Star Trek - [der Roman zum Film]
griff Kirk mit beiden Händen an den Kopf, krümmte sich und schloss fest die Augen. »Gott, was passiert hier?« Er richtete sich auf, versuchte, sich umzudrehen und fiel fast hin. McCoy fing ihn auf. Er hatte den Verlust des Gleichgewichtssinns zusammen mit dem der Sehkraft einen Auges, schwindenden zerebralen Fähigkeiten und einer entzückenden Auswahl anderer einschränkender Symptome schon erwartet.
»Ich habe dir gerade den Impfstoff gegen eine Infektion gespritzt, die durch den Biss von melvarianischen Schlammflöhen ausgelöst wird. Die Tatsache, dass es im Bereich von hundert Lichtjahren keine melvarianischen Schlammflöhe gibt, ist unwichtig. Die Nebenwirkungen sind wichtig. Weil der Impfstoff aus einer Emulsion der inneren Organe der Flöhe gewonnen wird, ist eine leichte, aber gut behandelbare Infektion als Resultat unvermeidbar. Ohne weiter auf die xenobiologischen Spezifika einzugehen, wirst du kurz gesagt die Symptome der Krankheit ungefähr eine Stunde lang ertragen müssen.«
Mit gestörtem Bewusstsein und aufgerissenen Augen starrte Kirk seinen Freund an, während er sich auf ihn stützen musste. »Du hast mir einen außerirdischen Schlammfloh-Virus gespritzt?«
McCoy schob seinen Körper unter einen Arm seines Freundes und begann ihn aus dem Arzneilager zu schleppen. Sein Körper spannte sich unter der Anstrengung, sie beide in Bewegung zu setzen.
»Ja … du schuldest mir was.«
Sie schafften es gerade rechtzeitig. Ob es ausreichen würde, blieb noch abzuwarten. Eine Alarmsirene schrillte und die Lichter an den Seiten des Shuttles wiesen darauf hin, dass die letzten Countdown-Prozeduren zum Abheben liefen. Unter allergrößter Anstrengung hievte McCoy sie beide in Richtung der Laderampe.
Der Nachwuchsoffizier, der sich beiden entgegenstellte, hatte ohne Pause gearbeitet, seit der Rote Alarm ausgelöst worden war. Er war nicht in der Stimmung für einen Streit und hatte nicht die Absicht, den Abflug des kleinen Schiffes zu verzögern. Sein wütender Kommentar blieb ihm im Hals stecken, als er Kirks Gesicht sah. Er hatte in seiner Dienstzeit schon einige verkaterte oder kranke Kadetten gesehen. Sogar ein paar, die Seminare in fortgeschrittener klingonischer Zweikampftechnik überlebt hatten.
Aber er hatte noch nie jemanden gesehen, der so erbärmlich aussah wie James T. Kirk in diesem Augenblick.
»Guter Gott – was ist denn mit dem passiert?« Der Ladeoffizier musterte ihn.
McCoy versuchte seinen Freund in der Vertikalen zu halten und sagte ohne zu zögern: »Er leidet an einer entzündeten Epididymis mit weiteren Komplikationen durch eine exzessive Schwellung der Ego-Region des zerebralen Kortex. Wurde im Labor einem gramnegativen Bakterium ausgesetzt. Ich war gerade dabei, die Überweisung ins Krankenhaus auszufüllen, als der Alarm los ging.«
Der Offizier machte einen Schritt zurück. »Ist das … ansteckend?«
McCoy schüttelte den Kopf. »Völlig internalisiert, wird nur durch direkten Flüssigkeitsaustausch übertragen. Ist keine Gefahr für jemand anderen. Er sollte es gut überstehen, wenn das Fieber ihm nicht das Gehirn verbruzzelt.«
Kirks Augen weiteten sich, als er zu dem Mann hochblickte, der ihn stützte. Es gab mehrere Fragen, die er dringend stellen wollte. Unglücklicherweise schien seine Zunge gerade den Körper verlassen zu haben. Sie hatte eine Leere in seinem Mund hinterlassen, die genau zu der sich ausbreitenden Inhaltslosigkeit in seinem Kopf passte.
Der Offizier zog ein kleines, zylindrisches Instrument aus der Brusttasche und bewegte es über den schlaffen Körper des Kadetten. »Kirk, James T.« Er prüfte schnell die Passagierliste für das Shuttle hinter ihm. »Er ist nicht zum Dienst auf der Enterprise zugelassen.« Er hob seinen Blick und sah McCoy unsicher an. »Eigentlich steht hier, dass er nirgendwo zum Dienst zugelassen ist. Hier steht, er ist ...«
McCoy unterbrach ihn. »Sehen Sie, wir haben einen Roten Alarm und ich habe keine Zeit mit Ihnen zu streiten. Ich bin für den Dienst auf der Enterprise zugelassen und die Vorschriften der Medizinischen Abteilung der Sternenflotte besagen, dass die Behandlung und der Transport eines Patienten dem behandelnden Arzt zu überlassen ist. Der bin ich . Wenn ich diesem Schiff zugeteilt bin, ist er es auch, wenn auch nur temporär. Lesen Sie in Ihren Regeln nach: Medizinische Gründe haben Vorrang vor akademischen. Es ist ja nicht so, als würde ich versuchen, meine Freundin an Bord zu schmuggeln. Er ist
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