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Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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und verlor sie fast. Das ließ mich schließlich erkennen, wie viel sie mir tatsächlich bedeutete.« Starke Emotionen drohten, Picards stoische Fassade zu durchbrechen, und Riker wurde klar, wie traumatisch diese Unterhaltung für ihn sein musste. In Picards Augen schimmerten zurückgehaltene Tränen. »Also ließ ich sie in mein Leben. Und es ist ein Wunder und eine Freude gewesen, Will. Ich verfluche mich täglich dafür, dass ich sie nicht früher hineingelassen habe. Aber als sie vorschlug, dass wir ein Kind bekommen sollten, geriet ich in Panik. Der bloße Gedanke erschreckte mich.«
    Mit sanfter Neugier fragte Riker: »Warum?«
    »Ich trug so viele willkürliche Gründe zusammen, dass du lachen würdest, wenn ich dir nur die Hälfte davon erzählen würde«, sagte Picard. »Aber die Wahrheit ist, dass ich Angst davor hatte, das Schicksal herauszufordern.« Ein unheilvoller Ausdruck legte sich wie eine Maske über sein Gesicht. »Nach all diesen Jahren der Ausflüchte erschien mir die Gründung einer Familie … wie ein böses Omen der Verdammnis. Und gleich nachdem Beverly und ich unseren Sohn gezeugt hatten, begannen die Borg mit ihrer Invasion.« Er schüttelte seinen Kopf und gestattete sich ein verbittertes Auflachen. »Ich fühle mich wie Coleridges Alter Seemann, nachdem er den Albatros erschoss. Ich frönte einer einzigen selbstsüchtigen Handlung und verdammte dadurch zahllose andere dazu, für meinen Fehler zu leiden und zu sterben.«
    Riker schüttelte ablehnend den Kopf. »Das kann nicht dein Ernst sein. Du glaubst doch nicht wirklich, dass die Borg bei uns eingefallen sind, weil du und Beverly ein Kind gezeugt habt?«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Picard, sein Tonfall voller bitterer Frustration. »Es geht hier nicht um Logik oder Vernunft oder Kausalität. Es geht darum, ein neues Leben zu erschaffen und dann Angst davor zu haben, dass man dabei zusehen muss, wie es stirbt.« Er hob die Hände und bedeckte für einige Sekunden sein Gesicht, während er seine Atmung verlangsamte und kontrollierte. Dann ließ er die Hände wieder sinken und sagte: »Ich habe so lange gebraucht, um etwas Reales in mein Leben zu lassen, und alles, woran ich jetzt denken kann, ist, dass die Borg es mir wieder wegnehmen könnten. Selbst wenn wir diese Invasion aufhalten, was dann? Was ist mit der nächsten, Will? Muss meine Familie, muss mein Sohn jeden Tag seines Lebens im Schatten dieser Bedrohung verbringen?« Die Wut verschwand aus Picards Stimme, und an ihrer Stelle war nun nur noch stille Verzweiflung. »Wann wird es enden?«
    »Es wird enden, wenn wir es be enden.« Riker lehnte sich vor und starrte Picard so lange an, bis sein alter Freund seinen Blick erwiderte. »Ich habe gesehen, was die Caeliar tun können, Jean-Luc, und ich denke, dass Hernandez recht hat. Wenn sich jemand den Borg stellen kann, dann sie. Ich stimme auch Dax zu. Wenn wir diesen Krieg beenden und die Leute retten können, die vom Kollektiv assimiliert wurden, dann ist es unsere Pflicht als Sternenflottenoffiziere, es zu versuchen.«
    Picard runzelte die Stirn. »Und wenn Dax und Hernandez falsch liegen, werden wir den größten Schrecken entfesseln, den die Galaxis je gesehen hat.«
    »Damit würden wir nur das Unvermeidliche beschleunigen«, sagte Riker, der genug von Picards undurchdringlichem Pessimismus hatte. »Die Borg sind weniger als zwei Stunden von der Erde entfernt. Könnte unser Plan nach hinten losgehen? Ja, aber wir können uns davon nicht lähmen lassen. Es ist Zeit für einen Sinneswandel. Wir müssen über unseren Schatten springen.«
    Der ältere Mann schüttelte ablehnend seinen Kopf und sagte: »Du sprichst von Hoffnung.«
    »Ja, das tue ich.«
    »Wir werden mehr als Hoffnung brauchen, um die Borg zu bekämpfen.«
    »Stimmt«, sagte Riker. »Aber ohne sie könnten wir genauso gut gleich aufgeben.« Er erhob sich und ging Richtung Tür, die sich zischend vor ihm öffnete. Im Türrahmen drehte er sich noch einmal um und sah Picard an. »Wir können für die Hoffnung kämpfen oder wir können uns der Verzweiflung ergeben. Die Entscheidung liegt bei dir, Jean-Luc. Lass mich wissen, wie sie ausfällt.«

KAPITEL 23

    Deanna Troi fühlte sich so leicht wie Luft und so lebendig wie seit Monaten nicht mehr. Sie stand in der Mitte der silbernen Scheibe hinter Inyx, der sie durch die atemberaubenden vertikalen Schluchten zwischen Axions grandiosen Platinumtürmen führte. Eine steife Brise peitschte ihr Haar nach hinten. Sie

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