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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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nutze, bin ich nichts anderes als ein Komplize des Monsters, auf das sie zurückgeht.«
    Nog legte den Ionenschneider weg und drehte sich mitsamt seinem Sessel zu Bashir um. »Was für ein Haufen Maden-Fudu.«
    »Ich hab mich wohl verhört, Lieutenant!«
    »Sie haben richtig gehört.«
    »Wusste gar nicht«, sagte Bashir, und der Spott troff von jedem einzelnen Wort, »dass Sie ein Experte in medizinischer Ethik sind.«
    »Es braucht kein Genie, um Sie als
Reepok
zu erkennen.« Bashirs verwirrte Miene machte Nog klar, dass der Mensch eine Übersetzung des vulgären Begriffs benötigte. »Eine Person, die den Profit nicht mal dann erkennt, wenn sie ihn in der Hand hält. Sie wollen die Leine um Taran’atars Hals durchtrennen, unterlassen es aber, weil sie befürchten, er trüge einen Kratzer davon.«
    Ein spöttisches Lächeln erschien auf Bashirs Gesicht. »Ich würde die Auslöschung seiner höheren Hirnfunktionen nicht als Kratzer bezeichnen.«
    »Hätte er einen Hirntumor, würden Sie operieren, richtig?«
    »Nur mit seiner Zustimmung.«
    »Dann würden Sie ihn sterben lassen, wenn Sie ihn bewusstlos und mit Hirntumor im Korridor fänden? Weil er Ihnen nicht die Erlaubnis zu einem Eingriff geben kann?« Nog sah, dass er allmählich zu Bashir durchdrang. »Oder würden Sie automatisch annehmen, dass er leben wollen würde?«
    »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen«, sagte Bashir. »Ich soll Ihnen gegenüber eingestehen, Taran’atar sei nicht rational genug für eine Einwilligung. Dass seine Befreiung wie eine Heilung wäre.« Er schüttelte den Kopf und klang erschöpft. »Aber so einfach ist es nicht, Nog.«
    »Weshalb?«
    »Um bei Ihrer Analogie zu bleiben, nehmen wir mal an, er hätte einen Hirntumor, der ihn zu irrationalem Verhalten antreibt. Gäbe mir das die Autorität, ihm einen medizinischen Eingriff aufzuzwingen? Erwüchse mir aus seinem Leid automatisch die Macht, sein Gedächtnis zu löschen oder zu riskieren, dass er dauerhaft in vegetativem Stadium zurückbleibt? Vielleicht sogar an einem totalen Synapsenversagen stirbt?«
    Nog musste sich eingestehen, dass Bashirs Worte Sinn ergaben. Dennoch brannten ihm die Ohrläppchen vor Wut, wenn er darüber nachdachte, denn sein Impuls sprach eine ganz andere Sprache. »Wenn er aber doch fremdgesteuert wird«, warf Nog ein, »bedeutet Nichtstun dann nicht auch, ihm zu schaden? Nein, vergessen Sie das. Wenn wir zulassen, dass ihn jemand als Waffe missbraucht, kann dieser Jemand anderen Personen schaden – vielen. Wenn dieses Wellensignal Taran’atar einer Gehirnwäsche unterzieht, macht ihn sich jemand zum Sklaven, schadet also
ihm
. Befreien Sie Taran’atar nicht aus dieser Fremdkontrolle, schaden auch Sie ihm und erlauben es diesem Jemand, anderen zu schaden. Was sagt Ihr homöopathischer Eid dazu, he?«
    »Hippokratischer
Eid«, korrigierte Bashir, doch sein leiser Tonfall nahm der Erwiderung ihre Schärfe. Bashir drehte den Kopf und sah zu dem Monitor, an dem er gearbeitet hatte. »Wenn wir nur mehr Zeit hätten«, begann er, schien den Gedanken aber prompt zu verlieren. »Wenn wir es nur erst ausprobieren könnten …«
    Woran denn
, wollte Nog fragen. Schließlich liefen keine anderen Jem’Hadar auf der Station herum und ließen sich freiwillig einer Gehirnwäsche unterziehen – angenommen, der Effekt, mit dem der Unbekannte Taran’atars neues Schlafbedürfnis ausgenutzt hatte, wäre überhaupt wiederholbar –, nur damit Bashir testen konnte, ob er diesen Effekt umkehren konnte, ohne das Gehirn des Jem’Hadars in Madeneintopf zu verwandeln.
    Der Doktor schwieg, wirkte geradezu melancholisch. Tiefe Falten zierten seine Stirn und zeugten von seinem emotionalen Konflikt. Einen Moment lang schämte sich Nog, derart vehement gegenargumentiert zu haben, schließlich ging es Bashir einzig und allein um das Wohl anderer … auch wenn der andere in diesem Fall ein kaltherziger
Moogijokk
war, der versucht hatte, seinen Captain und eine Kollegin zu ermorden.
    »Vielleicht haben Sie recht«, sagte Bashir zu Nogs Überraschung. »Falls Taran’atars Verstand gewaltsam beeinträchtigt wurde … falls er nicht aus freiem Willen handelt … dann befindet er sich wahrscheinlich in einem Stadium verminderter Denkfähigkeit und ist nicht fähig, Entscheidungen frei und nach bestem Wissen zu fällen.«
    »Richtig«, nickte Nog.
Hab ich das wirklich gesagt?
    »Aber die Verwendung dieser Daten, und sei es aus noch so noblen Gründen …«
    »Werden Sie aus ihrer

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