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Star Force (German Edition)

Star Force (German Edition)

Titel: Star Force (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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auch die personellen Besetzungen wichtiger Posten in den Behörden und Dienststellen auf den 168 besiedelten Welten der Föderation.
    Pollander war ein ruhiger, zurückhaltender Mann, der seine Aufgaben ordentlich und gewissenhaft erledigte und niemals auffiel. Er war einer der vielen farblosen Befehlsempfänger, die nirgendwo aneckten oder gar ihre Vorgesetzten zu kritisieren wagten. Und bislang wäre es ihm auch niemals in den Sinn gekommen, die Anordnungen und Entscheidungen seiner Vorgesetzten überhaupt in Frage zu stellen.
    Bisher hatte er auch keinen Grund dazu gehabt, aber seitdem der ORB-Führungsstab vor 8 Monaten das Unglück der ROMA überlebt hatte und glücklich zur Erde zurückgekehrt war, hatten sich die Dinge irgendwie verändert.
    Zuerst war es ihm gar nicht aufgefallen, aber als immer mehr wichtige Posten von Leuten übernommen wurden, die mit ihrer Beförderung noch gar nicht an der Reihe gewesen wären, begann sich Pollander doch zu wundern.
    Als er dann zufällig bei einem Gespräch mit Kollegen herausfand, dass immer nur solche Personen befördert und danach auf wichtige Außenposten versetzt wurden, die zuvor auch zu gesellschaftlichen Veranstaltungen der ORB-Führung eingeladen worden waren, erwachte sein Misstrauen.
    Derartige Festlichkeiten waren in den letzten Monaten viel häufiger als in den Jahren zuvor veranstaltet worden, wie Pollander von einer Kollegin aus der Personalabteilung erfuhr, als er sich in der Kantine mit ihr unterhalten hatte.
    Obwohl Pollander noch nicht wusste, was er von diesen ominösen Vorgängen halten sollte, machte er sich sicherheitshalber private Aufzeichnungen seiner Beobachtungen, die er natürlich auch auf dem Computer in seiner Privatwohnung speicherte.
    Da er nicht wusste, wer alles von dieser Vetternwirtschaft Kenntnis hatte oder sogar selbst an dieser Korruption beteiligt war, unterließ er es vorsichtshalber, sich jemandem aus dem Kollegenkreis anzuvertrauen.
    Schließlich war er sich nicht völlig sicher, ob er mit seinem Verdacht recht hatte und wollte sich damit nicht unbedingt in die Nesseln setzen.
    Mit seiner Frau sprach er natürlich darüber, denn zum einen war sie nicht im Föderationsdienst beschäftigt und zum anderen wäre sie die Letzte gewesen, der er nicht vertrauen konnte.
    Aber dann wurde in seine Wohnung eingebrochen, ohne dass dabei irgendetwas Wertvolles entwendet wurde. Pollander musste jedoch mit Schrecken feststellen, dass sich jemand an seinem Computer zu schaffen gemacht und sämtliche Daten im Festspeicher gelöscht hatte. Außerdem fehlten auch die Speicher-Karten, auf denen er die Sicherungskopien seiner Daten abgespeichert hatte.
    Frederik Pollander bekam es mit der Angst zu tun ...

    Marion Landers und Steffanie Pollander waren schon als Kinder die besten Freundinnen gewesen, und daran hatte sich auch nichts geändert, als sie erwachsen geworden waren und Marion dem terranischen Sicherheitsdienst beigetreten war. Trotzdem wunderte sich Marion nicht wenig, als Stefanie zu nächtlicher Stunde bei ihr auftauchte und völlig mit den Nerven fertig zu sein schien.
    "Was ist denn mit dir los?" fragte sie erschrocken, als sie den verzweifelten Ausdruck in Stefanies Gesicht erkannte.
    "Frederik ist verschwunden", antwortete Stefanie, während sie Marion ins Wohnungsinnere folgte, "Als ich bei seiner Dienststelle nachgefragt habe, ob er heute länger arbeiten müsste, sagte man mir, dass er kurzfristig nach Albion VIII versetzt worden wäre. Dabei ist er noch nie im interstellaren Dienst tätig gewesen."
    "Ist eine solche Versetzung denn so etwas Ungewöhnliches?" wollte Marion wissen.
    "Ja, eigentlich schon", meinte Stefanie, "Aber das allein hätte mich nicht so beunruhigt. Frederik hat herausgefunden, dass in den letzten Monaten einige wichtige Außenposten neu besetzt wurden, und zwar nur von Leuten, die dafür eigentlich gar nicht vorgesehen waren. Aber all diese Leute hatten gesellschaftliche Kontakte mit dem Führungsstab der ORB. Frederik vermutete, dass hier Vetternwirtschaft betrieben wird und hat deshalb Aufzeichnungen von diesen Vorgängen gemacht."
    "Und du glaubst, dass Frederik deshalb versetzt worden ist?" fragte Marion, während sie ihrer Freundin in Glas Brandy anbot.
    "In der ORB wurde noch niemand so kurzfristig und ohne jede Vorankündigung auf einen Außenposten versetzt", antwortete Stefanie, nachdem sie einen kräftigen Schluck aus ihrem Glas genommen hatte, "Außerdem musst du wissen, dass vor zwei Tagen in

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