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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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zur
Euphrates
, während Si Naran den entsprechenden Prefix-Code des Schiffes besorgte.
    Mit jedem verstreichenden Moment war Vaughn, als könne er körperlich spüren, wie sich die
Euphrates
– und Prynn – immer mehr seinem Zugriff entzog. Plötzlich erscholl ein schriller Alarm aus dem zentralen Tisch und ließ Dax und Si Naran in ihren Anstrengungen innehalten.
    Dax sah auf. Ihre angespannten Züge konnten ihre Frustration nicht verbergen. »Der Transponder des Runabouts ist nicht aktiv«, sagte sie. »Wir können nicht auf seinen Bordcomputer zugreifen.«
    »Si Naran«, befahl Vaughn. »Erfassen Sie die
Euphrates
mit den Langstreckensensoren, und folgen Sie ihr, so weit Sie können.« Si Naran nickte knapp und machte sich an die Arbeit. Vaughn wandte sich an Dax. »Taran’atar ist auf der
Euphrates
. Ich werde ihn mit der
Defiant
verfolgen. Bis zu meiner Rückkehr untersteht die Station Ihrem Kommando.«
    »Viel Glück, Sir.«
    Vaughn ging zum Turbolift und berührte seinen Kommunikator. »Vaughn an Bowers.«
    »Hier Bowers.«
    »Gehen Sie zur
Defiant
und bereiten Sie sie umgehend auf einen Start vor, Sam. Und stellen Sie ein Sicherheitsteam zusammen, das Erfahrung im Kampf gegen Jem’Hadar hat.«
    »Aye, Sir«
, sagte Bowers.
»Ich bin unterwegs.«
    »Vaughn Ende.«
    Der Turbolift kam. Vaughn trat in die Kabine. Sein Befehl war schlicht:
»Defiant.«
    Als der Lift hinabfuhr und die Decks vorbeiglitten, fühlte er sich, als drehe sich ihm der Magen um. Sein Puls ging jetzt schnell und hämmerte ihm gnadenlos in den Ohren, sein Atem war flach und hektisch. Vaughn zwang sich zur Ruhe. Sein zitternder Körper kam ihm plötzlich so alt vor, wie er tatsächlich war.
Ich muss einen kühlen Kopf bewahren
, riet er sich.
Nicht die Kontrolle verlieren. Ruhig
.
    Trotz jahrelanger Übung konnte er die Wut nicht bändigen, die in ihm aufstieg, genauso wenig wie er seine Kiefer voneinander zu lösen vermochte. Es kannte keinen Trick, um seinen Zorn zu besänftigen.
    Dieser Bastard hat meine Tochter
.
    Und das Schlimmste war, dass das auch noch die bestmögliche Situation war.
    Der Pragmatiker in ihm wusste, dass Taran’atar auf dem Runabout keinen oder nur wenig Nutzen an einer Geisel haben würde. Und selbst wenn, sicher nicht lange.
    Und in dem Fall war Prynn so gut wie tot.

Kapitel 6
Runabout
Euphrates
    Die Sterne zogen an der
Euphrates
vorbei, deformiert durch die Subraumverzerrungen des Warpfelds. Taran’atar stand hinter Ensign Tenmei und beobachtete jede Bewegung ihrer schlanken Hände über der Hauptkonsole.
    »Wohin fliegen wir?«, fragte sie, ohne aufzusehen.
    »Behalten Sie Kurs und Geschwindigkeit bei.«
    Er hatte nicht erwartet, so weit zu kommen. Als er Kira und Ro verließ, war ihm ein baldiger Schusswechsel, der in seinem Tod oder seiner Gefangennahme endete, viel wahrscheinlicher vorgekommen. Hätte er das Runabout oder ein anderes Schiff selbst aus der Station steuern müssen, hätte er sich den Weg wohl freigeschossen und wäre von Deep Space 9s Waffenarsenal niedergestreckt oder zerstört worden.
    Stattdessen befand er sich bereits knapp eine Milliarde Kilometer von der Station entfernt und verfügte über eine Geisel, deren Anwesenheit sich als nützlich erweisen mochte, schränkte sie Commander Vaughns taktische Optionen doch deutlich ein. Objektiv betrachtet war dies also ein Sieg. Dennoch fühlte er sich unvollständig. Seine Mission war noch nicht vorbei. Irgendetwas trieb ihn dazu, in Bewegung zu bleiben, wie es ihn schon angetrieben hatte, Odo zu entsagen und DS9 zu verlassen. Er wusste nur nicht, wer … oder was … es war. Taran’atar schloss die Augen. Je angestrengter er sich zu entsinnen versuchte, was ihn hierher geführt hatte, desto mehr entzog sich ihm die Wahrheit. Alles, was zurückblieb, war dieses Gesicht.
Ihr
Gesicht.
    Er öffnete die Augen und fokussierte seinen Blick. Reflexion war Ablenkung. Seine Ausbildung hatte ihn gelehrt, sich stets seiner Umgebung
und
seiner selbst bewusst zu sein. Wer eine Situation beherrschen wollte, musste sich darüber im Klaren sein, wer er war und was er tat.
    Tenmei war es, das sah er ihr an. Seit er ihr deutlich gemacht hatte, dass er nun das Sagen hatte, glänzte sie durch stummen Gehorsam. Obwohl sie eine Geisel war, verhielt sie sich diszipliniert und würdevoll.
Ganz der Vater
, dachte Taran’atar. Wie Captain Kira zählte auch Commander Vaughn zu den wenigen Bewohnern des Alpha-Quadranten, denen er Respekt zollte. Auch Dr. Bashir hatte

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