Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen
gute Neuigkeiten versprach. »Die Entwarnungen wurden bestätigt, und Captain Picard hat uns versichert, dass die Borg-Bedrohung vorüber ist.«
»Für wie lange?«, fragte Piñiero mit unverhülltem Zynismus.
»Für immer«, antwortete Akaar. »Captain Picard berichtet, dass die Borg ... nicht mehr existieren.«
Mit weit aufgerissenen Augen stotterte Abrik: »W... wie?«
»Der Captain hat gesagt, dass es sich um eine ,lange Geschichte‘ handelt, die er in seinem Bericht vollständig erklären wird.«
»Das sollte er besser«, sagte Bacco. »Denn das ist eine Geschichte, die ich brennend gerne hören würde.« Das Geräusch der sich öffnenden Sicherheitstüren ließ sie über ihre Schulter schauen. Einer der Bereitschaftsärzte des Palais und zwei Sanitäter eilten herein, und Agent Kistler winkte sie zu Seven herüber.
»Also gut«, sagte Agent Wexler. »Bitte machen Sie Platz. Lassen Sie das medizinische Team durch. Danke.«
Auch nachdem die anderen zurückgewichen waren, blieb Bacco an Sevens Seite. Die geschwächte Frau wimmerte und schluchzte in ihre Ärmel.
Der Arzt, ein junger Efrosianer, der seine Haare und seinen Bart viel kürzer trug, als es in seiner Kultur üblich war, kniete sich neben Bacco. »Frau Präsidentin, wir kümmern uns jetzt um sie«, sagte er und öffnete seine Tasche mit medizinischen Instrumenten.
»Geben Sie mir nur einen Moment«, erwiderte Bacco. Sie legte ihre Hand behutsam auf Sevens Schulter. Dann beugte sie sich vor und flüsterte in der sanftesten und beruhigendsten Stimme, die sie aufbringen konnte: »Seven, hier ist Nan. Geht es Ihnen gut? Können Sie mich hören, Seven?«
Bacco wartete. Ihre Hand lag federleicht auf Sevens Schulter. Dann spürte sie eine Bewegung.
Sevens Atmung beruhigte sich, blieb jedoch ungleichmäßig. Nach und nach senkte sie ihre Arme, drückte sich vom Boden ab und rollte sich auf den Rücken. Als ihr Gesicht und ihre linke Hand sichtbar wurden, schnappte Bacco nach Luft.
Die Borg-Implantate waren verschwunden. Eine winzige Menge eines feinen, silbrigen Staubes befand sich auf dem Boden, wo Sevens Kopf gelegen hatte, und ein wenig davon klebte noch an ihrer linken Hand und Schläfe.
»Seven«, sagte Bacco erstaunt. »Sind Sie in Ordnung?«
Nun, da ihre Schönheit nicht länger durch die biomechanischen Narben der Borg verunstaltet wurde, sah Seven mit dem tränenüberströmten Gesicht einer Unschuldigen zu Bacco hoch.
»Mein Name ist Annika.«
KAPITEL 30
Schutt und Staub knirschte unter Martoks Stiefeln und Gehstock, während er sich auf die Spitze eines großen Hügels kämpfte, der an jenem Morgen die Große Halle gewesen war.
Er ignorierte die Schmerzen, die aus seinem gebrochenen Bein hochschossen. Es war primitiv gerichtet und mit langen, unnachgiebigen Metallstreifen geschient worden, die aus einem gerissenen Schott der Schwert des Kahless hergestellt waren. Die Krankenstation seines Flaggschiffs und all sein medizinisches Personal waren während des verhängnisvollen Kampfes gegen die Borg vor wenigen Stunden getötet worden. Ohne eines der hochentwickelten chirurgischen Instrumente, die seinen gebrochenen Oberschenkelknochen hätten reparieren können, war er gezwungen gewesen, sich mit einer etwas altmodischeren Behandlung seiner Verletzung zufriedenzugeben.
Auf dem Gipfel des rauchenden Trümmerberges stützte er sich ab und verlagerte sein Gewicht auf sein gesundes Bein. Dann drehte er sich um und nahm die Zerstörung um sich herum wahr. Die Erste Stadt war nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Nur die verbrannten, nackten Skelette einiger weniger markanter Bauwerke waren noch erkennbar. Wo einst wo’leng , der Hauptboulevard der Stadt, wie eine Narbe von der Großen Halle zu den ruhig dahinfließenden Gewässern des qIJbIQ , dem zweiten großen Fluss, geführt hatte, waren nun bedeutende Abschnitte der breiten Straße ausgelöscht und von chaotischen Haufen schwelender Trümmer und abgestürzter Transportschiffe bedeckt.
Dichte graue und tiefrote Wolken erstickten den Himmel. Es roch scharf und beißend nach giftigem Rauch und der Staub in der Luft ließ Martoks Mund austrocknen und nach Kreide schmecken. Es erinnerte ihn an historische Darstellungen von Qo’noS in den Jahren unmittelbar nach dem Praxis-Desaster, das die klingonische Heimatwelt an den Rand eines ökologischen Zusammenbruchs gebracht hatte. Die aktuelle Katastrophe war jener fast ebenbürtig. Sieben Großstädte auf Qo’noS waren zerstört worden, bevor
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