S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten
feuerte, was das Zeug hielt. Die Kugeln prallten von dem hässlichen Kopf ab.
Ich wollte noch eine Granate werfen, befürchtete aber, dass die Splitter den bewusstlosen Sam treffen könnten, der zwischen den Pranken der Kreatur lag. Ich unterstützte den Jäger mit meinem Gewehr.
Das Pseudowesen aus dem Laboratorium unterschied sich von seinen Artgenossen. Es hatte keine Angst vor den Schussgeräuschen der Waffen. Wir benutzten zwar die geräuscharmen Hopefuls, doch die Kriegsstalker waren mit den üblichen Gewehren ausgestattet, und auch das hatte sie nicht davor bewahrt, in Einzelteile zerlegt zu werden.
Schmerzen hielten diese Kreatur auch nicht auf — sie war längst ernsthaft verletzt, kämpfte aber weiterhin wie ein in Rage geratener Blutsauger. Uns retteten momentan die Kugeln, die das Biest jedes Mal, wenn es getroffen wurde, nach hinten warfen und es daran hinderten, uns mit seinen Vorderpranken anzugreifen. Einige Male trat das Ungetüm fast auf den bewusstlosen Sam und hätte ihn dabei sicher mit den spitzen Krallen aufgespießt.
Es wäre bestimmt nicht von Nachteil gewesen, wenn uns der Dolmetscher Mischa unterstützt hätte, aber seine Automatik schwieg.Mir blieb keine Zeit, das Feuer einzustellen und nachzusehen, was mit ihm war. Wir konnten die gigantische Kreatur nur in Schach halten, solange in unseren Händen die Hopefuls ihr Blei verschossen.
Doch die Wissenschaftler hatten sehr gewissenhaft gearbeitet und eine nahezu perfekte Kriegsmaschine erschaffen. Jeder andere Mutant wäre angesichts solcher Kugelmassen schon längst zu Staub zerfallen. In weniger als einer halben Minute verschossen Donahugh und ich jeder zwei Magazine.
Die Kreatur schützte sich mit ihren Hornpranken, denen Kugeln nichts anhaben konnten, trat wütend auf der Stelle und brüllte unverständliche Fantasiewörter wie:„Schegroimlda! Artulmakmate!Chardilisurap! "
Endlich machte sie einen Schritt zur Seite, und Donahugh bewarf sie aufs Neue mit Handgranaten, offenbar ohne Sorge, Gallager zutreffen. Eine der Granaten flog durch das offene Fenster des Nachbarhangars und detonierte darin.
Die Decke stürzte ein, und eine Wand wurde herausgerissen. Eine andere Granate explodierte direkt neben der Schnauze der Kreatur,und ihr Schädel bekam einen Riss, aus dem eine dunkelgelbe, zähe Flüssigkeit herausquoll.
„Murlinap! " , heulte das Biest auf.
Martin schob eifrig Granaten in den Werfer nach ... und natürlich verhedderten sie sich. Wie vollkommen diese Waffe auch wirken mochte, in ihr gab es einfach zu viel Mechanik, die sich jetzt verhakte, klemmte oder was auch immer. Und überhaupt waren diese Granatwerfer nicht sonderlich verlässlich, wie ich nach dem Vorfall mit Sam und den Hubschraubern hatte feststellen können. Es dauerte zwar länger, eine Waffe wie die Kalaschnikow zu laden, war aber um einiges sicherer.
Während Martin mit dem Werfer beschäftigt war und der Beschuss sich dadurch abschwächte, nutzte das Ungetüm die Gelegenheit und griff den Amerikaner an. Es hetzte in riesigen Schritten nach vorne und versuchte, Martin mit seinen Krebsfühlern zu treffen. Diesem gelang es jedoch, sich so zu ducken, dass die tödlichen Körperwaffen Zentimeter über seinem Kopf hinwegzischten.
Der Knabe hatte ein gutes Reaktionsvermögen. Das Biest traf die Metallwand, die sich hinter Donahugh befand, und spießte sie mit seinen Vorderpranken auf. In der Wand blieben gigantische Schnittspuren mit zerfetzten Rändern zurück.
Na so was! Was haben diese Eierköpfe von Wissenschaftlern nur mit dem Vieh gemacht? Seine Pranken sind härter als Metall, und ein Hieb von ihm gleicht dem Schlag eines Vorschlaghammers.
Ich trödelte mit den Granaten und wollte jetzt auch keine hinterherjagen, um Martin nicht mit Schrapnellen zu durchsieben. Auf Kugeln reagierte die Kreatur nicht mehr, sie prallten nur kreischend an ihrem Schädel und ihren Pranken ab. Das Biest war bereits bei dem Amerikaner angelangt, und meine Munition ging zur Neige, sodass ich bald nachladen musste. Doch das würde Zeit erfordern. Zu viel Zeit.
Es schien so, als wäre das dann das Ende von Martin.
Währenddessen kam Camacho ziemlich plötzlich, aber auch genau zur rechten Zeit wieder zu sich. Entweder war er nur ein paar Augenblicke bewusstlos gewesen, oder er hatte sich tot gestellt (eine Taktik, die bei einem Kampf gegen ein Pseudowesen aussichtslos war,denn es zerteilte die Leichen nach dem gewonnenen Kampf in kleine Happen, damit sie besser in sein
Weitere Kostenlose Bücher