Star Force (German Edition)
Schiffseigentümer ist, welche üblichen Routen er fliegt, welches Ziel er jetzt hat und welche Fracht er mitführt. Versuchen Sie auch, den Auftraggeber zu ermitteln."
"Den Namen des Schiffseigners kenne ich bereits. Es ist des Kapitän des Frachters selbst. Sein Name ist Mike Scheerckel, geboren auf der Erde in der Stadt New York im nordamerikanischen Planetenbezirk. Außerhalb des Lomoghen-Sektors wird er für seine Frachtaufträge mit Intercredits bezahlt, die er hier gegen Rohstoffe eintauscht. Die Rohstoffe verkauft er dann mit hohem Gewinn auf den Randwelt-Kolonien, die nicht zur Föderation gehören und auch das Boykott-Abkommen nicht mitunterschrieben haben. Auf diese Weise kommen die Lomoghener trotz des Boykotts an unsere Währung."
"Und vom wem wurde Scheerckel mit Intercredits bezahlt?"
"Seine Auftraggeber außerhalb des Lomoghen-Sektors sind leider unbekannt. Falls es Leute von den Randwelten sind, kann die Föderation offiziell nichts dagegen unternehmen."
"Trotzdem müssen wir das herausfinden."
"Wir werden es versuchen", murmelte der Agent.
"In Ordnung", nickte der Tribun, "Ich informiere inzwischen die Kontrollbehörde 1. Die arbeiten da an einem Fall, der eventuell etwas mit unserer Sache zu tun hat. Wenn dieser Scheerckel irgendetwas mit Beteigeuze IV zu tun hat, kommen wir der Sache schon ein ganzes Stück näher."
"Das könnte schon möglich sein", meinte der Agent, "Das Beteigeuze-System liegt sehr nahe an der Grenze unseres Hoheitsbereiches. Wenn Scheerckel dort Verbindungen hat, kann er über ein Relais-Schiff Frachten übernehmen, ohne in den Föderations-Bereich einfliegen zu müssen. So könnte er auch illegale Devisen übernehmen."
"Dann müssen wir auch die Raumgarde informieren. Vielleicht können die mit einem ihrer Kreuzer Scheerckels Frachter abfangen und aufbringen."
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"Meldung per Interdim-Funk an den Leiter der Kontrollbehörde 1:
dezernat-gs-information: intercredits gelangen über einen freihändler auf die Lomoghen-planeten - stop - empfehlung des dortigen einsatzleiters : überwachung des raumgebiets um das beteigeuze-system durch einheiten der schnellen raumverbände - stop - anordnung: raumfrachter von mike scheerckel soll gestoppt und aufgebracht werden, wenn er sich im überwachungsbereich befindet - stop --- ENDE."
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Gerald Mixtaire stieß einen leisen Fluch aus, als er die Meldung las. Dann wandte er sich an Hendrik Steffen, der hinter ihm stand und seine Hände fast bis zu den Ellenbogen in den Hosentaschen vergraben hatte.
"Wollen Sie verreisen?" fauchte Mixtaire ihn an.
"Hä? Wieso?" fragte Steffen verdattert.
"Weil Sie schon alles in Ihren Taschen verpackt haben."
Steffen verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen, nahm aber die Hände aus den Taschen. Mit dem Chef schien heute nicht gut Kirschen essen zu sein.
"Sie werden sich von jetzt an zur Verfügung halten, Steffen", ordnete der Behördenleiter an, "Es ist möglich, dass auch von anderen Kolonien schon Staatsgelder verschwunden sind. Sie werden also voraussichtlich mit anderen Controllern einige der Kolonien aufsuchen und Einzelprüfungen in den Finanzverwaltungen vornehmen. Aber das soll möglichst kein Aufsehen erregen. Ich erwarte in Kürze eine entsprechende Anweisung der obersten Administration. Die anderen Kontrollbehörden haben zum Teil bereits solche Anweisungen erhalten."
"Schöne Aussichten", seufzte Steffen, "Damit werden wir ein paar Jahre zu tun haben. Ist denn die Raumgarde wegen dieses Freihändlers bereits verständigt worden?"
"Dezernat-GS hat gleichzeitig mit uns auch die Raumgarde informiert. Die Administration hat das 8.Geschwader der schnellen Raumverbände unter Admiral Xayak Earl zum Beteigeuze-System beordert. Jetzt überwachen zehn Kreuzer und zwanzig Zerstörer nebst einigen Dutzend Patrouillenschiffen das Raumgebiet um Beteigeuze in einem Radius von 20 astronomischen Einheiten. Ich glaube zwar nicht, dass ein solcher Aufmarsch etwas bringt, aber das wird sich herausstellen."
"Wir werden uns wohl eine neue Devisenquelle suchen müssen, Herr Präsident", meinte Lobek Krazyene, seines Zeichens Chef des Geheimdienstes von Lomoghen.
"Warum? Sind die Föderalisten auf unsere Transaktionen aufmerksam geworden?" fragte Elon Arkmere, der selbst ernannte Präsident auf Lebenszeit der Republik Lomoghen.
"Nach den letzten Berichten unseres Verbindungsmannes läuft auf Beteigeuze IV eine Planetenkontrolle der Föderation. Jetzt wird
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