Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
Handgelenke neu an. Es wirkte wie ein stummes Ballett.
Sie bewunderte Ra-Havreiis Werk. Er ist wirklich ein Genie, dachte sie voller Anerkennung und Entzücken. Dann erinnerte sie sich an ihren Beinahe-Kuss und ihren reflexartigen Rückzug. Sie hatte in den vergangenen Stunden, die sie bei der Arbeit gewesen war, darüber nachgedacht und sie wusste immer noch nicht, warum sie ihn zurückgewiesen hatte. Der Efrosianer war attraktiv und charmant und hatte unter den weiblichen Humanoiden des Schiffes den Ruf, ein beachtlicher Liebhaber zu sein. Es gab vieles, das für ihn sprach. Er war eindeutig mehr als nur ein wenig an ihr interessiert, und sie wusste, dass sie ihn ein paar Jahre zuvor wahrscheinlich mit offenen Armen empfangen hätte.
Nun allerdings konnte sie sich nicht vorstellen, wie seine Lippen die ihren berührten, ohne einen Schauer auf ihrem Rücken zu verspüren. Der Gedanke, dass seine Hände über ihre Haut strichen, ließ sie ihre Arme fest an den Körper pressen. Ihr gesamter Körper versteifte sich und begann, sich zu krümmen.
Sie beugte sich vor und glitt in einem langsamen Salto um ihr Schwerkraftzentrum. Dann streckte sie ihre Arme aus, als ob sie sowohl die Sterne als auch die Nebel in eine zarte Umarmung einhüllen wollte. Sie leerte ihren Geist und atmete tief ein. Tuvok hatte ihr beigebracht, wie sie ihre Emotion beherrschen sowie ihren Geist beruhigen konnte. Er hatte ihr sogar einiges Wissen im Bereich der Selbstverteidigung vermittelt, mit dem Schwerpunkt auf Formen und Techniken, die auf Umgehung basierten. Sie war eine Expertin darin geworden, sich anderen Leuten zu entziehen.
Ein leiser, aber hartnäckiger synthetischer Ton piepste in dreifachem Impuls. Das Geräusch unterbrach ihren Moment der Stille und hallte an der unsichtbaren Oberfläche des Holotanks wider. Pazlar benutzte Beug- und Streckbewegungen, um ihr Vorwärtsrollen zu stoppen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie angehalten hatte. Währenddessen zirpte der Computeralarm immer weiter. Als sie endlich stabil war, streckte sie einen Arm aus. Dann beschrieb sie mit ihrer Hand einen Halbkreis, um das Signal zu beenden. »Computer, Bericht.«
»Anomale Energiesignatur entdeckt«, erwiderte die weibliche Stimme des Schiffscomputers.
Pazlar wollte ihre Hoffnungen nicht zu hoch schrauben. Die Mannschaft der Titan war in dieser Region bereits vielen ungewöhnlichen Energiesignaturen begegnet, und nur wenige hatten sich auch nur einer flüchtigen Beobachtung als würdig erwiesen. »Erläuterung.«
»Konzentrierte Impulse von Triquantenwellen mit einem subräumlichen Störungsfaktor von vier-Komma-sechs Teracochrane.«
Das war etwas Neues. »Haben wir die Quelle identifiziert?«
»Positiv. Kurs drei-drei-fünf-Komma-vier-sechs zu zwei-neun-eins-Komma-eins-vier, Entfernung achtzehn-Komma-zwei Lichtjahre.«
»Zeige mir, was wir über den Ursprung dieser Impulse haben«, sagte Pazlar. »Schaffe eine Falschspektrumsdarstellung und lege sie über mein Sternkarteninterface. Bereite sekundäre Datendarstellungen vor.«
Konzentrierter als zuvor begann Pazlar mit ihrer flüssigen Choreografie der Datenschirme. »Partikelanalyse der Wellenimpulse.« Hinunter und nach links. »Abgleichen mit vergangenen Energie-emissionen aus diesem Sektor.« Rechts und diagonal hoch.
Die Leuchtkraft ihrer holografischen Umgebung wurde blendend, als mehrere Strahlen laserintensiven weißen Lichts von einem scheinbar leeren Punkt im tiefen All ausgehend in alle Richtungen schossen. Pazlar blinzelte in die Helligkeit. »Computer, dunkle es bitte ein wenig ab.« Die Strahlen wurden zu einem schummrigen Blau, das für Pazlars Augen wesentlich angenehmer war.
Es gab im ganzen Holotank keinen Ort, an dem Pazlar nicht von den verschiedenen Strahlen getroffen wurde. »Computer, bewerte die Leistungsstufe dieser Ausbrüche.«
»Ausführung nicht möglich. Die Leistungsstufen haben die Grenzen unserer Sensorkapazität überschritten. Eine schwerwiegende subräumliche Störung beeinträchtigt die Scans des Ursprungspunktes.«
Jetzt war Pazlar beunruhigt. Subräumliche Störung? Bei dieser Leistungsstufe? Das ist nicht gut. Sie zog die leere Sektorgitteraufstellung vor ihre Zusammenstellung von Schirmen. »Pazlar an Lieutenant Rager.«
Der Senior-Ops-Offizier der Titan antwortete über die Komm-Verbindung. »Was gibt es?«
»Sariel«, sagte Pazlar. »Ich brauche dringend eine Neuordnung des Hauptsensorfelds.« Sie spürte, wie ein schwaches Kraftfeld
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