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Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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dieser Unterhaltung zu machen. Er atmete scharf ein und legte seine immer noch geballte Faust auf die Tischplatte. »Deanna und ich …«, begann er, bevor seine Stimme versagte und von seiner Trauer verschlungen wurde. Er riss sich wieder zusammen und fuhr mit kurzgefasstem, angespanntem Ton fort. »Wir … wir haben versucht, eine Familie zu gründen. Es war schwierig. Hormoninjektionen. Fruchtbarkeitsbehandlungen. Gentherapie.« Einen leidenschaftslosen Gemütszustand zu finden, von dem aus er weitermachen konnte, war nicht leicht. »Wir dachten, wir hätten es geschafft. Vor etwa einem halben Jahr. Aber es … Deanna … wir hatten eine Fehlgeburt.«
    » Mon dieu «, flüsterte Picard und schien in sich zusammenzusacken, als er einen tiefen Seufzer ausstieß. Er wirkte schockiert von der Neuigkeit und sank auf seinen Stuhl zurück. »Es tut mir so leid, Will.«
    »Es trieb einen Keil zwischen uns, der uns immer weiter auseinanderdrängte«, gestand Riker. »Nachdem sie sich erholt hatte, versuchten wir es erneut. Wir dachten, dieses Mal würde alles gutgehen, doch dem war nicht so. Der neue Embryo war deformiert und diese Schwangerschaft wird ebenfalls in einer Fehlgeburt enden – es ist nur eine Frage der Zeit. Aber Deanna will sie nicht abbrechen, obwohl sie diese Entscheidung das Leben kosten könnte. Und ich glaube, es ist meine Schuld.«
    »Wie kann irgendetwas davon deine Schuld sein?«, fragte Picard.
    »Ich hätte der Vernünftige sein sollen«, sagte Riker. »Nach der ersten Fehlgeburt hätte ich sagen sollen, dass es genug ist. Ich hätte die Tatsachen akzeptieren und den Wunsch nach einer Familie aufgeben sollen, um uns weiteres Leid zu ersparen. Aber die empathische Verbindung zwischen mir und Deanna macht es schwer, Nein zu ihr zu sagen. Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, wer von uns eine Familie wollte. Ich weiß nur, dass ich sie beschützen sollte.« Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Und als sie mich am meisten brauchte, ließ ich sie zurück! Allein auf der anderen Seite der verdammten Galaxis!« Endlich löste er seine Faust, jedoch nur, um mit der flachen Hand seine geschlossenen Augen zu bedecken.
    Mit gedämpfter Stimme fragte Picard: »Hast du versucht, mit jemandem darüber zu reden?«
    »Ja«, sagte Riker. »Ich habe mit Chris geredet. Das war ein großer Fehler.«
    »Es ist nicht gerade ein einfaches Thema für ein Gespräch zwischen einen Captain und einem Mitglied seiner Besatzung«, räumte Picard ein und erkannte Rikers Dilemma. »Nicht einmal mit einem vertrauenswürdigen Ersten Offizier.«
    Riker ließ die Hand sinken, öffnete seine Augen und nickte Picard zu. »Genau«, stimmte er zu. »Bis jetzt habe ich nicht wirklich verstanden, wie wichtig es ist, einige Dinge vor meiner Mannschaft geheim zu halten – wie wertvoll die persönliche Privatsphäre ist.«
    »Ich verstehe das«, versicherte Picard. »Glaub mir.«
    »Also, jetzt weißt du, was mir zu schaffen macht«, sagte Riker. »Bist du nun bereit, mir zu sagen, was dir auf der Seele liegt?«
    Picard verzog das Gesicht und trommelte ein paar Sekunden lang mit den Fingerspitzen auf der Tischplatte herum. »Unsere Probleme sind ähnlich, aber nicht identisch«, sagte er. »Was sie gemeinsam haben … ist die Tatsache, dass wir beide Vater werden.« Er drehte sich ein wenig zur Seite, um Riker direkt ansehen zu können, und sprach in gemäßigtem, ruhigem Ton. »Für sehr lange Zeit habe ich mir eingeredet, dass ich keine Familie wollte, dass ich keine brauchte. Sicher gab es flüchtige Momente, Tage, an denen ich mich fragte: ‚Was wäre wenn …?‘, aber ich habe sie nie ernst genommen. Nicht bis Robert und René starben.«
    Riker erinnerte sich an den Tag, als Picard die Nachricht erhielt, dass sein Bruder und sein Neffe auf der Erde bei einem Brand ums Leben gekommen waren. Er konnte in den Augen seines Freundes sehen, dass der Schmerz dieser Tragödie immer noch wie eine offene, emotionale Wunde auf Picards Seele drückte.
    »Ich redete mir sogar ein, dass ich keine Liebe bräuchte«, fuhr Picard fort. »Ein Teil von mir hat das tatsächlich geglaubt. Dann traf ich Anij …« Die Erwähnung des Namens der Ba’ku zauberte ein wehmütiges, flüchtiges Lächeln auf Picards Gesicht. »Sie zeigte mir, was ich aufgegeben hatte und wie sehr ich es wirklich brauchte. Doch ich hatte immer noch Angst. Ich hätte mich Beverly damals sofort offenbaren und die verlorene Zeit nachholen sollen, aber ich zögerte –

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