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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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salzigen Tränen, die der Cardassianerin bevorstanden, in ihrer ganzen Fülle genießen können, wenn er sie sich erst unterwarf und ihren Willen brach. Er zog den Stopfen mit den Zähnen aus der Flasche und ließ ihn an seiner Kette vom Flaschenhals baumeln. Ein großzügiger Schluck des schweren Alkoholgetränks besänftigte Grauqs Gaumen und verbreitete eine angenehme Hitze in seinem Rachen.
    Die Tür zum Cockpit öffnete sich mit einem kratzenden Geräusch, und er trat ein. Er ergriff das abgenutzte Leder der Rückenlehne seines Sessels und drehte diesen zu sich um.
    Auf dem Sitz lag eine seiner hoch explosiven Antipersonenminen. Eine der Sorte, die er verwendete, wenn er in feindlichem Territorium ein Basislager sichern musste. Die stumme Anzeige hörte auf zu blinken, kaum dass der Annäherungssensor Grauqs Anwesenheit registrierte.
    Grauq kam nicht umhin, eine Art grimmigen Respekt für die Cardassianerin zu empfinden. Dann explodierte die Mine, und er ging mitsamt seinem Schiff in der oberen Atmosphäre von Harkoum in Flammen auf.

Kapitel 25
Deep Space 9
    Quark hörte das sanfte Rumoren des Belüftungssystems der Station über sich. Dieses leise Summen untermalte alle anderen Geräusche der Intensivstation, die sanften Töne des Biofeedback-Monitors, Ros flache Atemzüge, das Zirpen des Diagnosecomputers im Nebenraum …
    … und das Zischen, mit dem sich der Haupteingang der Krankenstation gerade öffnete.
    Quark richtete sich auf und hob den Kopf von Ros Bettkante. Ro war noch bewusstlos, trieb in medikamentösem Schlummer, doch selbst in wachem Zustand hätten ihre Ohren vermutlich weit weniger als die seinen registriert. Etwa diese langsamen, leichtfüßigen Schritte, die gerade weit genug auseinander lagen, um darauf schließen zu lassen, dass sich jemand mit großer Schrittlänge näherte. Auch das Rascheln rauen Stoffes wurde immer deutlicher.
    Quark spannte die Muskeln an, auch wenn er keinen Grund dafür hätte benennen können.
    Eine große Gestalt in dunklem Kapuzengewand erschien am Ende der mobilen Wand, die das Bett vom Rest der Station abtrennte. Die Kapuze warf einen Schatten über das Gesicht des Besuchers, sodass Quark nicht sagen konnte, wer genau dort stand und ihn schweigend in Augenschein nahm. Die Robe war jedenfalls nicht bajoranischen Ursprungs – zumindest gehörte sie nicht zur religiösen Tracht. In seinen Jahren auf der Station hatte Quark schon so einige Mitglieder der bajoranischen Religionsgemeinschaft zu sehen bekommen, Mönche, Prylare, Vedeks und sogar Kais. Keiner von denen hatte sich je so gekleidet.
    Der Besucher trat einen weiteren Schritt näher, zögerte, hob die Hand und schlug die Kapuze zurück.
    Es war Benjamin Sisko.
    »Hallo Quark«, grüßte er mit seinem vollen und doch sanften Bariton.
    »Captain«, sagte Quark. Er lächelte nahezu reflexhaft, als sich die Spannung in seinen Schultern löste. Er konnte es nicht begründen, doch Siskos Anblick beruhigte ihn irgendwie. »Schicke Kutte.«
    »Ich wollte unerkannt bleiben«, erklärte Sisko ruhig und aufrichtig. Quark verstand ihn gut. Sisko hatte monatelang in der Gesellschaft der Wurmlochwesen gelebt, die die Bajoraner Propheten nannten und als Götter verehrten. Seit seiner Rückkehr in die »lineare Existenz« auf Bajor waren diverse Bajoraner von dem schon an Besessenheit grenzenden Wunsch beseelt, ihn mit Fragen zu löchern, die die wahre Natur der Propheten und des Himmlischen Tempels ebenso betrafen wie private Schicksale und das
Pagh
dieser oder jener verblichener Angehöriger, denen Sisko, wie sie hofften, begegnet war.
    Der Captain trat an Kiras Bett und sah mit sanfter Sorge auf sie hinab. Dann nahm er sich einen Stuhl und setzte sich zu ihr. Quark und Ro schenkte er keine Aufmerksamkeit mehr. Er streckte seine braune Hand aus und legte sie zärtlich auf Kiras blasse Stirn. Mit der anderen ergriff er die ihre. Kira rührte sich nicht und zeigte auch sonst keine Reaktion. Sisko nahm die Hand von ihrer Stirn und umfasste die ihre nun mit beiden Händen.
    Quark tat es ihm gleich und legte die Hände um Ros Hand. Dann sah er zu Sisko zurück, der seinen Blick mit einem einzelnen, langsamen und respektvollen Nicken des Mitgefühls quittierte.
    Es war eine kleine Geste, doch sie genügte, um Quark Hoffnung zu geben.
    Er wusste, dass es nichts zu sagen gab. Weder er noch Sisko waren hergekommen, weil sie Gespräche und Gesellschaft suchten, und es erschien ihm unangebracht und sogar respektlos, eine

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