Star Force (German Edition)
Bestimmungen für Handel und Finanzen der Terranischen Föderation haben die planetaren Finanzverwaltungen der interstellaren Kolonien die Aufgabe, staatliche Ausgaben auszuzahlen und Einnahmen anzunehmen. Sie rechnen ab mit den jeweils zuständigen Sektorenkassen. Dieses wiederum rechnen ab mit dem Föderationsrechnungshof, der die Aufgabe hat, alle staatlichen Finanzen der terranischen Föderation zentral zu verwalten.
Der Föderationsrechnungshof legt Rechenschaft ab bei der obersten Administration und dem Senat, welche den Haushaltsplan für den jeweiligen Abrechnungszyklus überwachen. Der Haushaltsplan wird von Regierung und Administration und nach Verabschiedung durch den Senat zur Durchführung an den Rechnungshof weitergeleitet. Bei Unstimmigkeiten wird die jeweils zuständige 'Kontrollbehörde für Handel und Finanzen' (KBfHF) eingeschaltet, die in schweren Fällen oder nach eigenem Ermessen Planetenkontrollen in den interstellaren Kolonien anordnet. Der beauftragte Planetenkontrolleur (Controller) hat bis zur Erledigung seines Auftrages den Rang und die unbegrenzten Vollmachten eines Föderations-Prokurators. Dazu gehören u.a. Weisungsbefugnis gegenüber den planetaren Gouverneuren (Präfekten), allen staatlichen Institutionen und allen Angehörigen der Raumgarde sowie polizeiliche Befugnisse gegenüber zivilen Personen und Einrichtungen. Der Controller hat über jede seiner Aktionen und Entscheidungen nachträglich Rechenschaft abzulegen. Mit Beendigung seines Auftrages oder im Fall seiner Rückberufung erlöschen seine Vollmachten......" ---
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"Höchst interessant", murmelte Ruken Mirl, seines Zeichens Offizier (Tribun) des terranischen Geheimdienstes 'Dezernat-GS', der zur Zeit auf dem Zentralplaneten der Republik Lomoghen in geheimer Mission eingesetzt war.
Die Republik Lomoghen bestand aus insgesamt zwölf bewohnten Planeten des Lomoghen-Sonnensystems und hatte sich aus ehemaligen Kolonien der Erde entwickelt, die sich von der Mutterwelt gelöst hatten und unabhängig geworden waren.
Im staatsrechtlichen Sinne handelte es sich allerdings nur dem Namen nach um eine echte Republik, tatsächlich war es eine Militärdiktatur, welche die Bezeichnung "Republik" nur noch als Aushängeschild benutzte. Aber solche Staatsformen hatte es auch schon auf der Erde des 20.Jahrhunderts gegeben. Die Geschichte pflegte sich des Öfteren zu wiederholen, auch im 29.Jahrhundert.
Aber Tribun Ruken Mirl hatte im Moment ganz andere Sorgen, als über staatspolitische Philosophien nachzudenken. Er war mit anderen Agenten des 'Dezernat-GS' hier, um herauszufinden, warum auf den Lomoghen-Planeten Föderationswährung in größeren Mengen aufgetaucht war. An sich war es nicht ungewöhnlich, dass die Währung der terranischen Föderation auch in den anderen interstellaren Staaten als Devisen verwendet wurden. Doch durch das strikte Handels- und Währungsboykott hatte Lomoghen eigentlich keine Verbindungen mehr, mit deren Hilfe es sich Intercredits beschaffen konnte. Natürlich war es auch möglich, dass die Währung auf dem Umweg über andere interstellare Staaten oder Handelslinien nach Lomoghen gekommen war. Es gab jedoch ein gemeinsames Boykott-Abkommen der Stern-Staaten, und wenn keiner von denen vertragsbrüchig geworden war, blieb auch dieser Weg zur Devisenbeschaffung für die Lomoghener versperrt.
Eine andere Möglichkeit war, dass das Geld illegal auf die Lomoghen-Welten gelangt war. Und genau das sollten Ruken Mirl und seine Agenten herausfinden.
Gerade hatte ihm einer seiner Leute gemeldet, dass die Intercredits über ein Raumfracht-Unternehmen kamen, das zu den staatenlosen 'Freihändlern' gehörte, die sich nicht nur mit illegalen Transporten befassten, sondern des Öfteren auch Raumpiraterie betrieben. Die 'Freihändler' waren so etwas wie die Wikinger des interstellaren Raumfahrtzeitalters.
Mit der Republik Lomoghen wickelten die Freihändler sehr oft Geschäfte ab, da sie hier nicht von den Polizei-Behörden belangt wurden und damit auch ein Zufluchtsgebiet hatten, in dem sie vor den Raumflotten der Föderation und der anderen Sternstaaten sicher waren.
"Ist der Freihändler noch hier im System?" fragte Ruken Mirl den Agenten, von dem er nicht einmal den Namen wusste, "Oder ist er vielleicht sogar hier auf dem Zentralplaneten gelandet?"
"Der Frachter steht auf dem südlichen Raumhafen auf Landefeld 16", antwortete der Mann.
"Dann sehen Sie mal, ob Sie herausbekommen können, wer der
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