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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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sich um. »Wie spät ist es?«
    Quark sah auf sein Chrono. »Etwa Viertel vor 0600.«
    Ro versuchte, ihre Erinnerungen zu sortieren. Der Alarm in Taran’atars Quartier war kurz vor 1830 am vorigen Abend ausgelöst worden. Demnach lag der Angriff auf sie und den Captain etwa dreizehn Stunden zurück.
    »Soll ich Dr. Bashir herholen?«, unterbrach Quark ihre Grübeleien. »Oder vielleicht einen der anderen Ärzte?«
    »Noch nicht«, bat Ro. »Ich könnte noch ein paar ruhige Momente vertragen.«
    Er nickte, blieb stumm neben ihr stehen und hielt ihre Hand. Ro sammelte sich und versuchte sich an der Herkulesaufgabe, mit dem rechten großen Zeh zu wackeln. Beschwingt von ihrem kleinen Erfolg, drückte sie Quarks Hand fester.
    »Dein Trainingsprogramm ist echt beeindruckend«, scherzte er. Offenkundig war ihm nicht entgangen, wie schwer die kleine Bewegung ihr gefallen war. »Du solltest essen, damit du bei Kräften bleibst.« Er beugte sich dichter an ihr Ohr. »Aber unter uns beiden gesagt: Wie ich höre, ist das Essen hier fürchterlich und der Service noch schlechter … Vielleicht kann ich dir ja was aus der Bar rüberbringen.«
    »Das fände ich schön«, sagte sie.
    Seine Miene hellte sich auf. »Ich weiß auch schon, was.« Er wollte aufbrechen, zögerte dann aber. »Bin sofort zurück, okay? Rühr dich nicht vom Fleck.«
    »Hab ich dir je gesagt, wie witzig du bist?«
    »Nein«, spielte er mit.
    Sie grinste. »Dann frag mich mal, warum.«
    Er erwiderte ihr Grinsen mit seinem typischen breiten Lächeln, nickte kurz und verschwand, um ihr etwas zu bringen, das sicher essbarer sein würde als das, was die Sternenflotte ihren Patienten in dieser Woche als nahrhaft empfahl.
    Ro hatte ihr Bein und den Rücken bislang kaum spüren können, nun wuchsen die Empfindungen jedoch zu einem dumpfen Schmerz heran. Sie ahnte, dass er noch viel schlimmer werden würde, bevor eine Besserung eintrat. Doch das kümmerte sie nicht. Schmerz war besser als Taubheit, denn auch Schmerz war eine Empfindung. Schmerz bedeutete, dass sie lebte und kämpfte.
    Reglos lag sie da und ließ sich von den sanften Klängen der Station einlullen. Ihr Gehör wurde immer schärfer, sodass sie inzwischen auch Siskos Flüstern vom anderen Ende des Raums hörte. Sie drehte den Kopf, sah zu, wie er leise auf Kira einredete, und war schon bald beeindruckt von seinem besonnen Charisma und der Aura der Stärke, die ihn zu umgeben schien.
    Seine Hände, bemerkte sie, hielten noch immer Kiras Rechte umfasst. Siskos Gesichtszüge zeugten von Entspannung, fast schon Heiterkeit. Es war, als plaudere er am Essenstisch mit einer alten Freundin, nichts weiter. Ro mühte sich, die Worte zu verstehen, wusste aber, wie unhöflich es war, zu lauschen. Doch als Sisko Momente später aufsah und sich ihre Blicke trafen, lächelte er ihr derart freundlich zu, dass sie keinerlei Scham empfand.
    »Wie fühlen Sie sich, Lieutenant?«
    »Es ging mir schon besser, Sir«, antwortete sie.
    »Das wird schon wieder. Dessen bin ich mir sicher.«
    Alles an ihm war so beruhigend. Ro konnte es sich nicht erklären. Trotz ihrer agnostischen Einstellung gegenüber spirituellen Dingen kam sie nicht umhin, sich zu fragen, ob Siskos Status als Abgesandter der Propheten nicht doch mehr als ein sinnentleerter Ehrentitel war. Irgendwie wirkte dieser Sisko
präsenter
als die meisten anderen Personen, denen Ro bislang begegnet war.
    »Falls die Frage nicht zu persönlich ist, Sir …«
    Er hob neugierig die Braue und nahm ihr dann die Worte aus dem Mund. »Sie fragen sich, was ich zu ihr gesagt habe.«
    »Ja, Sir.«
    »Ich habe ihr eine Geschichte erzählt«, antwortete Sisko. »Eine alte bajoranische Parabel … über die drei Brüder aus Jokala.«
    Ro entsann sich dunkel an die Sage aus ihren Kindertagen, eine Geschichte über den Wert der Familie und die Gefahren der Gier.
    »Die mit der
Kava
-Wurzel?«
    »Ja«, nickte Sisko. »Genau die.«
    Ro erinnerte sich nicht an die Details der Geschichte, wusste aber noch ihren Kern – und sie begriff nicht, welchen Zweck sie für Captain Kiras aktuelle medizinische Krise haben sollte. Aber durfte sie das zugeben, ohne Sisko zu beleidigen? »Warum …?«, begann sie zaghaft.
    Sisko sah zurück zu Kira, die Lippen zu einem schwachen Lächeln verzogen und die Augen voller Tränen. »Weil sie das Gleiche einmal für mich getan hat.«

Kapitel 26
Das alternative Universum —
I.K.S. Negh’Var
    Intendantin Kira lehnte sich gegen den Kissenberg auf ihrem

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