Star Trek – Deep space Nine
Benutzung Profit schlagen?«
Bashir wirkte beinahe beleidigt. »Selbstverständlich nicht!«
»Wird die Sternenflotte es? Oder die Föderation?«
»Nein.«
»Wer also profitiert davon, dass Sie diesen Impuls in ein Heilmittel verwandeln?«
Bashir ließ sich seufzend zurück in seinen Sessel fallen. »Es ist nur so, dass sich mir bei der Arbeit mit Dingen, die mit Folter zu tun haben, der Magen umdreht.«
»Ich weiß, was Sie meinen«, erwiderte Nog. »Sie wollen nicht hören, welche cardassianischen Sicherheitsgeräte Chief O’Brien und ich seinerzeit ausbauen mussten, als wir …« Eine Idee entfaltete sich in seinem Geist wie eine Blüte des Wissens. »Cardassianische Gerätschaften! Das ist es!« Schnell rief er sich alte Schemata auf einen nahen Computermonitor, scrollte sie durch und grenzte seine Suche ein, bis er endlich fand, wonach er suchte. Dann berührte er seinen Kommunikator. »Nog an Ensign Salmak.«
»Hier Salmak«
, erwiderte die Benzitin über das Komm-System.
»Salmak, gehen Sie runter in Frachtraum drei achtzehn, nehmen Sie sich eine Kiste unschädlich gemachter cardassianischer Kleinstwaffen und bringen Sie sie umgehend ins medizinische Labor vier. Dort unten sollten auch noch ein paar cardassianische Medikits liegen. Bringen Sie mir die auch.«
»Bin unterwegs, Sir.«
Die Verbindung wurde getrennt.
Nog wandte sich wieder Bashir zu. »Ich glaube, ich hab’s jetzt«, sagte er. »Der Grund, aus dem ich den Neuroimpuls nicht auf einem Sternenflottenphaser einrichten kann, ist simpel: Es handelt sich um cardassianische Software. Auf cardassianischer Hardware dürfte es mir aber gelingen!« Er studierte Bashirs Miene nach weiteren Zweifeln. »Das heißt,
falls
wir das hier noch immer durchziehen.«
Bashir trommelte mit den Fingern auf den Monitor vor sich und betrachtete sichtlich missbilligend sein dort gespiegeltes Gesicht. Dann atmete er tief ein, und sein Verstand und seine Hände setzten ihre Arbeit fort. »Ich habe den Impuls in etwa einer Stunde fertig«, erklärte er. »Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie mit dem Emitter so weit sind.«
Bewusstsein zerrte an Ro Laren. Es zog sie hinauf zum Licht und kämpfte so geduldig gegen ihre Trägheit wie ein Fischer, der langsam seinen Fang an die Oberfläche eines dunklen und doch warmen Ozeans befördert. Gedämpfte Geräusche türmten sich zwischen ihren langsamen, tiefen Atemzügen auf, und jedes Ausatmen hallte in ihrem Schädel wider wie das Heulen des Winds in einer tiefen Höhle. Sie fühlte sich schwerelos und zugleich verankert. Sie lag auf dem Rücken. Den Computerklängen und dem leicht beißenden Geruch nach Desinfektionsmitteln nach zu urteilen, musste sie sich auf der Krankenstation befinden.
Mit Mühe und Willenskraft öffnete sie die Augen.
Das Deckenlicht war gedämpft worden. Dennoch stöhnte sie leise, als sich ihre Iriden der Helligkeit anpassten. Sie lag in einem Bett am hinteren Ende des Aufwachtrakts. Ihr Kopf rollte ein wenig zur Seite, sodass sie plötzlich Kira sah, die bewusstlos auf einem Bett an der gegenüberliegenden Wand lag. Den Mann an Kiras Seite erkannte Ro erst nach ein paar Augenblicken. Captain Sisko saß vornübergebeugt und schien dem Captain etwas ins Ohr zu flüstern.
Plötzlich spürte Ro eine sanfte Hand an ihrer linken Schulter. Sie drehte den Kopf und fand Quark neben sich, der sie gleichermaßen besorgt wie hoffnungsvoll ansah. »Laren?«
Ihre Stimme war schwach und dünn. »Du bist hier.«
Er zuckte mit den Schultern. »Wofür hat man Freunde?« Er lächelte, und der Moment der Stille, der folgte, hatte zu Ros Erleichterung absolut nichts Peinliches. »Alles in Ordnung?«
»Sag du’s mir«, antwortete sie.
»Ich habe sie nebenan viel Flüstern hören«, sagte er. »Konnte nicht anders. Sie überlegten, wie sie dir das mit der ‚guten Nachricht und der schlechten Nachricht‘ beibringen sollen.«
»Und wie lautet die Kurzfassung?«
Er hob die Schultern. »Sie glauben, du bist in etwa einer Woche wieder auf den Beinen. Das ist die gute Nachricht.«
»Und die schlechte?«
»Dann fängt deine Therapie an. Aylam und Tarses debattieren noch, ob es vier oder sechs Wochen dauert, bis du wieder ohne kybernetische Hilfe gehen kannst.«
Sie seufzte schwer. »Meine Füße werden kalt.«
Er deutete auf die Decke. »Soll ich …?«
»Nein«, erwiderte Ro. »Das passt schon.« Sie gestattete sich ein kleines, vorsichtiges Lächeln. »Ich freue mich, den Unterschied zu spüren.« Dann sah sie
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