Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
zu vermeiden, dass sie die Föderation bei ihrem erneuten Konflikt mit den Borg unterstützen konnten. Ein Block von Ratsmitgliedern, allen voran Kopek, hatte damit begonnen, Martoks Einfluss und Autorität in Fragen der imperialen Verteidigung zu untergraben. Aber das würde sich nun ändern.
Ein Bild flackerte auf und stellte sich dann auf dem Bildschirm des Gouverneurs ein – es war das ernste, einäugige Antlitz Kanzler Martoks. »Was wollen Sie, Talgar?«
»Die Borg sind nach Khitomer gekommen, alter Freund«, sagte Talgar, »und unsere Verbündeten haben uns mit ihrem Leben verteidigt.« Über den Subraumkanal schickte er Martok die Sensordaten der Kolonie über die drei Sternenflottenschiffe und den ausschlaggebenden Sieg der Ranger über den Borg-Kubus. Während er die Reaktion des Kanzlers über die Neuigkeiten beobachtete, wusste er, dass seine Annahme korrekt gewesen war: Dies war die Munition, auf die Martok gewartet hatte, um den Rat umzustimmen.
In seinem kehligen Bariton fragte Martok rhetorisch: »Sie wissen, was das bedeutet, oder?«
»Ja, mein Gebieter«, antwortete Talgar. »Es bedeutet, dass dies die Stunde ist, in der ehrenvolle Männer in den Krieg ziehen.«
Die Kommandozentrale der Sternenbasis 234 stürzte zusammen und alles, woran Admiral Owen Paris denken konnte, war, eine funktionierende Komm-Konsole zu finden.
Brandschutzteams drängten sich zu beiden Seiten des Admirals vorbei, während er über die Trümmer kletterte, die auf dem Boden verstreut waren. In den Schatten zwischen den verbogenen Wänden tanzten Flammen und eine Wolke aus öligem Rauch sammelte sich an der Decke und verhüllte sie.
Paris packte einen Lieutenant, dessen schwarze Uniform am Kragen senfgelb war. »Funktioniert Ihre Konsole?«
Ruß und Blut bedeckten das Gesicht der Frau, das vor Verzweiflung verzerrt war. »Nein, Sir.« Sie befreite sich mit einem unwirschen Ruck aus seinem Griff und ging davon.
Er presste seine linke Faust um den Datenchip, den er aus seinem Büro mitgebracht hatte, und stolperte vorwärts, durch das Durcheinander an Feuerwehrleuten, die über dem Lärm der Befehle brüllenden Offiziere Anweisungen gaben. Ein Donnerschlag einer Explosion erschütterte die Station mit der Kraft eines Erdbebens.
Über dem ganzen Tumult rief jemand: »Schilde versagen!« Dann erschütterte eine weitere Explosion das Schiff, warf Admiral Paris von den Beinen und erinnerte ihn daran, dass selbst ein Bunker aus gegossenem Rodinium es nicht mit den Waffen der Borg aufnehmen konnte. Er landete hart auf einem Haufen aus verbogenem Metall und zerbrochenen Konsolenstücken, die durch seine Uniform stachen und seine Unterarme und Knie aufrissen.
Da nur seine rechte Hand frei war, war es sehr schwer für ihn, wieder auf die Beine zu kommen. Dann schlossen sich zwei zierliche, aber dennoch starke Hände um seinen Bizeps und zogen ihn auf die Füße.
Er drehte seinen Kopf und sah die Sicherheitschefin der Basis, Commander Sandra Rhodes, die mit einem Nicken auf eine kleine Treppe deutete, die zur unteren Ebene der Kommandozentrale führte. »Hier entlang, Sir«, sagte die schlanke Brünette. »Ich habe einen Kanal für Sie bereitgemacht.« Ein widerhallendes Dröhnen schien den Planeten zu erschüttern und weitere Trümmerteile fielen von der Decke und krachten auf den Boden um sie herum. Eines landete ganz in ihrer Nähe und bedeckte sie mit Staub. Rhodes blieb an Paris’ Seite, während sie eine Hand gegen seinen Rücken drückte, um ihn weiter voran zu bewegen.
Paris wankte die Treppe hinunter und verfluchte sich dafür, etwas so Wichtiges aufgeschoben zu haben, bis es viel zu spät war. Er hatte in seinem Leben einige Fehler gemacht – nicht zuletzt in der Tezwa-Katastrophe, bei der er sich sogar mit anderen Sternenflottenoffizieren verschworen hatte, um einen amtierenden Föderationspräsidenten zu stürzen – und er war in der Lage gewesen, diese Schuld und seine Reue schweigend zu ertragen. Aber es gab eine Last, die er nicht mit sich ins Grab nehmen konnte.
Die Lichter flackerten, erloschen und tauchten den unteren Raum in Dunkelheit. Nur das fahle, schwache Glühen der wenigen Arbeitskonsolen blieb wie Leuchtfeuer in der Nacht. Hinter ihm führte ihn Rhodes’ unnachgiebiger, aber sanfter Druck vorwärts.
Sein Knöchel verfing sich in etwas Scharfem und Hartem und er stolperte. Instinktiv streckte er die Hände aus, um seinen Sturz abzufangen ...
Der Datenchip fiel aus seiner Hand und klirrte hell
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