Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
Brückenportal auf Deck A zum Eingang des Hauptmaschinenraums auf Deck D zu gelangen. Das blaue Leuchten der Fackel wurde langsam schwächer, nachdem sie über eine Stunde gebrannt hatte. Sie war immer noch hell genug, um sie die Leitersprossen unter ihren Händen erkennen zu lassen, aber ihre Füße erforschten die kalte Schwärze nach jedem neuen, ungesehenen Halt.
Über ihr und durch eine auf der Brücke gesicherte Rettungsleine mit ihr verbunden war Lieutenant Vincenzo Yacavino. Er war der zweite in der Rangfolge der MACO-Abteilung des Schiffes. Auf Antrag Commander Fletchers – die sich, wie die meisten Ersten Offiziere, ihrem Captain gegenüber sehr beschützerisch verhielt – war er vom Kommandopunkt der MACOs auf Deck C aus heraufgeklettert, um Hernandez sicher zu den unteren Decks zu geleiten. Eine Sammlung verschiedenfarbiger Notfallleuchten hing um seinen Hals. Er rief zu ihr herunter: »Geht es Ihnen gut, Signora ?«
»Hmmmhh«, nuschelte Hernandez durch die Fackel zwischen ihren Zähnen. Dann, ein paar Meter weiter unten, sah sie Lichtblitze.
Sie beschleunigte ihren Abstieg und erreichte den offenen Turboliftzugang auf Deck D. Dort benutzte sie Handgriffe und einen schmalen Metallrand, der aus der Schachtwand neben dem Eingang herausragte, um von der Leiter auf die Laufplanke zu gelangen, die sich am vorderen Ende des Hauptmaschinenraums befand. Als Yacavino neben ihr auf der Plattform stand, löste sie die Sicherheitsleine, die er kreuz und quer um ihren Oberkörper geschlungen hatte. Sie hätte lieber einen der technischen Sicherheitsgurte der MACOs ausgeliehen, die verstärkt und für das Abseilen entworfen waren, aber die meisten davon waren bei der gleichen Explosion, die ihr Schiff beschädigt hatte, verloren gegangen.
Fast jedes verfügbare Notlicht an Bord der Columbia war in die Maschinenabteilung gebracht worden, aber weil die meisten Lampen auf besondere Bereiche gerichtet waren, blieb ein Großteil des Decks in rauchige Schatten gehüllt. Es stank nach verbranntem Metall.
Karl Graylock, der Chefingenieur, stand mit der Warpantriebsspezialistin Daria Pierce an einer Steuerkonsole auf der erhöhten Plattform hinter dem Warpreaktor. Die Abdeckplatte der Konsole war entfernt worden und enthüllte nun halb geschmolzene Schaltkreistafeln und geschwärzte Drähte. Auf dem unteren Deck entfernten mehr als ein Dutzend Ingenieure schwere Platten vom Reaktorgehäuse, koppelten riesige Plasmarelais ab und bahnten sich durch einen staubigen Haufen aus Kristallsplittern und Trümmerteilen ihren Weg.
Niemand schenkte Hernandez besondere Beachtung, als sie die Stufen von der Laufplanke hinunterschritt und auf Graylock zuging.
»Versuchen Sie es mit A zu verbinden«, sagte er zu Pierce, während er eine kleine Korrektur am Inneren der Konsole vornahm. Er sah zu, wie Pierce selbst ein paar Änderungen durchführte. Beide starrten aufmerksam in das geschundene Innenleben der Konsole, dann schüttelten sie frustriert den Kopf. »Nichts«, stellte Graylock mit herabhängenden Schultern fest.
»Karl«, sagte Hernandez. Normalerweise nahm er sofort Haltung an, wenn er ihre Stimme hörte. Doch nun lehnte er sich gegen das Geländer gegenüber der Steuerkonsole und sah Hernandez mit einem müden Gesichtsausdruck an. »Ja, Captain?«
»Gute Neuigkeiten«, sagte sie mit einem erschöpften Lächeln. »Sieht aus, als hätte Ihr Plan funktioniert. Wenn die Romulaner ihn durchschaut hätten, wären wir wohl inzwischen alle tot.«
Graylocks mürrischer Gesichtsausdruck blieb. »Ist das Ihre Vorstellung davon, uns aufzuheitern, Captain? Denn wenn dem so ist, sind Sie ganz schön schlecht darin.«
»Ich nehme an, dass die Dinge hier unten nicht so gut laufen?«
»Das könnte man so sagen«, erwiderte Graylock. Er kletterte die Plattform hinunter und führte Hernandez den Reaktor entlang. »Der Warpantrieb ist nicht mehr zu reparieren«, sagte er. »Alles, was von der Kristallmatrix noch übrig ist, sind Staub und Splitter. Mindestens die Hälfte der Spulen in jeder Gondel sind gebrochen, vielleicht mehr. Und die unteren Plasmarelais wurden bei der letzten Explosion alle durchtrennt.«
Hernandez warf durch ein Loch, das von einer entfernten Pylonenverbindung übriggeblieben war, einen Blick in das Innere des Reaktors. Nun konnte sie selbst sehen, dass Graylock nicht übertrieben hatte. Der Schaden war umfassend.
»Was also sollen wir jetzt tun? Muss uns die Enterprise einen neuen Warpantrieb bringen?«
Der
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