Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
für den Fall, dass wir schnell ein Signal an die Sternenflotte senden müssen. Keru, bereiten Sie Ihre Sicherheitsteams auf einen Angriff der Borg vor und seien Sie bereit, Eindringlinge abzuwehren. Pazlar, analysieren Sie die Energieimpulse weiter und melden Sie jede neue Erkenntnis.« Während er seinen Stuhl vom Tisch zurückschob, sagte er zu Vale: »Commander, bringen Sie uns auf einen Kurs zu der Quelle dieser Impulse, maximale Warpgeschwindigkeit.« Riker erhob sich und verließ, gefolgt von den anderen Offizieren, eilig den Raum.
Sie gingen gemeinsam zur Brücke. Dort ließ sich Riker müde in seinen Sessel sinken, während Vale die Kursänderung anordnete. Die Tonlage des Maschinengeheuls stieg rasch in die Höhe, als die Titan auf ihre maximale Warpgeschwindigkeit beschleunigte. Auf dem Hauptschirm glichen die Sterne nicht länger Streifen oder Flecken sondern Blitzlichtern, die vorbeirasten und einen Lichttunnel um das Schiff der Luna -Klasse bildeten.
Vale beendete ihren Rundgang auf der Brücke und stellte sich hinter Riker. »Ich hatte gerade einen beunruhigenden Gedanken«, sagte sie in einem vertraulichen Tonfall. »Mir scheint, dass jemand, der sein gesamtes Sternsystem unsichtbar macht, von Besuchern wahrscheinlich nicht sehr begeistert sein wird.«
»Da ist was dran«, sagte Riker. »Lösen Sie Gelben Alarm aus.«
Ranul Keru machte zwei Schritte in das zusätzliche Ingenieurslabor hinein und merkte, dass er umzingelt war.
Maschinen von fremdartiger Schönheit waren auf eine Weise gruppiert, die Keru wahllos vorkam. Sie lehnten in dichten Haufen aneinander oder standen Vorder- an Rückseite in unregelmäßigen Reihen an der Wand des Labors. Die Gerüche der chemischen Lösungsmittel und des überhitzten Metalls bissen in Kerus Nase und er trat vorsichtig durch dieses Labyrinth aus unfertigen Erfindungen.
Er folgte seinen Ohren. Trotz des gedämpften Summens der Generatoren, zischenden Ventilatoren und brummenden Servomotoren, nahm er immer noch das unregelmäßige Klopfen und Kratzen eines Bastlers bei der Arbeit wahr. Auf der anderen Seite eines unvollendeten Gehäuses, das mit Drähten umwickelt und mit Isolinearplatten geflickt war, blickte er in das blendende Licht eines Phasenimpuls-Schweißgeräts. Als das rot umrandete Nachbild auf seiner Netzhaut verblasste und er wieder sehen konnte, erblickte er seinen Freund Torvig, der ein unförmiges Gerät auf der Werkbank beäugte.
»Hi, Vig«, sagte Keru und winkte leicht mit der Hand. »Ich habe ein paar Mal geklingelt, aber keine Antwort bekommen, darum bin ich einfach reingekommen.«
Der Choblik rollte seinen Kopf zu einer Seite, eine seltsam liebenswerte Angewohnheit, von der Keru inzwischen wusste, dass sie von Torvigs Volk als Vertrauensgeste benutzt wurde – ein unausgesprochener Beweis der Überzeugung, dass sich der Neuankömmling nicht auf seine Kehle stürzen würde. »Es ist schön, Sie zu sehen, Ranul«, antwortete Torvig. Er trabte mit hüpfenden Schritten auf Keru zu. Sein Greifschwanz wogte hinter ihm her und half ihm dabei, das Gleichgewicht zu bewahren. Als der kleine, rehartige, junge Offizier näher an den stämmigen Sicherheitschef herangetreten war, reckte er den Kopf zurück, um Augenkontakt herzustellen. »Gibt es etwas, das ich für Sie tun kann?«
Keru lächelte, wobei er vorsichtig darauf bedacht war, keine Zähne zu zeigen. »Vielleicht«, sagte er. »Sie scheinen allerdings ziemlich beschäftigt. Woran arbeiten Sie?«
»An Prototypen und Maßstabsmodellen«, erwiderte Torvig. Er deutete mit einem seiner silberglänzenden bionischen Arme auf eine Werkbank. »Lassen Sie mich es Ihnen zeigen.« Er sprang wie ein aufgeregtes Kind zurück zu seinem u-förmigen Arbeitsbereich, und Keru folgte ihm.
Lange mechanische Arme, die mit Werkzeugen und anderen nützlichen Hilfsmitteln ausgestattet waren, hingen von der Decke, wo sie sich an Kugelgelenken drehten. Ein paar seltsame Geräte schwebten oder drehten sich auf der Stelle wie Werkzeuge, die man in der Schwerelosigkeit zurückgelassen hatte. Eine Seite der dunkelgrauen Werkbank war mit Staub, Metallspänen, optronischen Kabeln und Hunderten von funkelnden Schuttteilchen übersät. Hitze hing in der Luft, ein Hinweis auf die unterbrochene Arbeit.
Am Ende von Torvigs Arbeitsbereich befand sich eine dünne, rechteckige Platte, die mehr als zwei Meter hoch, einen halben Meter weit und kaum vier Millimeter dick war; sie war schwarz und lieferte eine spiegelähnliche
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