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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Metallstab in der Hand in ein Gewitter stellen. Etana und Capril drehten sich zu ihr um. Auch die übrigen Bajoraner reckten die Hälse, um zu sehen, was eigentlich los war.
    Capril erwiderte Ros giftigen Blick mit sichtlicher Zerknirschung. »Denken Sie, ich weiß nicht, was Sie mir vorhalten wollen?«, erklärte er und trat einige Schritte auf sie und Quark zu. »Dass ich Kira meinen Rücken zuwandte, als Yevir sie für Befleckt erklärte. Oder dass ich sie nach Jahren spiritueller Gefolgschaft allein ließ.« Ein weiterer Schritt. »Vielleicht halten Sie mich für einen Opportunisten. Für jemanden, der sich anbiedern will oder nach Vergebung heischt, nun da ihre Befleckung aufgehoben wurde.« Am Fuß von Ros Bett blieb er stehen. »Aber gewähren Sie mir, mich zu erklären?«
    Ros Stimmung wechselte von feindselig zu defensiv. »Nämlich wie?«
    »Indem ich gestehe, wie sehr mich mein Verhalten beschämt … Und doch würde ich es wieder tun, wären die Anweisungen der Vedek-Versammlung entsprechend.« Er seufzte. »Sie dienen einer Sache, die größer ist als Sie selbst, Lieutenant. Genau wie ich. Manchmal gehorchen wir, obwohl wir anderer Meinung sind.«
    Ein wütendes Schnauben verriet Ros Spott. »Und manchmal gehorchen wir nicht. Sie haben Kira verraten!«
    »Und jetzt gebe ich mein Blut für Sie«, sagte Capril. »Denken Sie darüber, was immer Sie wollen.« Er wandte sich um und gab Etana nickend zu verstehen, dass er bereit für seine Blutspende war.
    »Wir können vier Spender gleichzeitig bedienen«, erklärte die Schwester der Menge. »Bitte bilden Sie eine Schlange. Wir werden uns schnellstmöglich um Sie kümmern.« Sie führte Capril zu einem Biobett und geleitete dann drei weitere Freiwillige zu den anderen freien Betten des Flügels. Im Nu waren alle belegt. Etana ging durch den Raum und schloss tragbare Blutextraktoren an.
    Quark verweilte bei Ro, die nach wie vor wütende Blicke auf Capril abfeuerte. »Weißt du«, sagte Quark leise, »du solltest vielleicht warten, bis du wieder auf den Beinen bist, bevor du den nächsten Streit vom Zaun brichst.«
    Angst, Wut und Trauer mischten sich auf ihren Zügen. »Ich komme vielleicht
nie
mehr auf die Beine, Quark. Ich bin gelähmt.«
    Vaughn verfolgte konzentriert die Sicherheitsaufnahmen, die von Taran’atars kurzem Besuch bei der Gründerin auf Ananke Alpha zeugten. Die Bilder erreichten ihn über einen sicheren Uplink direkt aus dem Hochsicherheitsgefängnis. Direktorin Hexter war unerwartet zuvorkommend gewesen, hatte ihn aber gewarnt: Ihr eigenes Personal habe die Daten bereits eine Woche lang intensiv studiert und nichts Erwähnenswertes gefunden – nichts, was ein neues Licht auf den Angriff auf Captain Kira werfe. Vaughn hatte keinen Grund, dieser Einschätzung zu misstrauen, wollte sich die Aufnahmen aber selbst ansehen und eine eigene Meinung bilden.
    Eine Hälfte seines Monitors zeigte ihm die Bilder aus mehreren Blickwinkeln, auf der anderen überflog er die Mitschrift der dazugehörigen Unterhaltung. So faszinierend der Einblick in Taran’atars Verhältnis zu Odo und den anderen Gründern auch war, bot er ihm bislang keine Erklärung für das jüngste Verhalten des Jem’Hadars. Warum hatte er Kira attackiert und sich Odos ausdrücklichen Anweisungen widersetzt?
    Plötzlich begann die Gründerin, von Odos Loyalität zu sprechen.
    »Es steht mir nicht zu, die Loyalität eines Gründers zu hinterfragen«
, sagte der Taran’atar in der Aufzeichnung.
    »Natürlich nicht«
, erwiderte die Gründerin.
»Dazu bist du nicht fähig. Ich allerdings schon.«
Eine knappe Minute lang betete sie Odos Werdegang bei den »Solids« des Alpha-Quadranten herunter und endete mit einer allgemeinen Kritik seiner Anstrengungen, eine Annäherung zwischen dem Dominion und den alliierten Mächten des Alpha-Quadranten herbeizuführen. Vaughn glaubte schon, die Gründerin rede sich mit ihrem Tadel in eine rhetorische Sackgasse, da sagte sie etwas, das Vaughn bis ins Mark erschaudern ließ:
»Und wenn er versagt, wird er die Große Verbindung hinter sich lassen und zu Kira zurückkehren. Nicht nur für Wochen, sondern für den Rest seines Lebens.«
    Vaughn stoppte die Aufzeichnung. War es das? Hatte dieser weibliche Wechselbalg durch seine Prophezeiung, Odo werde dem Dominion wegen Kira den Rücken kehren, Taran’atar dazu verleitet, den Captain zu töten? Als eine Art Präventivschlag? Der Gedanke schien absurd, und doch nagte er an Vaughn. Taran’atar hatte

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