Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
historischen Planeten Khitomer zu, auf dem die Föderation und das Klingonische Imperium ihre ersten unsicheren Schritte auf eine Entspannungspolitik und schließlich eine Allianz hin gemacht hatten. Aber Khitomer war nicht nur ein politischer Meilenstein; diese üppige Welt beherbergte eine florierende klingonische Kolonie von mehr als einer halben Million Siedler, die nun alle leben oder sterben würde, je nachdem, was die Mannschaft der Ranger als Nächstes tun würde.
Schultheiss beugte sich von der Ops-Konsole zu Nero. »Commander«, sagte sie, ohne ihre Stimme zu erheben, »wir müssen in den nächsten zwanzig Sekunden angreifen, oder wir werden die Borg nicht mehr aufhalten können, ohne schwere Schäden auf dem Planeten zu verursachen.«
Nero spürte Tränen in ihren Augen aufsteigen, während sie sich der schrecklichen Endgültigkeit ihrer Situation stellte. Sie blickte in die Gesichter der anderen Brückenoffiziere, die sie alle ansahen und auf das Signal warteten, um fortzufahren. Ihre Stimme zitterte leicht, als sie fragte: »Sind alle bereit?« Köpfe nickten gleichzeitig. Sie lächelte traurig. »Es war eine Ehre, mit Ihnen allen zu dienen.« Sie wandte sich wieder zum Hauptschirm um und ließ ihren Finger über der blinkenden Steuerung verharren, die den MPI auslösen und das Schiff zu seinem Rendezvous mit den Borg schicken würde. Sie wartete gerade lange genug, um zu Schultheiss zu sagen: »Danke, Christine.«
»War mir ein Vergnügen«, sagte Schultheiss.
Einen tiefen Atemzug ein, einen letzten aus. Ich muss nur diesen Moment lang tapfer sein, sagte Nero sich selbst. Sie löste den MPI aus.
Einen Augenblick später war alles vorbei.
Gouverneur Talgar stand auf dem Balkon außerhalb seines Büros und betrachtete den Himmel über Khitomer. Alter und politische Pflicht hatten ihm die Möglichkeit genommen, die Waffen zu erheben und den Borg in ehrenvoller Schlacht entgegenzutreten, aber er weigerte sich, wie ein Schwächling in den sicheren Bunker unter dem Verwaltungsgebäude geführt zu werden. Wenn der Tod ihn holte, wollte er ihm mit einem Lächeln begegnen.
Das Regiment der Kolonie verteidigte alle Kontrollpunkte, die in den ummauerten Bereich von Khitomer City führten, und bemannte die Artillerieeinheiten, auch wenn das vermutlich nichts nützen würde. Talgar machte sich keine Illusionen über die Fähigkeit der Borg, seine Kolonie und die Welt, auf der sie errichtet war, auszulöschen. Ihre Kriegsvorbereitungen waren nur wenig mehr als eine Formalität.
Sein Berater, ein großer Lieutenant der Verteidigungsstreitmacht namens Nazh, hielt sich am Eingang hinter ihm verborgen. Die Angst des jüngeren Klingonen war mit Händen zu greifen und für Talgar ärgerlich. Er hatte sich lange dagegen gewehrt, den petaQ aus dem alleinigen Grunde einzustellen, weil Nazh der Verwandte eines Mitglieds des Hohen Rats war. Talgar drehte sich um und knurrte ihn an. »Haben Sie es mitgebracht?«
»Ja, Sir«, sagte Nazh.
»Dann geben Sie es mir, yIntagh «, blaffte Talgar und streckte seine Hand aus. Nazh übergab ihm einen Kelch aus geschnitztem Onyx. Talgar hob ihn an seine Lippen und kippte drei bittere Schlucke Warnog herunter, bis nichts anderes als Schaum im Kelch zurückblieb.
Der Himmel war vollkommen leer, blaugrau wie das Metall von Waffen, klar unter der Mittagssonne und nicht ein bisschen durch Wolken oder Luftverkehr befleckt. Es schien so friedlich zu sein, doch Talgar wusste, dass ein Todesstoß ohne Vorwarnung kommen würde. Die Borg waren nicht nobel und sie hatten weder Ehre noch fehlte sie ihnen; sie waren bestimmend und schnell. Der Gouverneur sah die unbarmherzige Effizienz seiner Gegner als das an, was sie war: eine Waffe.
Im Inneren seines Büros ertönte ein schrilles Summen aus der Richtung seines Schreibtischs. Er verzog ob dieser Störung das Gesicht und sagte zu Nazh: »Kümmern Sie sich darum.«
Sein Lieutenant ging mit schnellen Schritten an den Schreibtisch, schaltete den Alarm ab und arbeitete ein paar Momente am Computer. Dann sah er auf und erklärte: »Gouverneur, es ist eine Nachricht von Colonel Nokar. Er sagt, dass Sie sich das ansehen sollten.«
Talgar grummelte frustriert etwas Unverständliches, drehte sich um und ging ins Innere zu seinem Schreibtisch. Er schob Nazh schroff beiseite und betrachtete die Daten und Bilder auf seinem breiten Schreibtischdisplay. Er war vor Stunden vom Hohen Rat darüber informiert worden, dass sich kein Schiff der
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