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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Tal war es nur noch ein Katzensprung bis zur Mülldeponie.
    Wenn uns nur im Dunklen Tal keiner eine Falle gestellt hat, zum Beispiel unsere Verfolger.
    Die Stalkerroute, der wir folgten, verlief durch einigermaßen sichere Gegenden. Sie sparte die Orte aus, die für ihre ständige Anomalieaktivität berüchtigt waren. Allerdings konnte jederzeit irgendein neuer Mist entstehen. Man musste ständig auf der Hut sein.
    Schon bald erreichten wir das Wissenschaftslager. Es bestand aus vielen kleinen Hütten und anderen Bauten, die wild über die Wiese verteilt standen, und alle waren durch einen hohen Stacheldrahtzaun abgeschirmt. Die Wissenschaftler hausten hier schon seit Langem und das nicht schlecht. Trotz einiger Vorkommnisse — etwa, als Pseudogiganten versuchten, das Lager dem Erdboden gleich zu machen —, lebten sie immer noch in dieser nicht ungefährlichen Gegend.Hier verlief die Grenze zu den geschlossenen Sektoren, wo die Wissenschaftler ihre Feldversuche an verschiedenen Phänomenen und Artefakten der Zone durchführten.
    Den größten Teil ihrer Untersuchungsobjekte schickten sie mit Hubschraubern nach draußen, in das Forschungsinstitut außerhalb der Zone, damit exaktere Untersuchungen vorgenommen werden konnten. Allerdings musste man auch einige Tests vor Ort durchführen, weil ein Teil der Artefakte außerhalb des Anomaliefeldes der Zone ihre Eigenschaften verloren und viele mutierte Organismen innerhalb weniger Stunden starben und eine halbflüssige Form annahmen.
    Mit einer ganzen Gruppe in das gut bewachte Lager einzufallen, war unklug. Die Wissenschaftler und Kriegsstalker verstanden sich zwar gut mit den freien Stalkern, aber es war besser, sie nicht grundlos zu provozieren. Und es war höchst unwahrscheinlich, dass sie sieben verdächtig aussehende Typen, die bis an die Zähne bewaffnet waren, ins Lager hineinlassen würden. Ich hatte vor, alleine reinzugehen, das Artefakt teuer zu verkaufen und zu meiner Gruppe zurückzukehren — und das Ganze in einer Viertelstunde.
    Ich öffnete bereits den Mund, um den Befehl auszusprechen, bei der nächsten Anhöhe Rast zu machen, als He-He, der ununterbrochen durch sein Fernglas stierte, nervös sagte: „Da stimmt was nicht."
    Ich übernahm das Fernglas und studierte schnell das Gebiet, auf dem das Lager errichtet worden war; man konnte es durch den dichten Stacheldraht nicht sonderlich gut erkennen. Aber es ging.
    Und tatsächlich: Normalerweise lief dort die Arbeit auf Hochtouren. Praktikanten eilten mit verschiedenen Aufträgen von Tür zu Tür, Aushilfen sammelten auf dem Hof irgendwelche Objekte und Mechanismen ein, die für die Versuche notwendig waren, Kriegsstalker patrouillierten ... Zurzeit aber präsentierte sich das Lager wie ausgestorben. Außerdem sah eine Gebäudewand aus, als hätte man sie zum Einsturz gebracht — obwohl es keinerlei Anzeichen für eine Explosion gab.
    „Pseudogiganten?", fragte He-He halblaut.
    „Sieht nicht so aus", antwortete ich.
    Es gab im Lagerinnern keinerlei Einbruchsspuren. Niemand hatte sich also mit Gewalt Zugang verschafft. Man hörte keine Dieselmotoren, kein Rauschen der Kriegsstalker-Funkgeräte und auch kein Kreischen chirurgischer Sägen, die man für Autopsien benutzte. Es sah so aus, als wäre das ganze Personal kurz vor unserer Ankunft kurzerhand evakuiert worden.
    Grabesstille empfing uns dennoch nicht. Von dort drüben erklang gerade noch an der Grenze des Hörbaren ein monotones, regelmäßiges Geräusch — die Alarmglocke.
    „Das gefällt mir nicht", sagte He-He.
    „Ja. Zum Teufel mit der Kohle", antwortete ich. „Wir nehmen das Artefakt mit in die Stalker-Bar. Dort werden sie uns natürlich weniger zahlen, aber irgendetwas sagt mir, dass wir jetzt bloß nicht gierig werden sollten."
    „Gibt es Probleme?", fragte Martin.
    „Absolut keine", antwortete ich. „Wir werden den verdächtigen Bereich seitlich umgehen. Das Ganze gefällt mir nicht. Und wenn mir etwas nicht gefällt ..."
    In diesem Moment summte mein PDA aufdringlich.
    „Aber jetzt gibt es Probleme", teilte ich mit, nachdem ich verstand, was er mir mitzuteilen versuchte.
    Irgendjemand hatte im Wissenschaftslager die Alarmglocke ausgelöst.
    So ein Ding hatte jeder Kriegsstalker, der in der Zone arbeitete.
    Wenn man es anschaltete, sendete es ununterbrochen ein SOS-Signal aus.
    Die Händler kauften den Kriegsstalkern diese Alarmglocken für ungeheuer viel Geld ab und verkauften sie wieder an die freien Stalker. Auf so einen

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