfernte. Die Militärs montierten auf solchen Jeeps Spezialwaffen, die es ihnen ermöglichten, die Fleischwölfe vom Wagen aus zu beschießen und zu vernichten. Qualitativ hochwertige Technik, die wir keinesfalls unterschätzen durften.
    Ich wartete ab, bis das Auto hinter den Hügeln verschwunden war, dann gab ich den Befehl, den Marsch fortzusetzen.
    He-He kletterte als Erster auf die Straße. Er erreichte die gegenüberliegende Böschung und bewegte den Kopf hin und her, was bedeutete, dass die Luft rein war.
    Auf mein Kommando hin kletterte Alvar nach oben. Er überquerte die Straße mit enorm schnellen Schritten und sprang zu He-He die Böschung hinunter. Ihm folgten Martin, Andrej, Sam und Mischa —einer nach dem anderen, in gebückter Haltung. Sie versuchten so leise wie möglich zu sein. Ich war der Letzte.
    Kaum dass ich auf der anderen Seite ankam, pfiff ich leise, was bedeutete, dass jeder an seinem Platz bleiben sollte. Während ich die Straße überquerte, hörte ich, dass sich das Motorengeräusch des Jeeps, das bereits hinter den Hügeln erklang, veränderte. Ich spähte vorsichtig über die Straße und versuchte, das Gehörte zu interpretieren. Kein Zweifel: Der Jeep hatte erneut angehalten.
    Das gefiel mir nicht. Das gefiel mir ganz und gar nicht. Es sah ganz danach aus, als hätte uns jemand verraten und als würden die Wachen uns nun zielgerichtet auf diesem Abschnitt des Geländes suchen.
    Obwohl ein einzelner Jeep gegen sieben schwer bewaffnete Stalker doch

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