Star Trek – Deep space Nine
Zielperson sie monatelang als Individuen und in der Gruppe studiert hatte.
Das Signal einer eintreffenden Nachricht erhob sich über das gleichbleibende Hintergrundgemurmel der Brücke. Vaughn drehte sich um und sah, dass Bowers an der Taktik die Nachricht bereits über Fortes Schulter hinweg studierte. Dann sah der Erste Offizier auf. »Deep Space 9 ruft uns, Sir«, wandte er sich an Vaughn.
Dieser kehrte zu seinem Sessel zurück. »Auf den Schirm.«
Dax erschien auf dem Hauptmonitor. Hinter ihr konnte Vaughn einige Führungsoffiziere erkennen, die auch Stunden nach dem Alarm noch auf ihren Posten waren. Sie alle wirkten sichtlich müde, auch Dax.
»Wir haben einige wichtige Entdeckungen gemacht, Commander«
, sagte die Trill.
»Geben Sie mir die Kurzfassung, Lieutenant.«
Sie nickte jemandem außerhalb des Monitorbereichs zu, trat dann beiseite und machte Major Cenn Platz. Cenn grüßte Vaughn mit einem Nicken.
»Sir. Die forensische Untersuchung bestätigt, dass Taran’atar den Angriff auf Captain Kira und Lieutenant Ro ausgeführt hat. Mr. Nog hat mehrere Datenspeicher aus dem Komm-System in Taran’atars Quartier analysiert und rekonstruiert. Sie legen die Möglichkeit nahe, dass unser Jem’Hadar in das Massaker im Dorf Sidau in Hedrikspool involviert war.«
Vaughn stöhnte leise, als er sich daran erinnerte. Vor zehn Wochen war die Bevölkerung eines ganzen bajoranischen Dorfes auf brutale Weise ermordet worden. »Worauf beruht diese Annahme, Major?«
»Unter den aus seinem System geborgenen Daten«
, erläuterte Cenn,
»fanden sich persönliche Logbücher von Dr. Bashir und Chief O’Brien, in denen sie ihre Mission in das Dorf Sidau beschrieben. Außerdem hatte er einige obskure akademische Artikel über das Drehkörperfragment von Sidau, die von Ke Hovath verfasst wurden, dem
Sirah
des Dorfes. Des Weiteren mehrere vertrauliche Unterlagen der Sternenflotte über Drehkörper und den Himmlischen Tempel. Wir fanden zudem interne Dokumente über Bajors Sicherheitsprotokolle für fremde Schiffe, die den bajoranischen Raum und seine Einrichtungen besuchen.«
Vaughn spürte, dass Cenn etwas verschwieg. »Noch etwas?«
Cenn brauchte einen Moment, bevor er antworten konnte.
»Etwas, von dem ich noch nie gehört hatte … Ein alternatives Universum. Eines, das einige Mitglieder des Stationspersonals bereits besucht haben.«
Das andere Universum
. Vaughn hatte die Berichte gelesen, laut derer eine sehr ähnliche und doch drastisch andere zweite Quantenrealität existierte, deren Grenzen zu diesem Universum erschreckend durchlässig waren. Mit einem Mal überkam ihn eine böse Vorahnung. Die Zerstörung des Dorfes und der Angriff auf Kira und Ro schienen ihm plötzlich enger verbunden, als er je vermutet hätte. »Geht aus den geborgenen Daten irgendein Motiv für Taran’atars Beteiligung hervor?«
»Dr. Bashir kann Ihnen das besser erklären, Sir.«
Cenn trat beiseite, und Bashir nahm seinen Platz auf dem Monitor ein.
»Lieutenant Nog identifizierte eine Signalwelle, die in den von Taran’atar erhaltenen Komm-Nachrichten verborgen war«
, sagte er.
»Die Wellenform ist identisch mit seinem Hirnwellenmuster, wenn er schläft. Ich glaube, wer immer ihn kontaktiert hat, nutzt diese Wellen, um ihn zu kontrollieren. Der Angriff auf Kira, die Flucht von der Station, sogar seine gegenwärtigen Taten folgen möglicherweise einem Verhaltensmuster, dem er sich nicht widersetzen kann.«
»Soll das heißen, jemand hat seine genetische Konditionierung umgangen?«
»Genau das glaube ich, ja.«
Vaughn legte die Stirn in Sorgenfalten. Dies war der erste echte Beweis, dass Taran’atar nicht im Alleingang handelte – und er suggerierte sogar, dass er nicht einmal aus freien Stücken handelte. »Nicht viele Personen wären zu dem fähig, was Sie da beschreiben, Doktor.«
»Korrekt«, sagte Bashir. »Aber Nog konnte ein Standbild der Person bergen, die diese Wellenimpulse geschickt hat.«
Das Bild erschien als kleiner Einschub in der unteren linken Bildschirmecke. Es war dunkel, unscharf und pixelig, zeigte aber unverkennbar Kiras Gesicht.
»Die Intendantin«, erkannte Vaughn.
»Bedauerlicherweise«
, bestätigte Bashir.
»Wir müssen schnell reagieren«, sagte Vaughn. »Gibt es eine Möglichkeit, die Konditionierung zu durchbrechen?«
»Daran arbeiten wir bereits«
, antwortete der Mediziner.
»Ich entwickle gerade einen neuroelektrischen Impuls, der die Auswirkungen aufheben soll. Nog entwirft dafür einen
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