Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
Fletcher.
»Halten Sie sich nicht für Gefangene«, riet Inyx.
Hernandez fixierte ihn mit einem eisigen Blick. »Was sind wir denn sonst?«
»Geschätzte Gäste«, antwortete Inyx. »Mit Einschränkungen.«
Sie musste es einfach wissen. »Und mein Schiff?«
»Es wird nicht beschädigt werden«, sagte Inyx. »Aber wie Sie selbst kann es Erigol niemals wieder verlassen.«
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KAPITEL 11
»Der Borg-Kubus nähert sich Korvat«, verkündete Lieutenant Choudhury dem Rest der Brückenbesatzung der Enterprise .
Picard spürte die greifbare Bösartigkeit des Kollektivs in seinen Eingeweiden und hörte seine seelenlose Stimme am Rande seiner Gedanken flüstern, während sein Schiff mit hoher Warpgeschwindigkeit auf eine weitere feindliche Begegnung zuraste. »Ankunftszeit?«
Von der taktischen Station aus sagte Choudhury: »Sechs Minuten.«
Gegen die Borg, dachte Picard, können sechs Minuten eine Ewigkeit sein. »Status der planetaren Verteidigung?«
Kadohata sah Daten auf der Ops-Konsole ein. »Orbitale Plattformen werden aufgeladen, Oberflächengeschütze aktiviert. Die Gibraltar und die Leonov bereiten sich auf den Angriff vor.«
Während Picard die weitergeleiteten taktischen Informationen über den an der linken Seite seines Sessels angebrachten Schirm laufen sah, sorgte er sich um die beiden Föderationsschiffe, die Korvat verteidigen sollten. Auch wenn die Gibraltar wie die Enterprise ein Schiff der Sovereign -Klasse und die Alexey Leonov ein widerstandsfähiges Geleitfahrzeug der Defiant -Klasse war, verfügte keines der beiden über Transphasentorpedos. Ohne diesen Vorteil könnte sich ihr Auftritt in der kommenden Schlacht als tragisch kurz erweisen.
Zu Picards Rechten rutschte Worf mit sichtbarem Unbehagen auf dem Sitz des Ersten Offiziers hin und her. Der Klingone hatte es immer bevorzugt, während eines Kampfes auf den Beinen zu sein. Doch nun war sein Platz hier, an Picards Seite, um das Kommando über die umfangreichen Ressourcen und Hunderte von Mitarbeitern zu koordinieren.
»Nummer Eins, wie lautet unser Status?«
Worf brauchte keinen Blick auf seine Konsole zu werfen. »Die Schildmodifikationen sind aktiv, Captain. Alle Waffen sind bereit.«
»Machen Sie alle Kampfstationen startklar«, sagte Picard.
»Aye, Sir«, sagte Worf und führte den Befehl unverzüglich aus. Er löste die Roter-Alarm-Sirene aus, die auf dem ganzen Schiff losheulte. Dann öffnete er einen schiffsweiten Kommunikationskanal. »Achtung an alle Decks, hier spricht der Erste Offizier. Alle Mann an die Kampfstationen. Dies ist keine Übung. Brücke Ende.« Er schloss den Kanal und fuhr damit fort, auf der Brücke in schneller Reihenfolge Befehle zu erteilen – Schilde zu aktivieren, Waffen bereit zu machen und vorausschauend Schadenskontrollteams auszusenden.
Inmitten der Schlachtvorbereitungen seiner Besatzung war Picard auf seinem Platz wie betäubt. Sein Gesicht war entspannt, seine Gedanken ausgelöscht wie Abdrücke an einem Strand, die von der nahenden Flut hinfortgespült werden. Kontrolle, Selbstbeherrschung und Konzentration verschwanden, als die Stimme des Kollektivs zu ihm sprach. Ihre Bosheit und Verachtung war trotz des leeren Raums, den sie überbrückt hatte, um seinen Geist zu berühren, unvermindert. All ihr Hass auf ihn wurde mit einem einzigen Wort ausgedrückt, eines, das ihn vor Abscheu stets zurückschrecken ließ wie eine unaussprechliche Obszönität.
Locutus.
Die Erinnerung, vor der er sich niemals verstecken konnte. Das Grauen, das er niemals vergessen konnte. Es waren fünfzehn Jahre vergangen, seit die Borg ihn das erste Mal assimiliert und dazu auserkoren hatten, in ihrem Namen zu Menschheit und Föderation zu sprechen. Für eine kurze Zeit war er ihr unfreiwilliger Vermittler gewesen, ihr Werkzeug der Eroberung und Bedrohung. Sie hatten sein Wissen und seine Erfahrung gestohlen und sie gegen seine Freunde und Kollegen benutzt; als Ergebnis waren neununddreißig Raumschiffe zerstört und mehr als elftausend Personen bei Wolf 359 abgeschlachtet worden.
Picards ehemaliger Erster Offizier, Will Riker, hatte ihn zusammen mit den Senior-Offizieren der Enterprise-D einen Tag nachdem er entführt worden war befreit. Die physischen Wunden seiner kurzen Assimilierung waren bald darauf geheilt, aber die wahren Narben dieser schrecklichen Tat klangen immer noch nach, wie ein Schatten auf seiner Psyche – ein Schatten mit einem Namen. Locutus.
Es empörte ihn, das Kollektiv in der
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