Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
vorderen Ende der Transportscheibe, die ihn und Hernandez zur Pyramide beförderte. Sie wusste nicht, ob er die Scheibe lenkte oder einfach nur mitfuhr, wie sie es tat. Er schien mehr Vertrauen in ihre Sicherheit zu haben als sie: Er stand am Rand, während sie es vorzog, in der Mitte zu bleiben. Wie jedes andere Beförderungsmittel, das sie benutzt hatte, seit sie in die Caeliar-Stadt gekommen waren, vermittelte die Scheibe kein Gefühl der Bewegung – keinen Ruck bei Beschleunigung oder Bremsung – und es gab viel weniger Luftwiderstand, als sie aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sie sich fortbewegten, erwartet hätte.
Die Scheibe verlangsamte sich und schwebte in einem flachen Winkel auf eine breite Öffnung in der Mitte einer Seite der Pyramide zu. Aus der Entfernung hatte es für sie wie ein schmaler Spalt in der Fassade des Gebäudes ausgesehen, aber als sie und Inyx dadurch in das Innere schwebten, verstand sie, wie breit die Öffnung und die Pyramide wirklich waren.
Irgendwo in der Nähe dessen, was Hernandez für das Zentrum des Bauwerkes hielt, schwenkte die Scheibe in eine gebogene Dockvorrichtung. Als sie anlegten, trat Inyx vorwärts. Unter seinen Füßen verschmolzen die Scheibe und die Plattform zu einer stabilen Struktur ohne sichtbare Nähte.
Hernandez folgte ihrem Caeliar-Führer hinunter in einen höhlenartigen Durchgang, der durch die ganze Pyramide führte. In der Entfernung rahmte eine weitere schmale rechteckige Öffnung einen Streifen Stadtlandschaft ein, der im Tageslicht glühte. Auf halbem Weg zwischen ihr und der Öffnung wurde der riesige Gang von einem anderen gekreuzt. Dann bemerkte sie, dass sie sich wie in einem Traum schneller bewegten und ihr wurde klar, dass sie und Inyx sich auf einem trägheitsfreien Fahrsteig befanden. Nach ein paar Sekunden wurden sie wieder langsamer und hielten in der Mitte der Kreuzung an.
Sie blickte zu Inyx. »Lassen Sie mich raten: Jetzt bringt uns eine andere Scheibe zur Spitze der Pyramide.«
Sobald sie es ausgesprochen hatte, begann die Scheibe durch einen vertikalen Schacht, der einen Moment zuvor nicht da gewesen war, hinaufzuschweben.
Inyx verschränkte die Arme vor seinem Bauch und beugte seinen Kopf leicht nach vorne. »Ich entschuldige mich, wenn unser Bauwesen auf Sie bereits monoton wirkt. Wenn Sie wünschen, kann ich einen Architekten beauftragen, für Ihren nächsten Besuch ein paar Überraschungen vorzubereiten.«
»Das wird nicht nötig sein«, sagte Hernandez.
Sie erreichten im Handumdrehen die Spitze des Schachts, bremsten genauso schnell ab und schwebten die letzten paar Meter mit lässiger Anmut. Das Sonnenlicht war in der pyramidenförmigen Kammer des Quorums blendend hell. Die vier Wände bestanden aus aufragenden matten Kristallplatten, die in filigranen weißen Metallrahmen eingefasst waren.
Sie war von vier Sitzgruppen umgeben, eine an jeder Wand, mehr als ein Dutzend Meter über der Hauptetage angebracht, die offen und bis auf sie und Inyx leer war. Der Boden war mit einem fraktalen, sternenförmigen Muster verziert, in dem jedes große Element in Millionen von kleineren widerhallte. Hernandez beugte sich vor, um zu sehen, wie sehr sich das Muster verkleinerte, und nahm an, dass es sich wahrscheinlich bis in den mikroskopischen Bereich fortsetzte.
Eine männliche Stimme hallte in dem kathedralenähnlichen Raum wider. »Willkommen, Captain Erika Hernandez.« Sie drehte sich um und sah den Sprecher, einen Caeliar in einem scharlachroten Gewand, der in der Mitte der untersten Reihe der östlichen Sitzgruppe stand. Er fuhr fort: »Ich bin Ordemo Nordal, der Tanwa-Seynorral der Caeliar.«
Hernandez versuchte, sich ihre Verwirrung nicht anmerken zu lassen. » Tanwa ...?«
Inyx flüsterte ihr zu: »Ein sprichwörtlicher Ausdruck. Man könnte es als »Erster-unter-Gleichen« übersetzen. Nennen Sie ihn Ordemo.«
Sie nickte und richtete das Wort an Ordemo. »Danke, dass Sie sich mit mir treffen.«
Ordemos Antwort war kühl und sachlich. »Sind Ihre Unterkünfte und Versorgung annehmbar?«
»Das sind sie«, bestätigte Hernandez. »Aber unsere Gefangenschaft ist es nicht.«
»Wir bedauern, dass solche Maßnahmen notwendig sind«, sagte Ordemo.
Hernandez fiel es schwer, ihre Verärgerung nicht zu zeigen. »Aber warum sind sie notwendig? Wir stellen keine Bedrohung für Sie dar.«
»Ihre Ankunft auf der Oberfläche von Erigols hat uns keine Alternative gelassen, Captain. Wie Inyx Ihnen bereits gesagt hat, schätzen wir
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