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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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zehn Minuten auf diesen blutrünstigen Killer zu treffen, der womöglich auf dem Stalkerpfad lauerte.
    Ich lief vorsichtig die Treppen hoch und spähte durch die offene Tür des Hangars. Neben der Tür stand ein Computertisch mit einem umgekippten Monitor, der einen Sprung in der Scheibe hatte, ein weiterer Monitor lag auf dem Boden, darüber ein Sessel und eine Leiche, von der Schulter bis zur Hüfte aufgeschlitzt. Sie trug einen grünen Kittel. Über den Monitor huschten immer noch Tabellen und Grafiken. Irgendeine wissenschaftliche Gerätschaft stand vor der Wand. An der Decke verliefen dicke Kabel durch bunte Isolationskanäle, die LED Strahler leuchteten gedämpft.
    Die Hälfte des Hangars wurde von einem robusten Metallzaun abgetrennt. Drinnen stand eine Art Metallbottich, in dem ich blutige Hundeköpfe und -pranken erkannte. In der Ecke befand sich eine Tränke mit trübem Wasser. Es gab einen Käfig, der von mehreren Kameras und Instrumenten überwacht wurde.
    Ich trieb mich schon lange genug in der Zone herum, um zu erkennen, dass sich in diesem Raum radioaktive Materialien befanden. Und es schien so, als hätte es jemand vielleicht deshalb in dem Käfig nicht mehr länger ausgehalten. Die Gitterstäbe waren jedenfalls verbogen, die Kabel abgerissen — etwas sehr Großes wollte in die Freiheit.
    Ich beurteilte die Situation innerhalb weniger Augenblicke und rannte dann die Treppe hinunter — die gerade noch akzeptable Strahlungsdosis eines ganzen Jahres sollte man sich lieber nicht in wenigen Minuten einfangen.
    Für alle Fälle nahm ich aus meiner Jackentasche eine Dose mit einem Strahlenindikator heraus, der anhand seiner Verfärbung verriet, wie viel Strahlung man abbekam. Ich schüttelte die Dose kräftig durch und sah, dass die Anzeigefläche eine blassblaue Verfärbung aufwies.
    Das war noch in Ordnung. Wenn das Zeug allerdings blau wurden wie der Julihimmel, konnte man die Zone für ein halbes Jahr vergessen.
    „Das Gleiche?", fragte Donahugh.
    „Nicht ganz", antwortete ich und holte eine Handgranate heraus. „Es ist unklar. Offensichtlich haben die Wissenschaftler hier an verschiedenen Kreaturen irgendwelche radioaktiven Versuche durchgeführt. Sie haben sie wahrscheinlich zielgerichtet bestrahlt. Und ich vermute mal, einer der Patienten wollte ausbrechen. Ich rate euch,weiterhin vorsichtig zu sein, meine Herren."
    He-He und die Jäger folgten sofort meinem Beispiel und holten jeder eine Handgranate heraus.
    Der andere Alarmton wurde kurz lauter und verstummte plötzlich.
    Stezenko sah mich an. „Dieser Kerl ist tot! Unsere Hilfe braucht er nicht mehr. Wird es nicht allmählich Zeit abzuhauen?"
    Schon längst. Aber jetzt werde ich aus Prinzip alles gegen jede Logik machen.
    „Dieser andere Alarmton könnte einfach auf eine Beschädigung zurückzuführen sein. Aber wir müssen trotzdem nachsehen, was mit dem Verwundeten ist", erwiderte ich.
    Stezenko zuckte die Schultern. „Wie du meinst, Boss. Nur wird die Jagd ziemlich gefährlich."
    „Ihr habt noch keine wirklich gefährliche Jagd erlebt."
    In einem der Häuser bemerkten wir plötzlich Bewegung. Ich hob meine Hand und signalisierte:Ruhe!
    „Be... Beresin!", ertönte von drüben eine schwache Stimme. „Be..."
    Obwohl der Verwundete sehr leise sprach und sich anscheinend am eigenen Blut verschluckte, erkannte ich seine Stimme sofort. Es war Nostandard, der Leiter des Lagers. Seinen Spitznamen hatte er für seinen Lieblingsausdruck „das ist kein Standard" erhalten, den er häufiger benutzte, wenn er Artefakte betrachtete, die ihm die Stalker zum Verkauf brachten. Beresin, sein wissenschaftlicher Mitarbeiter, war mir auch bekannt. Seine Leiche entdeckte ich in einer der Hütten.
    „Bere..." Die Stimme von Nostandard brach ab. „Be... Beresin! Noch ... noch ... mehr Kraft! Beresin!"
    Wiederum zeigte der Detektor an meinem PDA mit seiner blutroten Markierung an, dass hier jemand ein Alarmsignal auslöste. Nostandard war offenbar im Delirium und betätigte wohl ständig den Ein- und Ausschaltknopf des Alarms.
    „Wir müssen ihm helfen", sagte ich. „Bis die Rettungskräfte hier sind, ist er längst verblutet."
    Obwohl Nostandard ausgesprochen geizig und heimtückisch war, hatte er mir auch einige Male aus sehr brenzligen Situationen herausgeholfen, und ich fühlte mich für ihn verantwortlich. Davon abgesehen kam es nicht in Frage, in der Nähe eines Verwundeten zu sein und ihm nicht zu helfen. Dima Schuchow duldete so etwas nicht.
    Wir

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