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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Kreatur kaute mit einer abstehenden Oberlippe und ihren kleinen spitzen Zähnen, die an Menschenzähne erinnerten, auf der Alarmglocke herum. Mit einem Piepsen ging diese wieder an.
    Ich lief vorsichtig zurück, ohne das Wesen aus den Augen zu lassen. He-He versuchte etwas zu fragen, aber ich schnitt ihm das Wort mit dem Zeichen zum sofortigen Rückzug ab. Wenn genau diese Kreatur, die jetzt in inniger Umarmung mit dem Uranzylinder in der Kantine lag, im Lager das Gemetzel veranstaltet hatte — und daran gab es eigentlich keinen Zweifel — war es besser, so schnell wie möglich zu verschwinden.
    „Charabut!", ertönte es aus der offenen Tür der Kantine. „Beresin!"
    Lange Wörter konnte das Wesen nicht so gut aussprechen, es vergaß einfach die richtige Anordnung der Töne. Dafür konnte es im Vergleich zu seinen Artgenossen Nostandards Stimme sehr gut imitieren. Genau das hatte mich ja in die Falle tappen lassen.
    Hinter der Wand schepperte es, etwas kullerte laut über den Boden, die Tische wurden verrückt, und die schroffe Schnauze der Kreatur erschien in der Tür.
    „Beoskir!", schrie sie und fokussierte ihren Blick auf Gallager. „Smith! Beresin!"
    Den Jägern verschlug es die Sprache. Sie machten einen ungelenken Schritt nach hinten und starrten das Monster mit unübersehbarem Entsetzen an. Das erste Zusammentreffen mit einer solchen Kreatur hinterließ immer einen bleibenden Eindruck. Vor allem, wenn sie von einer solchen Größe war.
    Die riesige braune Masse fing an, sich durch die Tür zu zwängen, die dafür eigentlich zu klein war. Sie zog sich Schrammen an den Seiten zu und war trotzdem relativ schnell draußen.
    Wir schafften es in derselben Zeit lediglich, zehn Schritte zurückzuweichen. Jetzt sah man deutlich, dass ihre spitzen Hufe komplett mit trockenem Blut überzogen waren.
    Den Kriegsstalkern war es offenbar doch gelungen, dem mutierten Pseudowesen ein paar Verletzungen zuzufügen — sein hinteres linkes Bein war angeschossen und wies sogar ein paar Löcher auf. Das Biest zog es hinter sich her. Das rechte Auge hing heraus, der Nacken war übersät mit Splittern, und an den Seiten waren halb verheilte Schusswunden zu sehen.
    Wahrscheinlich waren es diese Verletzungen, die uns davor bewahrten, das Schicksal der Lagerbewohner zu teilen: Die Kreatur verbrauchte momentan viel Kraft für ihre Regeneration, sodass sie bei Weitem nicht so schnell war wie normalerweise.
    „Jomalaut!", brüllte das Pseudowesen und machte einen gewaltigen Sprung nach vorne.
    Sogar mit dem verwundeten Bein bewegte es sich so schnell, dass Auge und Hirn den Bewegungen kaum folgen konnten. Womöglich war es, als es noch unverletzt war, so schnell, dass seine Bewegungen überhaupt nicht verfolgbar waren. Verständlich also, dass nicht einmal ein ganzer Trupp Kriegsstalker etwas gegen dieses Biest hatte ausrichten können. Es war immer einen Tick schneller, und weder ihre Waffen noch ihr kräftemäßiges Übergewicht hatten den Kriegsstalkern am Ende viel genutzt.
    Die Kreatur war mit wenigen Schritten bei uns und hob ihre Vorderpranken, als wollte sie beten. Mit einer einzigen Bewegung schnitt sie He-He quer über die Brust. Ihre Vorderseite erinnerte an einen riesigen Zopf, der mit einer Unmenge von Zähnen bestückt war. Genau damit hatte sie sämtliche Lagerbewohner geköpft.
    He-He verschluckte sich am eigenen Blut, brach zusammen und fiel in den feuchten Dreck.
    Gallager hatte mehr Glück: Mit der zweiten Pranke schlug die Kreatur aus einer ungünstigen Lage heraus zu, außerdem schaffte es Sam gerade noch, einen Schritt zur Seite zu tun, sodass er den Ellbogen über den Kopf bekam.
    Ich hörte deutlich, dass in diesem Moment etwas knackte — entweder der Ellbogen oder der Helm. Oder der Kiefer des Amerikaners.
    Sam flog drei Meter zur Seite, in die andere Richtung flog Stezenko, der sich abrollen konnte und vor dem Monster floh, dabei aber sein Gewehr verlor. Die Kreatur richtete sich auf der Stelle auf und attackierte den direkt vor ihr wie erstarrt stehenden Camacho.
    Ich ignorierte meine Schmerzen, als ich anfing sie zu attackieren.
    Eine Handgranate explodierte direkt unter ihrer rechten Vorderpranke und schleuderte die Kreatur zur Seite. Alvaro riss es durch die Detonationswelle von den Beinen, und er rollte durch das feuchte Gras.
    „Beresin !", schrie das Geschöpf, von der Detonation benommen.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Martin Donahugh ein Knie auf die Erde presste und auf das Ungetüm

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