Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht

Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht

Titel: Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
Vom Netzwerk:
sie darüber entsetzt gewesen war, dass Lwaxana ihr eigenes Kind aus ihrer Erinnerung löschen konnte. Nun, da sie sich ihrer eigenen, kurz bevorstehenden zweiten Fehlgeburt stellen musste, verspürte Troi bei dem Gedanken an die selbst zugefügte Amnesie ihrer Mutter nicht länger Abscheu. Sie fühlte Neid.
    Captain William Riker eilte vom Turbolift in seinen Bereitschaftsraum und stellte dabei nur flüchtigen Augenkontakt mit seinem Ersten Offizier Christine Vale her, die die Brücke während der Beta-Schicht geleitet hatte. Als sie vom Kommandosessel aufstand, nickte er kurz. »Weitermachen«, sagte Riker und ging an ihr vorbei, während er versuchte, so wenig Aufheben um seine Ankunft zu verursachen wie möglich. Sobald sich die Tür des Bereitschaftsraumes hinter ihm geschlossen hatte, verlangsamte er seinen Gang und bewegte sich in schweren, erschöpften Schritten auf seinen Schreibtisch zu.
    Zu seinem Stuhl herumzugehen schien ihm zu anstrengend zu sein, daher hockte er sich einfach auf den Rand des Tisches. Deanna zuliebe hatte er die Fassade ruhiger Kontrolle aufrechterhalten, aber seine Emotionen fühlten sich an wie ein Sturm, der auf die leeren Ufer seiner Seele einpeitschte. Depression, Wut, Schuld und Verleugnung wechselten sich in niederschmetternden Wellen ab.
    Sich von Deanna zu entfernen war nur eine Illusion, das wusste er. Die Verbindung, die er mit seiner Imzadi teilte, überwand Entfernung und physische Hindernisse. Ihre Gefühle waren für den jeweils anderen so greifbar, so gegenwärtig, dass sie beide es spürten, wenn einer von ihnen eine eindringliche Erfahrung machte. Seit sie sich ineinander verliebt hatten, war ihre Verbindung so stark geworden, dass sie manchmal dazu in der Lage waren, telepathisch miteinander zu kommunizieren. Diese Momente waren selten, aber sie hatten ihn sich ihr so nah fühlen lassen.
    Und nun fühlte er sich so fern.
    Seine Türglocke läutete. Er drückte sich von der Tischplatte in eine stehende Position hoch, drehte sich um und zog die Vorderseite seiner Uniform glatt, bevor er sagte: »Herein.«
    Die Tür glitt auf und ließ kurz die Umgebungsgeräusche der Brücke herein. Christine Vale betrat seinen Bereitschaftsraum und blieb gerade außerhalb der Reichweite des Sensors der Tür stehen, die sich hinter ihr schloss. Ihr Blick war geradeheraus und besorgt. »Sir.«
    »Chris«, sagte er mit gezwungener Lässigkeit und ging um seinen Schreibtisch herum. »Was kann ich für Sie tun?«
    Sie schenkte ihm ein erschöpftes Lächeln. »Ich wollte Sie das Gleiche fragen.« Sie wurde ernster. »Geht es Ihnen gut? Sie scheinen seit einer Weile nicht mehr Sie selbst zu sein.«
    Er zog seinen Stuhl zurück. »Definieren Sie ,eine Weile‘.«
    Jede Spur von Heiterkeit verschwand aus ihrer Stimme. »Mindestens seit ein paar Monaten«, sagte sie. »Verstehen Sie mich nicht falsch, Sie verbergen es gut. Aber irgendetwas hat sich verändert. Sie scheinen so ... abwesend.«
    Riker setzte sich mit einem erschöpften Seufzer. »Auf welche Weise?«
    »Können wir die Ränge beiseite lassen und offen sprechen, Sir?«
    Ihr anklagender Tonfall überraschte Riker. »Natürlich«, sagte er. »Jederzeit, das wissen Sie doch.«
    »Will«, fragte sie. »Was ist los?«
    Der Instinkt trieb ihn dazu, es abzustreiten. »Nichts. Es geht mir gut.«
    »Nein, Will, das tut es nicht.« Sie trat auf seinen Schreibtisch zu und setzte sich ihm gegenüber. Die Besorgnis in ihrer Stimme wurde immer ausgeprägter, während sie fortfuhr: »Sie und ich haben auf der Enterprise einige schlimme Zeiten durchgestanden, und ich bin nun schon seit fast einem Jahr Ihr Erster Offizier. Ich habe Sie nie zuvor so gesehen. Bitte reden Sie mit mir. Was ist los?«
    Er lehnte sich zurück und strich sich mit der Hand über sein Gesicht. Es war eine reflexartige Handlung: Er dachte, er hätte es getan, um die Erschöpfung aus seinem Kopf zu vertreiben. Erst als er die Geste verlängerte, musste er vor sich selbst zugeben, dass es eine Verzögerungstaktik war, eine Möglichkeit, um Augenkontakt zu vermeiden und seine Antwort hinauszuschieben. Er hasste es, sich so ungeschützt zu fühlen, so leicht zu lesen zu sein. Verleugnung war nun nicht länger eine Option, aber er zögerte immer noch, sich ihr anzuvertrauen. Schließlich senkte er die Hand und sagte: »Es ist kompliziert.«
    »Vereinfachen Sie es«, erwiderte Vale.
    Ein tiefer Atemzug half ihm nicht, sich zu entspannen. »Ich könnte jetzt doch meinen Rang

Weitere Kostenlose Bücher