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Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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die Borg jetzt nicht aufhalten, wird das garantiert passieren«, erwiderte Riker. »Außerdem redest du so, als sei die Föderation schon längst Geschichte. Wenn die Caeliar dabei helfen können, die Borg zu dekonstruieren, können wir diesen Konflikt ohne weiteres Blutvergießen beenden und die Föderation retten. Sollte das nicht unser Ziel sein?«
    Hass verhärtete Picards Stirnrunzeln. »Ich bin nicht sicher, dass die Borg solche Gnade verdienen.«
    »Vielleicht nicht«, sagte Riker. »Aber was ist mit den Individuen, die im Kollektiv gefangen sind? Verdienen sie sie?«
    Picard drehte sich mit seinem Stuhl von Riker weg und murmelte: »Mag sein. Ich weiß es nicht.«
    »Captain Hernandez scheint zu glauben, dass sie es tun. Und wenn ich die Wahl habe, würde ich lieber Leben retten, anstatt sie zu zerstören.«
    »So einfach ist diese Rechnung nicht«, meinte Picard. »Wie kann ich mich der Rettung des Feindes verpflichten, wenn meine eigenen Leute kurz vor der Auslöschung stehen?« Er drehte sich wieder um und sah Riker in die Augen. »Vielleicht kannst du mir das erklären.«
    In Picards Worten schien sich eine unausgesprochene Anschuldigung zu verbergen und sie traf bei Riker einen empfindlichen Nerv. »Was ist dein eigentliches Problem, Jean-Luc?«
    »Abgesehen von Invasionsflotten der Borg, die durch Föderationsraum ziehen und alles zerstören?«
    »Ja, abgesehen davon. Du klingst, als würdest du mir die Schuld für etwas geben. Mehr als das, du klingst nicht wie du selbst – nicht wie der Mann an dessen Seite ich fünfzehn Jahre lang gedient habe. Wo ist dieser Jean-Luc Picard?«
    » Et tu ?«, stieß Picard in einem schweren tiefen Seufzer aus. »Zuerst Beverly, und jetzt du. Wer war dieser andere Mann, von dem ihr alle behauptet, ihn gekannt zu haben? Ich dachte, das sei ich, aber ich höre immer wieder etwas anderes.«
    »Der Mann, den ich kenne, hat keine Angst, ein Risiko einzugehen, um das Richtige zu tun«, sagte Riker. »Er würde nicht zulassen, dass Furcht ihn dazu zwingt, eine sichere Niederlage zu wählen, anstatt sich für die Chance auf einen Sieg zu entscheiden, nur weil der Erfolg Gnade für einen Feind bedeuten könnte, der ihn verletzt hat.«
    »Glaubst du tatsächlich, dass es mir darum geht? Eine Vendetta? Oder irgendeine simple Phobie? Wenn dem so ist, frage ich mich, ob du mich je wirklich gekannt hast.«
    »Ständig weichst du aus«, sagte Riker. »Habe ich etwas getan, um dich zu verärgern? Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    Picard schüttelte seinen Kopf. »Natürlich nicht.«
    »Aber irgendetwas stört dich doch, oder?«
    »Es steht mir nicht zu, mich einzumischen«, meinte Picard.
    »Es ist keine Einmischung, ich bitte dich nur um eine Erklärung.«
    Angespannt drehte Picard seinen Stuhl wieder von Riker weg, stand auf und lief am Fenster auf und ab. Er verschränkte seine Arme, ging die ganze Wand entlang, machte kehrt und lief wieder zurück. Vor der Komm-Konsole blieb er stehen. »Ich habe keine richtige Erklärung, Will. Ich bin nur verwirrt.«
    »Worüber?«
    »Wie konntest du Deanna zurücklassen?« Picard fixierte Riker mit einem verzweifelten Blick. »Du hast sie zurückgelassen, Will, ebenso wie dein Außenteam.«
    »Ich tat, was ich tun musste«, erwiderte Riker und kämpfte gegen das aufsteigende Gefühl der Schuld an.
    Picard ging mit langsamen Schritten auf das Fenster zu. »Wäre ich an deiner Stelle gewesen …«, sagte er nachdenklich. »Ich wüsste nicht, ob ich mich so einfach für die Pflicht und gegen Beverly hätte entscheiden können.«
    »Ich habe nie gesagt, dass es einfach war«, entgegnete Riker. »Aber ich habe dich schon zuvor solche Entscheidungen treffen sehen. Bei Nella Daren zum Beispiel.«
    Picard hob eine Hand und sagte: »Das war etwas anderes. Zum einen war ich nicht mit Nella verheiratet.« Er verschränkte die Arme. »Und zum anderen war Nella nicht schwanger. Beverly schon.«
    Eine Flut aus Trauer und Wut ließ Riker seinen Kiefer anspannen. All die Gefühle, die er unterdrückt hatte, seit Deanna von Bord der Titan gegangen war, stürmten mit einem Mal zurück und drängten sich in seine Gedanken. Er presste seine Faust gegen seinen Mund, während er darum kämpfte, seine verbitterten, verzweifelten Emotionen unter Kontrolle zu bringen.
    Picard bemerkte Rikers Reaktion und erstarrte, sein Gesicht eine Maske aus Verlegenheit und Mitgefühl. »Was habe ich gesagt, Will?«
    Das Letzte, was Riker gewollt hatte, war, sich selbst zum Thema

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