Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
Fenster des Raums und fügte mit brodelnder Frustration hinzu: »Der verdammte Krieg hat begonnen, und wir können nur zuschauen.«
Fletcher seufzte. »Und was sollen wir jetzt machen?«
Mehrere Sekunden vergingen, während Fletcher auf die Antwort des Captains wartete. Die freiliegenden Kabel an der Decke, die normalerweise leise summten, waren still und zeugten so von der misslichen Lage des Schiffes. Schließlich wandte Hernandez dem Fenster ihren Rücken zu und sah ihren Ersten Offizier an. »Wenn der Krieg begonnen hat, wird die Erde keine Schiffe für eine so weit entfernte Such- und Rettungsmission übrig haben. Was auch immer sonst passiert, wir müssen davon ausgehen, dass wir auf uns gestellt sind.«
Fletcher war noch nicht bereit für den ungünstigsten Fall. Sie fragte: »Was, wenn die Erde doch ein Rettungsschiff schickt? Es wäre das Sicherste, wieder auf unseren alten Kurs zu gehen, egal bei welcher Geschwindigkeit.«
»Das ist ebenfalls die sicherste Methode, um in die Hände des Feindes zu geraten«, sagte Hernandez. »Sie kannten unsere Route gut genug, um uns ohne Vorwarnung anzugreifen. Auf der gleichen Route nach Hause zu humpeln scheint mir eine schlechte Idee zu sein.« Sie bedeckte ihre Augen und massierte ihre Schläfen mit einer Hand. »Außerdem sind wir ohne Sendeempfänger stumm. Selbst wenn jemand nach uns sucht, können wir nicht auf ihre Funksprüche antworten. Wenn man sich nicht gerade unmittelbar in unserer Nähe befindet, könnte man uns für ein fremdes Schiff halten, das keinen Kontakt herstellen will.«
Der Captain schritt an Hernandez vorbei und durchquerte den Raum zu einem anderen kleinen Schreibtisch, der in der gegenüberliegenden Ecke stand. Sie stöberte in einem Durcheinander aus Papieren und gebundenen Blattsammlungen auf der Ablage darüber. Dann zog sie ein großes Buch hervor und schlug es auf. »Sehen Sie sich das hier an«, sagte sie zu Fletcher, die aufstand und sich zum Captain an den anderen Tisch gesellte. Hernandez fuhr fort: »Es stammt von unserer letzten Vermessung, bevor wir uns mit dem Konvoi getroffen haben.«
Fletcher studierte die dichten Ansammlungen von Symbolen und Koordinaten auf der Karte, konnte den Plan des Captains aber nicht nachvollziehen. »Nach was suchen wir?«
»Nach dem Wesentlichen«, sagte Hernandez. »Nach einem netten Planeten der Minshara-Klasse, auf dem wir uns mit Nahrung und Wasser eindecken können. Vorzugsweise einer, dessen Bewohner über genügend Sachwissen verfügen, um uns dabei zu helfen, Ersatzteile für den Warpantrieb zu beschaffen.« Sie legte einen Finger auf ein unerforschtes Sternsystem, das bis jetzt nicht mehr als eine kurze Fußnote im galaktischen Katalog bekommen hatte. »Davon rede ich. Stickstoff-Sauerstoff-Atmosphäre, flüssiges Wasser und Subraumsignalausstoß.«
Fletcher schüttelte ihren Kopf. »Unzuverlässige Messungen, Sir. Und bei dieser Entfernung? Sie könnten von einer Sensorfehlfunktion verursacht worden sein.«
»Also gut«, konterte Hernandez. »Wie erklären Sie sich die energiereichen Partikel, die aus diesem System strömen?«
»Das könnte alles Mögliche sein«, sagte Fletcher. »Dieser Stern ist ziemlich dicht. Soweit wir wissen, könnten es dank dem Gravitationslinseneffekt auch Signale aus dem System dahinter sein.«
Der Captain wirkte nicht überzeugt. »Das denke ich nicht«, erwiderte sie. »Wenn wir ein verzerrtes Signal sehen würden, gäbe es auch andere Störungen. Diese Messungen mögen spärlich sein, aber sie sind eindeutig. Da ist ein Planet mit den Ressourcen, die wir brauchen, und es ist der nächste sichere Hafen im Sektor.«
»Wir wissen nicht, ob er sicher ist, und ,nah‘ ist ein relativer Begriff«, argumentierte Fletcher. »Er ist elf-Komma-vier Lichtjahre entfernt. Wie sollen wir ohne Warpantrieb dorthin kommen?«
Hernandez klappte das Buch lautstark zu. »Wir haben immer noch den Impulsantrieb und ich habe vor, ihn zu benutzen.«
Während der Captain das Buch zurück auf die Ablage stellte, konnte Fletcher nicht anders, als zu fragen: »Meinen Sie das ernst? Selbst bei voller Geschwindigkeit ...«
»Vergessen Sie volle Geschwindigkeit«, unterbrach Hernandez. »Ich will, dass wir aus dem Hauptimpulssystem alles herausholen. Wir müssen so nah wie möglich an Lichtgeschwindigkeit herankommen.«
Fletcher war entsetzt. »Sie sprechen von Zeitdilatation«, sagte sie.
»Ja, das tue ich«, sagte Hernandez. Sie kehrte an ihren Schreibtisch in der anderen
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