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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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haben.
    Na schön, von mir aus.
    Als ich zu meinen Begleitern zurückkehrte, hörte ich plötzlich rechts, ganz nah von mir, seltsame Geräusche, die an das Gemurmel von Pseudowesen erinnerten. Ich drehte mich schnell um und legte das Hopeful an.
    Aber es war nur Mischa Pustelga, der zitternd in die Büsche kotzte. Der appetitliche Anblick und der Geruch nach toten Blinden Hunden ließen ihn also doch nicht so kalt.

7.
    AGROPROM
    Wir ließen das Hundedorf hinter uns und marschierten in nordwestliche Richtung. Zwei Dutzend Hunde verfolgten uns in respektvollem Abstand, wagten es aber nicht, uns noch einmal anzugreifen und ließen uns nach ein, zwei Kilometern schließlich ganz in Ruhe.
    Während einer kurzen Rast zwang ich alle, ihre Gewehre zu reinigen. Jede Waffe verlangte Aufmerksamkeit, Liebe und Zuwendung —fast wie eine Frau. Ab und zu mussten sie auch gereinigt und geölt werden, vor allem kurz vor dem nächsten Kampf.
    Während die Touristen trödelten, war ich binnen kürzester Zeit mit meinem Gewehr fertig und las die neuesten Nachrichten aus dem Netz.Die Information über den Tod der UN-Soldaten und die Zerstörung von zwei Hubschraubern war bereits ins Stalkernetz eingeflossen, allerdings gab es nichts über den dritten Hubschrauber, und darüber, wer es gewesen sein könnte. Über die erhöhte militärische Aktivität fand ich auch keine Meldung. Offenbar verfolgte uns niemand.
    Woher dann dieses fiese Gefühl, dass uns jemand auf den Fersen ist?
    Stattdessen fand ich fünf Meldungen über den Tod von Stalkern in verschiedenen Bereichen der Zone.
    Eine respektable Ernte für den Sensenmann. Zum Glück war niemand von uns darunter.
    Ansonsten waren Müller und Biber auf dem Weg zur Militärzone mit einem weiblichen Chimer zusammengeprallt und hatten sich gerade noch so eben retten können; im Dunklen Tal waren zwei Stalkergruppen von Bürern angegriffen worden; und eine weitere Gruppe war spurlos in der Umgebung des Agroproms verschwunden.
    Mönch, der früh morgens zum Agroprom aufbrach, war dort nicht angekommen und meldete nun, dass das Gelände dort auf südwestlicher Seite von einem riesigen, extrem dichten Anomaliefeld vereinnahmt worden war, wahrscheinlich im Zuge des letzten Blowouts entstanden. Ich stellte eine Warnung betreffs der erhöhten Aktivität der Blinden Hunde ins Netz und schrieb noch ein paar gehässige Worte für meine Touristen dazu.
    Der Morgen schien heute relativ stressig zu sein.
    „Ein leichter Spaziergang, oder wie war das noch gleich?", fragte ich He-He und knuffte ihn in die Rippen.
    „Ach, lass mich", antwortete er mürrisch.
    „Was soll's? Was steht weiter auf dem Programm?"
    „Das Dunkle Tal", sagte mein Genosse, nachdem er die Informationen auf seinem PDA abgeglichen hatte.
    Das Tal, ja. Die Herrschaften wollen ja einen Bürer erlegen.
    He-He hatte mich noch in der Bar, als wir die mögliche Route planten, überzeugt, dass es das Beste war, nach dem Hundedorf sofort ins Dunkle Tal abzubiegen. Dort wollten wir die Touristen über die ätzenden, nebligen Felder schicken und hofften, dass sie ihre ganze Energie darauf verwenden würden. Vielleicht würden sie dann ja die Schnapsidee sausen lassen, einen Kontrolleur jagen zu wollen.
    Ums Verrecken wollten He-He und ich uns mit keinem Kontrolleur anlegen.
    Nach einigen Kilometern stießen wir auf eine Gruppe, die aus vier Leuten bestand. Alle hatten blaue Tücher um die Köpfe gewickelt,deswegen gab ich meinen Jägern vorsichtshalber das Kommando,auszuschwärmen und sich hinter den Bäumen zu verstecken.
    Der Anführer der Stalker vom Clan „Sauberer Himmel" baute sich auf dem Pfad auf und zeigte, dass er keine Waffe in den Händen hielt.Ich schulterte mein Gewehr und ging zu ihm.
    „Sei gegrüßt, Herumtreiber”, sagte ich.
    „Sei gegrüßt, Bruder", antwortete er kühl.
    Es war Gandalf, ein alter Wolf. Es gab Zeiten, da hatten wir zu zweit mehr als eine Flasche „Dunkler Stalker" geleert, und einmal hatten wir uns gemeinsam gegen die Militärs behauptet. Nach dem legendären Angriff auf den „Sünder"-Clan hatten sich die Beziehungen zwischen unseren Clans zwar verschlechtert, allerdings sah ich keinen Grund, mich deshalb jetzt mit Gandalf anzulegen. Außerdem hatte nie einer dem anderen offiziell den Krieg erklärt.
    In der letzten Zeit waren die Beziehungen zu „Sauberer Himmel" äußerst angespannt, aber es war noch zu keiner Schießerei gekommen. Manchmal, selten, gab es eine Messerstecherei, aber immer ohne

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