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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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der Spiegelfleck entgegen, angelockt durch ein neues Ziel — viele neue Ziele. Hinter ihm zogen wie auf einer Perlenschnur aufgereiht Luftblasen dahin, die die Tauchbahn von zwei großen Objekten markierten.
    Hinter meinem Rücken spien die Gewehre Blei. Stezenko und Pustelga, die am Ufer geblieben waren, versuchten den Spiegelfleck zu zerstören. Ich sah, wie in der Mitte des Flecks kleine Fontänen aufspritzten.
    Danke Männer, aber das ist ungefähr so aussichtslos, wie einen Schatten an der Wand erschießen zu wollen.
    Aber zu meiner Verwunderung blieb der Fleck einige Augenblicke lang stehen und drehte sich sogar um die eigene Achse, offenbar von den vielen Vibrationsquellen irritiert.
    Das erlaubte es uns, noch ein paar Meter gut zu machen. Allerdings lernte der Fleck schnell, orientierte sich wieder zu uns hin und ließ sich nicht mehr von solchen Banalitäten wie Gewehrkugeln beeindrucken.
    Wir gelangten zu der Lücke im Schlamm, allerdings gab es von Sam keine Spur mehr an der Oberfläche. Es vergingen scheinbar endlose Augenblicke. Wir hielten den Baum an den Ästen fest, standen bis zur Brust im Wasser und sahen mit Schrecken zu, wie der Spiegelfleck sich uns unaufhaltsam näherte.
    Es schien ganz so, als müsse unsere närrische Rettungsaktion erfolglos enden.
    Ich war schon kurz davor, zu rufen, dass wir für Sam nichts mehr tun konnten und lieber zusehen sollten, wenigstens uns selbst zu retten ... als aus der Tiefe direkt neben unserer Position etwas Großes und Dunkles auftauchte.
    Ich war mir nicht sicher, ob es Gallager oder das zurückgekehrte Sumpfmonster war, doch dann kam die Hand des Leibwächters aus dem Wasser und umklammerte den Ast, auf dem ich vor Kurzem noch selbst gesessen hatte.
    Donahugh, Camacho und ich schoben den Stamm sofort an, kämpften gegen den Morast und bugsierten den Baum mit enormer Anstrengung zurück zum Ufer. Der Schlamm gab sein Opfer nur ungern frei. Aus dem tückischen Erdloch stiegen riesige Blasen auf, die mit ätzendem Schleim gefüllt waren.
    Der entkräftete und halb bewusstlose Gallager hatte keine Kraft mehr, sich mit den Füßen abzustoßen, und schwamm deshalb einfach, indem er sich am Stamm festklammerte und den Kopf über Wasser hielt.
    Diesmal hatten wir mehr Abstand zum Spiegelfleck, allerdings waren wir auch schwerer beladen. Außerdem schloss ich nicht aus, dass einer der tauchenden Mutanten schneller als der Fleck bei uns sein würde.
    Als wir im seichteren Wasser ankamen, warfen die Amerikaner den Stamm zur Seite, packten Sam unter den Armen und schleiften ihn Richtung Ufer.
    Die ersten Schritte hing er noch vollkommen willenlos in ihren Armen, versuchte sich dann aber selbständig zu bewegen. Ich bildete das Schlusslicht.
    Der Fleck trieb um den Baum herum, schwebte an ihm entlang und kam dann doch wieder hinter uns her. Allerdings waren wir auch diesmal schneller.
    Stezenko und Pustelga rannten zum Wasser und halfen dabei, Sam, der mehr und mehr zu sich kam, herauszuschaffen.
    Der Fleck versuchte meinen Fuß zu erwischen, doch ich konnte mich in letzter Sekunde drehen und mit dem Rücken aufs lehmige Ufer fallen lassen. Gleichzeitig streckte ich beide Beine schnell in die Höhe.
    Der Fleck blieb an den Uferpflanzen hängen und erstarrte, als würde er darüber nachdenken, wohin dieser Teufelsstalker denn nun schon wieder verschwunden war.
    Die Uferböschung war nicht hoch, aber ziemlich steil und rutschig vom mehrtägigen Dauerregen. Ich merkte es ganz deutlich, als ich anfing, auf dem nassen Grund nach unten zu rutschen. Ich lag in einer unglücklichen und gefährlichen Haltung da. Es gab nichts, woran ich mich hätte festklammern können. Eine Rückwärtsrolle oder eine Rolle zur Seite wollte ich nicht machen, aus Sorge, dann im Wasser zu landen, wo mich der Fleck schon ungeduldig erwartete.
    So ein Mist! Nach allem, was ich eben überlebt habe, kann es nicht so enden!
    „Hey, Leute!", flüsterte ich heiser. Nach dem langen Bad im eisig kalten Wasser und der riesigen Dosis Adrenalin versagten mir meine Stimmbänder fast den Dienst. „Leute!"
    Die Jäger merkten unterdessen, dass mit mir etwas nicht stimmte. Kräftige Arme griffen nach mir und zogen mich am Kragen vom Wasser weg. Ich rollte mich zur Seite und sah, dass es Camacho war, der mir half.
    Donahugh saß bei Gallager, der zuckend Sumpfwasser erbrach. Mischa und Andrej standen neben He-He, sahen mürrisch auf ihre PDAs und hielten ihre Hopeful-Flinten aufs Ufer gerichtet.
    „Schnell

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