Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
veranstaltet hatten, konnte man getrost ein Massaker nennen. Man konnte teilweise gar nicht mehr erkennen, ob die abgerissenen Glieder einem oder verschiedenen Menschen gehört hatten. Das Feld war übersät mit Körperteilen, mit zerstörten Waffen und Uniformfetzen. Die Wände von zwei aus leichtem Material gefertigten Hütten waren verbeult, als hätte man mit einem Vorschlaghammer darauf eingedroschen.
    Diesmal kotzte nicht nur Mischa Pustelga, sondern auch Alvar und Martin mussten sich übergeben. Sogar mein Magen grummelte verdächtig und tat sich schwer am Inhalt von Donahughs Konserven. Ich hatte schon einige Schlachtfelder gesehen, aber noch niemals die Überreste eines so grausamen Gemetzels.
    „Schaut genau vor euch auf den Boden”, sagte ich zähneknirschend. „Sucht Erdlöcher. Wenn ihr eins findet, gebt mir sofort Bescheid. Und ja nicht allein reingehen!"
    Dass selbst ein ganzer Trupp Kriegsstalker nicht in der Lage war, den Gegner abzuwehren, sondern innerhalb weniger Minuten ums Leben kam, bedeutete eins: Die Mutanten tauchten offenbar sehr plötzlich auf — und sie tauchten an einem sehr ungewöhnlichen Ort auf: mitten im Lager.
    Mit der richtig aufgestellten Verteidigung konnten Kriegsstalker ein Lager in eine unzugängliche Festung verwandeln und sich über Stunden sogar gegen ganze Horden von Pseudogiganten behaupten —bis Hubschrauber eintrafen.
    Aber wer rechnete schon damit, dass man sich des Feindes im eigenen Camp erwehren musste, dass dieser zu einem kam und man ihm nicht erst entgegen marschieren musste?
    Aber wie hatte das passieren können? Der unbeschädigte Zaun gab Rätsel auf. Außer Krähen und Hubschraubern hatte ich nichts und niemanden in der Zone in der Luft gesehen.
    Es gab eigentlich nur eine Erklärung: Irgendetwas war aus dem Boden gekrochen.
    Möglicherweise handelte es sich dabei um Bürer — aber wie hatten sie den Kriegsstalkern solche Verletzungen zufügen können?
    Schnell untersuchten wir die nahe gelegenen Laborgebäude, wir spähten durch die ausgerissenen Türen ins Innere. Überall bot sich uns das gleiche Bild: zerstörte, durcheinander geworfene Apparaturen,über die Wände verteiltes Blut und herumliegende menschliche Körperteile.
    Die Wissenschaftler waren von den Mutanten mitten in ihrer Forschungsarbeit überrascht worden. Und die Kreaturen bewegten sich offensichtlich mit einer rasenden Geschwindigkeit. Offenbar gelang es niemandem, sich vor ihnen zu verstecken oder erfolgreich gegen sie zur Wehr zu setzen.
    Sämtliche Wissenschaftler waren geköpft worden, ohne jede Ausnahme.
    In einem der Häuser hatte sich offenbar jemand einzusperren versucht, um dem Massaker zu entgehen. Doch eine Wand stand ab, als hätte man eine Konservendose geöffnet. Auf dem Boden fanden wir nur noch eine riesige Blutlache.
    All diese Spuren machten mich stutzig, denn ihre Interpretation ließ kaum Zweifel offen. Die Menschen hier waren völlig panisch im ganzen Lager herumgeirrt — geflohen vor nur einem einzigen Verfolger.
    Ein einziges Monster, das all dies verschuldete? Alles sprach dafür. Es bewegte sich methodisch von Haus zu Haus, tötete und lief weiter.
    Aber obwohl die Zeichen eindeutig waren, wehrte sich mein gesunder Menschenverstand weiterhin, dies so zu akzeptieren. Was für ein Ungeheuer sollte das gewesen sein, das nicht zu stoppen war —nicht von all diesen Leuten hier zusammen?
    Wir kamen an einem Hangar an, aus dem das nervtötende Summen erklang. Sofort reagierten die Detektoren für Radioaktivität in unseren PDAs — zuerst piepsten sie nur schüchtern, doch je näher wir kamen, desto mehr erinnerte das Geräusch an das Klappern von Kastagnetten.
    „Scheint so, als wäre direkt über dem Lager ein heißer Fleck", sagte He-He halblaut. „Was ist das nur für eine Kreatur, die hier zusammen mit dem Fleck ankam?"
    „Ich habe so ein Ding noch nie gesehen", gab ich zu.
    Wir hätten abhauen sollen, solange wir noch die Möglichkeit dazu hatten. Mit wandernden heißen Flecken sollte man keine Scherze treiben. Ich erinnerte mich, wie so ein heißer Fleck einmal über dem Gras schwebte, wo Papahen saß. Sein Detektor meldete eine Zeitlang wie verrückt Ausschläge und gab dann seinen Geist auf. Papahen selbst bekam eine solch heftige Ladung ab, dass wir danach nicht einmal an ihn heran konnten, um ihn zu beerdigen.
    Trotz aller Bedenken hatte mich das Jagdfieber gepackt. Ich musste herausfinden, was hier passiert war, schon alleine, um nicht selbst in

Weitere Kostenlose Bücher