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Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht

Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht

Titel: Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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durchsichtig. »Selbst dann ist nichts davon Ihre Schuld.«
    »Das spielt keine Rolle«, erwiderte Riker. »Es fühlt sich langsam so an, als wäre der Schaden so oder so schon geschehen.«
    Er beobachtete Vales Spiegelbild, während sie aufstand, um seinen Schreibtisch herumging und sich neben ihn stellte. »Welcher Schaden?«
    »Diese Mauer, von der ich vorhin gesprochen habe«, sagte er, »die zwischen mir und der Besatzung? Zwischen mir und Deanna beginnt sich eine ähnliche Distanz zu entwickeln. Wir können die Gedanken des anderen hören, aber wir scheinen nicht mehr darüber reden zu können.« Nun betrachtete er seine eigene verzerrte Reflexion im Fenster. »Es war niemals einfach, ein so deutlich sichtbares Paar auf einem Raumschiff zu sein. Jetzt, da ich der Captain bin und die Mannschaft verglichen mit der Enterprise so klein ist, ist es noch viel schwerer.«
    »Ich weiß, was Sie meinen«, sagte Vale. Ihr eigener leiser Schmerz erinnerte Riker an den Verlust Jaza Najems ein paar Monate zuvor.
    »Ja«, sagte Riker. »Das tun Sie wohl.« Er wandte sich zu ihr um. »Nach der ersten ...« Das Wort war für ihn unendlich schwer auszusprechen. »Nach der ersten Fehlgeburt habe ich alles getan, um Deanna aufzuheitern. Die Chancen waren auf unserer Seite, hatte Ree uns gesagt. Aber ich habe gespürt, dass Deanna noch nicht wieder bereit war, darum habe ich gewartet. Ich weiß, dass der Verlust des Babys für sie noch schlimmer sein muss. Für mich war es eine Idee, aber für sie war es Teil ihres Körpers – es war physisch . Es gibt keine Möglichkeit für mich, zu verstehen, wie sich das für sie anfühlt .«
    »Aber es ist gut, dass Sie wissen, wo der Unterschied liegt«, erwiderte Vale, die versuchte, ihn zu beruhigen. »Dass Sie wissen, warum ihre Erfahrung eine andere ist als Ihre.«
    In Rikers Augen glitzerten noch mehr Tränen. »Aber ich weiß immer noch nicht, wie ich ihr helfen kann«, gab er zu. »Sie leidet so sehr und ich fühle mich ausgeschlossen, und ich weiß nicht, was ich tun soll.« Nun, da er die Tore zu seiner Trauer geöffnet hatte, wusste er nicht, wie er sie wieder schließen sollte.
    Vale zog ihn zu sich heran und schloss in einer schwesterlichen Umarmung ihre Arme um ihn. Er zögerte, die Geste zu erwidern, ergab sich ihr dann aber widerstrebend. »Es wird wieder gut, Will«, sagte sie. Ihre Stimme brach ganz leicht und spiegelte seine Trauer wider. »Du wirst es schaffen und Deanna auch. Ihr seid nicht alleine.«
    Riker schämte sich dafür, gegenüber seinem Ersten Offizier solch eine Verletzlichkeit zu zeigen. Captain Picard hätte seine Gefühle niemals so offenbart, dachte er. Er erinnerte sich daran, dass Vale nicht nur sein Erster Offizier war, sondern auch seine Freundin. Vielleicht hätte sich ein Captain, der mehr an strengem Protokoll und Formalität hing, stärker bemüht, seine Gefühle zu verstecken, aber Riker hatte sich solchen verkrüppelten Idealen der Männlichkeit nicht verschrieben. Er glaubte nicht daran, dass es ihn schwach machte, wenn er seine Emotionen ausdrückte, und er war dankbar, dass er einen Ersten Offizier ausgewählt hatte, der das ebenso zu sehen schien.
    Während er immer noch in Vales Umarmung weilte, brütete er über den emotionalen Keil, der ihn und Deanna durch ihre kürzlichen Tragödien auseinander zu treiben schien. Zu einer Zeit, in der er am dringendsten Trost brauchte, schien Deanna vor seiner Berührung zurückzuschrecken. Die Art, wie sie ihn im Gang abgelehnt und zurückgewiesen hatte, machte ihn jetzt nur noch dankbarer für Vales Umarmung.
    Da fragte sich Riker plötzlich, ob dieser Moment nun vielleicht schon einen Tick zu lange dauerte. Vales Kopf ruhte auf seiner Brust. Ihre momentane Haarfarbe war ein sattes Kastanienbraun, das sich gegen seine vorwiegend schwarze Uniform abhob. Riker bugsierte Vale fort von sich und als sie ihr Gesicht hob, um ihn anzusehen, meinte er, in ihren Augen etwas anderes als platonische Gefühle zu entdecken.
    Dann entfernten sie sich voneinander, wendeten ihre Blicke ab und sammelten sich. »Also«, sagte Vale, während sie zurückwich und ihre Uniformjacke glättete, »wenn Sie mich brauchen oder es irgendetwas gibt, mit dem ich helfen kann, lassen Sie es mich wissen.«
    »Das werde ich«, sagte Riker, setzte sich wieder an seinen Schreibtisch und drückte ein paar Tasten auf der Bedienungsoberfläche seines Computers. »Danke, Chris.«
    »Gerne, Captain«, sagte Vale und entfernte sich weiter von

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