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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Kira nie um ihretwegen gehorcht, sondern aufgrund von Odos Anweisung. Auch wenn er ihr und Vaughn gegen gemeinsame Feinde zur Seite gestanden hatte, war er tief in seinem Inneren stets nur einem Meister treu gewesen – dem Dominion. Genauer gesagt dessen obersten Herren, den Gründern. War die Annahme also tatsächlich so abwegig, er habe die Aussage der Gründerin, Kiras Existenz sei eine Bedrohung für die Stabilität des Dominion – gar für die Große Verbindung selbst –, als göttliche Anweisung interpretiert, entsprechend einzuschreiten? Die Bedrohung zu beseitigen?
    Ein Komm-Signal unterbrach Vaughns Überlegungen.
»Commander«
, meldete sich Dax, die die Suche und die Ermittlungen auf der Ops koordinierte.
»Wir haben ein Problem.«
    »Bin unterwegs«, sagte Vaughn. Er unterbrach die Verbindung zu Ananke Alpha und sprang nahezu aus dem Sessel hoch. Der durch die Krise ausgelöste Adrenalinschub reichte fast, ihm die Steifheit aus seinen hundertzweijährigen Gelenken und Muskeln zu vertreiben.
    Die Bürotür glitt auf, und er trat auf die Ops, ging schnell die Stufen zum Kontrolltisch in der Raummitte hinunter. Dax stand bereits dort, zusammen mit Sicherheitsoffizier Ensign Jang Si Naran, einem schlanken jungen Thallonianer mit Ziegenbart und einem geflochtenen Zopf auf der Hinterseite seines ansonsten kahlen rostroten Schädels. »Bericht«, wandte sich Vaughn an Dax.
    »Wir glauben, Taran’atar hat die Station bereits verlassen«, erklärte sie und berührte einige Tasten auf dem Tisch. In dem asymmetrisch konfigurierten cardassianischen Interface erwachten gleich mehrere Monitore voller Daten zum Leben. »Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass er zum Fusionskern wollte. Der Turbolift fuhr zwar dorthin, aber das scheint nur ein Ablenkungsmanöver gewesen zu sein, um uns von seiner Spur abzubringen.«
    Vaughns Zorn stieg, als er Ensign Si Naran ansah. »Wie ist er von der Station gekommen?«
    Der junge Thallonianer aktivierte seine eigenen Datenmonitore auf dem zentralen Tisch. »Lieutenant Bowers und sein Team haben das Zielobjekt bis zu Runabout-Plattform A verfolgt«, sagte er in festem Bariton. »Dort endet die Spur. Einen Rückzug oder einen Beamvor-gang können wir ausschließen.«
    »Und wo steckt er dann?«
    Si Naran und Dax wechselten einen nervösen Blick. Es war Dax, die das Wort ergriff. »Zwei Minuten vor dem Alarm brach die
Euphrates
zu einem kurzen Wartungsflug auf.« Sie rief das Fluglogbuch der Station auf den Monitor. »Ausgehend von den Daten des Turbolifts kann Taran’atar die
Euphrates
eine Minute vor deren Start erreicht haben.«
    Vaughn überflog das Fluglogbuch. Ein Detail stach ihm sofort ins Auge: Pilotin und einzige Insassin des Runabouts war Prynn! »Wo ist die
Euphrates
jetzt?«
    Dax bemühte die Langstreckensensoren. »Eins neun acht Komma drei fünf«, las sie. »Also weit von ihrem eigentlichen Kurs entfernt. Sie fliegt mit Warp acht Komma eins.«
    Vaughn war überzeugt, sie müsse sich verlesen haben. »Acht Komma eins? Ein Runabout?«
    »Lieutenant Nog hat mit einigen ‚Upgrades‘ experimentiert, Sir.«
    »Ensign Selzner«, bellte Vaughn dem Komm-Offizier entgegen. »Rufen Sie die
Euphrates
– mit oberster Priorität. Stellen Sie sie auf den Monitor.«
    »Aye, Sir.« Selzner gab die entsprechenden Befehle ein. Mehrere Sekunden verstrichen voller Anspannung, während sie ihre Konsole bediente und sich langsam Frustration auf ihrem von einem Überbiss geprägten Mund abzeichnete. »Keine Reaktion, Sir.«
    »Sind Sie sicher, dass sie uns empfängt?«
    »Ja, Sir«, antwortete Selzner, nachdem sie ihre Anzeigen erneut geprüft hatte. »Ich habe einen bestätigten Kontakt, aber keine Antwort.«
    »Öffnen Sie einen Kanal«, wies Vaughn an. Er wartete, bis Selzner nickte, dann fuhr er fort. »Runabout
Euphrates
, hier spricht Commander Vaughn auf Deep Space 9. Wir wissen, dass Sie uns hören können. Antworten Sie. Das ist ein Befehl.«
    Die Stille lastete schwer auf ihm. Vaughn hoffte, dass Dax und Si Naran sich irrten, dass Taran’atar noch an Bord der Station und Prynn nur auf einer ihrer üblichen Hochgeschwindigkeit-Spritztouren war und die dröhnende Musik einfach den Ruf übertönte. Es war eine tröstliche Lüge, doch er glaubte sie nicht.
    »Dax«, sagte er. »Greifen Sie auf den Transponder des Runabouts zu und überschreiben Sie die Kommandokontrollen. Ich will dieses Schiff zurück –
sofort

    »Aye, Sir«, bestätigte Dax. Sie öffnete den Kommandokanal

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