Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
sagte. Doch stattdessen wandte sie ihr Gesicht von ihm ab und blinzelte ein paar Mal langsam. Dann erhob sie sich und wandte sich zum Gehen.
»Counselor«, sagte er. »Bevor Sie gehen, sollten wir einen Termin für Ihre Operation ansetzen.«
Troi ignorierte ihn und verließ den Raum. Während sich der Durchgang öffnete, kehrten seine Bürotür und die Fenster in ihren transparenten Zustand zurück. Troi durchquerte die Krankenstation mit schnellen Schritten und eilte ohne einen weiteren Blick auf den besorgten Chirurgen aus der Tür.
Ihre Verweigerung seines medizinischen Rats versetzte ihn in eine prekäre Lage. Ree zweifelte nicht daran, dass Troi die Unterstützung des Captains haben würde und dass sich Riker jedem Versuch in den Weg stellen würde, seine medizinische Autorität zu Trois Bestem geltend zu machen. Schlimmer noch, er war von der Vorstellung entsetzt, an einer Patientin eine chirurgische Prozedur gegen ihren Willen durchzuführen. Seiner Meinung nach würde das an Körperverletzung grenzen, ungeachtet seiner guten Absichten.
Andererseits waren seine Pflichten als Leitender Medizinischer Offizier der Titan unmissverständlich und in klaren Worten von der Sternenflottenvorschrift und dem Gesetz der Militärgerichtsbarkeit geregelt. Er durfte es dem Personal unter seiner ärztlichen Aufsicht weder durch Handeln noch durch seine Unterlassung gestatten, sich Gefahr oder dem Tod auszusetzen – und gesetzlich war er dazu bevollmächtigt, sie zu schützen, wenn es sein musste, auch vor sich selbst. Trois Missachtung ihrer eigenen Gesundheit hatte dies zu seiner Verantwortung gemacht.
Die Tatsache, dass seine Patientin die Ehefrau des Captains war, machte die Situation aber noch schwieriger, als sie es für gewöhnlich war. Wenn er gezwungen sein würde, Stellung zu beziehen, musste er sicherstellen, dass er nicht alleine war.
Er verschloss die Tür seines Büros und versetzte die Fenster wieder in ihren mattierten Vertraulichkeitsmodus. Dann benutzte er die Komm-Tafel auf seinem Schreibtisch, um einen sicheren Direktkanal zu der Person zu öffnen, von der er am dringendsten wissen musste, ob er ihr vertrauen konnte.
»Ree an Commander Vale.«
Der Erste Offizier antwortete ein paar Augenblicke später. »Ja, Doktor?«
»Wir müssen reden. Unter vier Augen.«
Tuvok musste nicht von seiner Arbeit aufsehen, um zu wissen, dass jemand hinter ihm gerade das Wissenschaftslabor betreten hatte. Schnelle, schwere Schritte und der schwache Geruch eines risanischen Eau de Cologne verrieten ihm, um wen es sich handelte. »Guten Abend, Mister Keru.«
»Pazlar sagte, dass Sie zwei etwas gefunden haben«, sagte der Trill-Sicherheitschef.
»Ihr Bericht war vielleicht voreilig«, erwiderte Tuvok. »Ich führe immer noch meine Analyse durch.«
Keru stellte sich neben Tuvok und betrachtete die Sternkarten auf den verschiedenen benachbarten Monitoren. »Tuvok, Sie scheinen da auf jeden Fall etwas zu haben. Informieren Sie mich – ich will alles wissen, was Sie mir darüber sagen können.«
Tuvok war klar, dass Keru nicht auf seinen offiziellen Bericht zu Beginn der nächsten Schicht warten würde. Er unterdrückte einen Anflug negativer Emotionen und betonte Einzelheiten, während er sprach. »Lieutenant Commander Pazlar schlug vor, dass wir unsere Untersuchung auf jene Energieimpulse beschränken sollten, die unmittelbar durch bekannte Sternsysteme gehen. Wie sie vermutete, entsprachen nur sehr wenige Systeme diesem Kriterium.« Er begann, die Abbildungen anschaulich zu vergrößern. »Das Erste, was uns dazu bewegt hat, diese Methode anzuwenden, ist ein Überbleibsel der Supernova, die den Azur-Nebel geschaffen hat. Bis jetzt haben wir drei andere identifiziert.« Er deutete von einem Monitor auf den nächsten und fuhr fort. »Ein unerforschtes System im Delta-Quadranten. Ein Randsystem im Kugelsternhaufen Messier 80. Und ein unbekanntes System im Gamma-Quadranten.«
»Was ist mit den anderen Energieimpulsen?«, fragte Keru. »Es muss Dutzende von ihnen geben.«
»Wenn wir annehmen, dass jeder auf einen bestimmten Stern oder Planeten gerichtet ist, dann scheinen die übrigen Impulse auf Ziele außerhalb unserer Galaxis gerichtet zu sein.«
Ein zweifelnder Blick legte Kerus Stirn in Falten. »Was, wenn wir eine falsche Vermutung angestellt haben? Was, wenn die Impulse Gänge sind, die im tiefen Raum enden, weit weg von neugierigen Blicken?«
»Dann würden wir unsere Untersuchungen entsprechend
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